Teilung Deutschland wer hat schuld?

9 Antworten

Adenauer hat sich ganz klar für eine Anlehnung an die Westmächte ausgesprochen, einen neutralen Stast (wie Österreich, das ja ebenfalls besetzt war, u.a. auch von Russen (Film " Der dritte Mann"!) wollte er nicht. So kam es erst zur "Bizone", dann im Einverständnis mit Frankreich zur "Trizone" (Karnevalsschlager von 1948/1949 "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien"). Im Mai 1949 wurde dann offiziell die Bundesrepublik gegründet , wenig später als Reaktion darauf die DDR.

Ein neutrales Deutschland ganz, undenkbar.

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@HansH41

Genau, diesen Faupax darf man Adenauer nicht durchgehen lassen.

Wenn er zu alt fuer solch eine erforderliche Uebrsicht war, dann duerfte er nicht dieses Amt bekleiden.

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@zetra

Dazu kam, dass er zu katholisch geprägt war, um sich ein evangelisches oder laizistisches Gesamt-Deutschland zu wünschen.

Kennst du das?

Warum wurde Bonn Hauptstadt? Weil Rhöndorf zu klein war.

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Dadurch das keiner sein "gewonnes" Landstück abgeben wollte kam es zur Zonenregelung. Um das eigene Gesicht zu wahren, was bei einer Nichtbesetzung nicht möglich gewesen wäre, musste das Land aufgeteilt werden. Sprich jeder wollte seine persönliche Trophäe ergattern. In diesem Fall einen Teil des Landes.

So,so,Amis GB und Fr. Haben alle ein Stück Deutschlands bekommen. Verwechselst du die nicht mit Polen und UdSSR?

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@Niconasbeznas

In den Anfängen gab es vier Zonen in Deutschland. Später wurden daraus die DDR und die BRD.

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Das ist so. Da sich Stalin und die Westmächte nicht sehr gut verstanden haben, kam es dann zu Teilung Deutschlands, um es mal ganz Simpel auszudrücken.

Das gleiche hätten auch alle anderen Siegermächte durchsetzen können. Also, dass es Theoretisch 4 Teile gegeben hätte. Nur das England, Frankreich und die USA zusammen gearbeitet haben und die UdSSR ebend nicht mitgemischt hat.

Die UdSSR hat mitgemacht. Ergebnis:DDR

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Schuld? Schuld war Deutschland, weil es einen Krieg begann und dabei so über die Stränge schlug, dass der Rest der Welt der Meinung war, dass man Deutschland derart zerschlagen muss, dass es nie wieder aufsteht.

Die Vierteilung war da noch ein humanes Mittel; es gab viel weiter gehende Phantasien.

Zur Beantwortung der Frage, gibt es viele verschiedene Ansätze.

Zunächst wird oft das Offensichtliche angesprochen: Deutschland ist Schuld. Mit dem Anzetteln des zweiten Weltkriegs, hatte sich Deutschland die Chance verspielt, in Naher Zukunft über ihr eigenes Land zu regieren. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker wurde damit in Deutschland eingeschränkt, um ein erstarkendes Deutschland zu verhindern. Somit könnte man davon ausgehen, dass die Teilung Deutschland, in der Verantwortung der Deutschen liegt.

Jedoch ist hier einzuwenden, dass deutsche Politiker bis 1949 unter der Regierungsgewalt der Besatzungsmächte stand, ab 1949 dem Besatzungsstatut unterlegen waren und erst ab 1955, durch die Pariser Verträge, von einer Souveränität gesprochen werden kann, wenn nicht sogar erst 1990, da nach 1955 die USA+GB+FR immer noch das Recht hatten der Wiedervereinigung zustimmen zu müssen und die Oberhoheit in Berlin beanspruchten. Somit hatten die Deutschen Politiker während der offiziellen Teilung und auch schon auf dem Weg dort hin de facto keine Macht die Teilung aufzuhalten. Ja, die deutschen Politiker haben das Grundgesetz entworfen, jedoch bestanden im Vorhinein große Diskussionen, weil die Politiker und das deutsche Volk eine endgültige Teilung Deutschlands fürchteten. Doch sie hatten nicht wirklich eine Wahl sich gegen die Pläne der USA stellen, da diese mit dem Abzug der Truppen drohte und die BRD dann keinen Schutz mehr gehabt hätte. Somit ist die Alleinschuld der Deutschen an der Teilung Deutschlands etwas zu kurz gedacht.

Somit muss die Schuld bei den Besatzungsmächten liegen. Daher muss bei der Beurteilung der Schuldfrage auch immer der Kontext des kalten Krieges mit einbezogen werden. In Deutschland prallten nach der Aufteilung in vier Besatzungszonen, zwei Monopole aufeinander. Der Sowjetische, sozialistische und der US-Amerikanische, demokratische. Beide Seiten vertraten völlig gegensätzliche Ideologien aufeinander. Doch beide hatten den Anspruch auf die richtige Ideologie und etablierten sie in der jeweiligen Besatzungszone. Bei der Potsdamer Konferenz 1945 wurde festgelegt, dass Deutschland demokratisiert werden solle. Naiv zu glauben oder voraussehbar von den USA, dass die Sowjet Union das selbe Demokratieverständnis, wie die Amerikaner hätten. Schnell stellte sich die Gegensätzlichkeit heraus.

Die West-Alliierten sahen den Expansionsdrang der Sowjet-Union und reagierten 1947 mit der Truman-Doktrin und setzten von nun an nicht mehr auf den kathagischen Frieden in Deutschland (Sieger zwingt Besiegten in die Knie), sondern vollzog einen Kurswechsel. Sie erkennen an, dass eine Einigung Deutschland unter diesen Umständen unmöglich ist und arbeitet auf ein starkes Westdeutschland hin. Mit dem Marshall-Plan (1948-1952) sollte ein wirtschaftlich potentes und starkes Europa entstehen. Westdeutschland, welches die Grenze zur UdSSR bildete, sollte in diesen Plan mit einbezogen werden. Durch den westeuropäischen Wohlstand sollte zum einen die Gefahr der Ausbreitung des Kommunismus reduziert werden und zum anderen Deutschland in den Westen integriert werden. Der Zusammenschluss zur Bizone und Trizone konnte von der Sowjetunion nicht aufgehalten werden. Die Währungsreform 1948 in Westdeutschland ist dann der vorletzte offensichtliche Schritt der westlichen Alliierten hin zur Weststaatslösung. Mit den Frankfurter Dokumententen, werden die deutschen Politiker angewiesen eine Verfassung auszuarbeiten. Wie oben schon erwähnt, gab es Widerspruch, dennoch war das Ablehnen der Anweisung nicht im Rahmen des wirklich Möglichen. Somit kann gesagt werden, dass die westlichen Alliierten und hier die USA als eindeutiger Vorantreiber der deutschen Teilung und damit auch als Schultragender zu beurteilen ist. Dennoch besteht keine Alleinschuld.

Denn nicht nur die westlichen Alliierten trieben die Spaltung Deutschlands voran: Mit der von Beginn an stärkeren Forderung nach Reparationsleistungen wurde die SBZ enorm geschwächt. Hier Begann schon eine, zumindest wirtschaftliche Abtrennung Ostdeutschlands. Die Ablehnung des Marshallplans war zwar aus ideologischen Gründen nachvollziehbar, trug aber nicht zu einem gleichen Aufbau Deutschlands in Ost und West bei. Mit der Berlin Blockade 1948 erzielte die Sowjet Union das Gegenteil des eigentlichen Vorhabens. Statt die Schwäche der Westalliierten zu demonstrieren und West-Berlin und später ganz Deutschland in ihren Machtbereich zu bringen, scheiterte durch die von General Lucius Clay initiierte Luftbrücke, die die Westberliner, Westdeutschen und West-Alliierten näher zusammenbrachte. Sie ging als Symbol des Friedenswillens in die Geschichte ein. Jedoch zeigte sie die Skrupellosigkeit der Sowjet Union und machte damit eine deutsche Einheit noch unvorstellbarer für die westlichen Besatzer.

Insgesamt waren beide Seiten nicht kompromissfähig und hatten kein wirkliches Interesse daran eine Deutsche Einheit um jeden Preis zu erzielen. Durch die Machtlosigkeit deutscher Politiker wurde die Sicht der Deutschen nicht mit einbezogen, dieses Einspruchsrecht hatte Deutschland sich durch den zweiten Weltkrieg verspielt. Beide Seiten, USA (West-Alliierte) und die Sowjet-Union, trifft eine Teilschuld an der Teilung Deutschlands.

Ich hoffe das hilft dir:) Die Übung war für mich eine gute Klausurvorbereitung :)