Suche nach Zitaten von Leonidas I. + lateinische Übersetzung

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Zitate von Leonidas (Λεωνίδας; im ionischen Dialekt: Λεωνίδης) und Zitate über Leonidas bzw. die Schlacht bei den Thermopylen sind zu unterscheiden.

Allgemein empfehlenswert ist, auch für eine Suche nach Zitaten ist:

Anuschka Albertz, Exemplarisches Heldentum : die Rezeptionsgeschichte der Schlacht an den Thermopylen von der Antike bis zur Gegenwart. München : Oldenbourg, 2006 (Ordnungssysteme ; Band 17). ISBN 978-3-486-57985-7

neuere problemorientierte Untersuchungen/Darstellungen, die dort noch nicht als Literaturhinweise stehen:

Stefan Rebenich, Leonidas und die Thermopylen : zum Spartabild in der deutschen Altertumswissenschaft. In: Andreas Luther/Mischa Meier/Lukas Thommen (Hrsg.), Das Frühe Sparta. Stuttgart : Steiner, 2006 (Geschichte), S. 193 – 216

Mischa Meier, Die Thermopylen – «Wanderer, kommst Du nach Spa(rta)». In: Erinnerungsorte der Antike. Herausgegeben von Elke Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim Hölkeskamp. Band 2: Die griechische Welt. München : Beck, 2010, S. 98 – 113

1) Zitate

Herodot ist eine besonders bedeutende Quelle zur Schlacht bei den Thermopylen gewählt (7, 200 – 239 ist der Abschnitt aus der Darstellung der Perserkriege, der dabei vor allem wichtig ist).

Herodot 7, 204

τούτοισι ἦσαν μέν νυν καὶ ἄλλοι στρατηγοὶ κατὰ πόλιας ἑκάστων, ὁ δὲ θωμαζόμενος μάλιστα καὶ παντὸς τοῦ στρατεύματος ἡγεόμενος Λακεδαιμόνιος ἦν Λεωνίδης ὁ Ἀναξανδρίδεω τοῦ Λέοντος τοῦ Εὐρυκρατίδεω τοῦ Ἀναξάνδρου τοῦ Εὐρυκράτεος τοῦ Πολυδώρου τοῦ Ἀλκαμένεος τοῦ Τηλέκλου τοῦ Ἀρχέλεω τοῦ Ἡγησίλεω τοῦ Δορύσσου τοῦ Λεωβώτεω τοῦ Ἐχεστράτου τοῦ Ἤγιος τοῦ Εὐρυσθένεος τοῦ Ἀριστοδήμου τοῦ Ἀριστομάχου τοῦ Κλεοδαίου τοῦ Ὕλλου τοῦ Ἡρακλέος, κτησάμενος τὴν βασιληίην ἐν Σπάρτῃ ἐξ ἀπροσδοκήτου.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1023:
„Die Griechen hatten auch noch andere Befehlshaber, den Städten entsprechend, aus denen die einzelnen Abteilungen kamen. Der bewunderungswürdigste Mann, der das ganze Heer führte, aber war der Spartaner Leonidas, der Sohn des Anaxandrides, der Enkel des Leon. Seine weiteren Ahnen waren Eurykratides, Anaxandros, Eurykrates, Polydoros, Alkamenes, Telekleos, Archelaos, Hegesilaos, Doryssos, Leombotes, Echeslratos, Agis, Eurysthenes, Aristodemos, Aristomachos, Kleoduios, Hyllos und Herakles.“

Herodot 7, 220,1

λέγεται δὲ καὶ ὡς αὐτός σφεας ἀπέπεμψε Λεωνίδης, μὴ ἀπόλωνται κηδόμενος• αὐτῷ δὲ καὶ Σπαρτιητέων τοῖσι παρεοῦσι οὐκ ἔχειν εὐπρεπέως ἐκλιπεῖν τὴν τάξιν ἐς τὴν ἦλθον φυλάξοντες ἀρχήν.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1037:
„Erzählt wird auch, Leonidas selbst habe sie aus Sorge um ihre Rettung weggeschickt: Ihn selbst aber und den anwesenden Spartiaten zieme es nicht, den Platz zu verlassen, zu dessen Verteidigung sie eigentlich abgesandt seien.“

Herodot 7, 224, 1

δόρατα μέν νυν τοῖσι πλέοσι αὐτῶν τηνικαῦτα ἤδη ἐτύγχανε κατεηγότα, οἳ δὲ τοῖσι ξίφεσι διεργάζοντο τοὺς Πέρσας. καὶ Λεωνίδης τε ἐν τούτῳ τῷ πόνῳ πίπτει ἀνὴρ γενόμενος ἄριστος καὶ ἕτεροι μετ᾽ αὐτοῦ ὀνομαστοὶ Σπαρτιητέων, τῶν ἐγὼ ὡς ἀνδρῶν ἀξίων γενομένων ἐπυθόμην τὰ οὐνόματα, ἐπυθόμην δὲ καὶ ἁπάντων τῶν τριηκοσίων.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1039:
„Nun waren aber an diesem Tage schon den meisten ihre Lanzen zerbrochen; da erledigten sie die Perser mit dem Schwerte. Leonidas fiel in diesem Getümmel, nachdem er heldenmütig gekämpft hatte, und mit ihm andere namhafte Spartaner. Die Namen dieser Helden habe ich erfahren; ich kenne sie von allen dreihundert.“

Herodot 7, 225, 3

ἐν τούτῳ σφέας τῷ χώρῳ ἀλεξομένους μαχαίρῃσι, τοῖσι αὐτῶν ἐτύγχανον ἔτι περιεοῦσαι, καὶ χερσὶ καὶ στόμασι κατέχωσαν οἱ βάρβαροι βάλλοντες, οἳ μὲν ἐξ ἐναντίης ἐπισπόμενοι καὶ τὸ ἔρυμα τοῦ τείχεος συγχώσαντες, οἳ δὲ περιελθόντες πάντοθεν περισταδόν.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1039:
„An dieser Stelle wehrten sie sich mit den Schwertern, soweit sie noch welche hatten, dann aber mit Händen und Zähnen. Aber die Feinde überschütteten sie mit ihren Geschossen. Ein Teil drängte von vorne nach und riß die Schutzmauer nieder, die andern umgingen sie und umfaßten sie von allen Seiten.“

Herodot 7, 226

τὸν τόδε φασὶ εἰπεῖν τὸ ἔπος πρὶν ἢ συμμῖξαι σφέας τοῖσι Μήδοισι, πυθόμενον πρός τευ τῶν Τρηχινίων ὡς ἐπεὰν οἱ βάρβαροι ἀπίωσι τὰ τοξεύματα, τὸν ἥλιον ὑπὸ τοῦ πλήθεος τῶν ὀιστῶν ἀποκρύπτουσι• τοσοῦτο πλῆθος αὐτῶν εἶναι. τὸν δὲ οὐκ ἐκπλαγέντα τούτοισι εἰπεῖν ἐν ἀλογίῃ ποιεύμενον τὸ Μήδων πλῆθος, ὡς πάντα σφι ἀγαθὰ ὁ Τρηχίνιος ξεῖνος ἀγγέλλοι, εἰ ἀποκρυπτόντων τῶν Μήδων τὸν ἥλιον ὑπὸ σκιῇ ἔσοιτο πρὸς αὐτοὺς ἡ μάχη καὶ οὐκ ἐν ἡλίῳ.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1041:
„Er sagte, so erzählt man, noch ehe es zum Zusammenprall mit den Persern kam - er hatte von einem Trachinier erfahren, die Barbaren würden mit ihren Geschossen die Sonne durch die Menge ihrer Pfeile verdunkeln, so groß sei ihre Zahl -, unerschrocken darob und unbekümmert um die Menge der Meder: das sei nur gut für sie, was der Gastfreund ans Trachis melde. Wenn die Meder die Sonne verdunkelten, so könnte man ja im Schatten gegen sie kämpfen und nicht in der Sonne. Diese und ähnliche Ausdrücke, erzählt man, hat der Lakedaimonier Dienekes zu seinem Gedenken hinterlassen.“

Herodot 7, 229, 1 - 3

θαφθεῖσι δέ σφι αὐτοῦ ταύτῃ τῇ περ ἔπεσον, καὶ τοῖσι πρότερον τελευτήσασι ἢ ὑπὸ Λεωνίδεω ἀποπεμφθέντας οἴχεσθαι, ἐπιγέγραπται γράμματα λέγοντα τάδε.

μυριάσιν ποτὲ τῇδε τριηκοσίαις ἐμάχοντο
ἐκ Πελοποννάσου χιλιάδες τέτορες.

ταῦτα μὲν δὴ τοῖσι πᾶσι ἐπιγέγραπται, τοῖσι δὲ Σπαρτιήτῃσι ἰδίῃ.

ὦ ξεῖν᾽, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις ὅτι τῇδε
κείμεθα τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1041

„Die Toten wurden an Ort und Stelle begraben, wo sie gefallen waren. Zu ihrer Ehre und zur Ehre derer, die vorher den Tod fanden, ehe Leonidas die andern weggeschickt hatte, ist folgende Inschrift eingemeißelt:

„Hier zur Stelle bekämpften dreihundert zehntausende einstmals
Aus der Peloponnes Männer der Tausende vier."

Diese Inschrift ist der Gesamtheit der Toten gewidmet. Für die Spartaner aber persönlich steht folgende Inschrift:

„Fremdling, melde daheim Lakedaimons Bürgern: Zur Stelle

Liegen wir, ihrem Befehl, den Sie uns gaben, getreu."“

Eine Nebenquelle ist Diodor 11, 4 – 11

Diodor 11, 9, 2

εὐθὺς οὖν οἱ μὲν ἄλλοι πάντες ἀπηλλάγησαν, ὁ δὲ Λεωνίδης μετὰ τῶν πολιτῶν ἡρωικὰς πράξεις καὶ παραδόξους ἐπετελέσατο. ὀλίγων δ᾽ ὄντων Λακεδαιμονίων - Θεσπιεῖς γὰρ μόνους παρακατέσχε - καὶ τοὺς σύμπαντας ἔχων οὐ πλείους τῶν πεντακοσίων ἕτοιμος ἦν ὑποδέξασθαι τὸν ὑπὲρ τῆς Ἑλλάδος θάνατον.

„Sofort nun entfernten sich alle anderen, Leonidas aber vollbrachte mit seinen Mitbürgern heldenhafte und wunderbare Taten. Obwohl die Lakedaimonier wenige waren – denn er behielt nur die Thespier bei sich – und er insgesamt nicht mehr als fünfhundert Mann hatte, war er bereit/entschlossen, den Tod für Griechenland auf sich zu nehmen.“

Diodor 11, 11, 1

ὧν τὰς ἀρετὰς τίς οὐκ ἂν θαυμάσειεν; οἵτινες μιᾷ γνώμῃ χρησάμενοι τὴν μὲν ἀφωρισμένην τάξιν ὑπὸ τῆς Ἑλλάδος οὐκ ἔλιπον, τὸν ἑαυτῶν δὲ βίον προθύμως ἐπέδωκαν εἰς τὴν κοινὴν τῶν Ἑλλήνων σωτηρίαν, καὶ μᾶλλον εἵλοντο τελευτᾶν καλῶς ἢ ζῆν αἰσχρῶς.

„Und wer sollte nicht ihre Tugenden/Vortrefflichkeiten/Tapferkeit bewundern? Sie verließen einmütig nicht den ihnen von Griechenland festgesetzten Posten, gaben bereitwillig/entschlossen ihr eigenes Leben dahin zur allgemeinen/gemeinsamen Rettung der Griechen und wählten lieber, schön/ehrenvoll zu streben, als in Schande zu leben.“

Diodor 11, 32, 2 enthält das Grabepigramm, das Simonides von Keos dichtete, in einer leicht anderen Fassung als Herodot.

ὦ ξεῖν᾽, ἄγγειλον Λακεδαιμονίοις ὅτι τῇδε
κείμεθα τοῖς κείνων πειθόμενοι νομίμοις.

„Fremder, berichte/melde den Lakedaimoniern, daß wir hier liegen, ihren Gesetzen/Bräuchen/Sitten gehorsam.“

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Plutarch, Περί της Ήροδότου κακοηθείας/De malignitate Herodoti/Über die Boshaftigkeit Herodots 31 – 32 = Ἠθικά/Moralia XI. 60, 864 C – 867 B

Aussprüche des Leonidas:

Plutarch, Ἀποφθέγματα Λακωνικά/Apophthegmata Laconica/Spartanische Aussprüche = Ἠθικά/Moralia III. 16, 224 F - 225 E Nr. 1 – 15

225 C Nr. 9 und 10

Ξέρξου δὲ γράψαντος αὐτῷ ‘ἔξεστί σοι μὴ θεομαχοῦντι, μετ᾽’ ἐμοῦ δὲ τασσομένῳ τῆς Ἑλλάδος μοναρχεῖν •ἀντέγραψεν ‘εἰ τὰ καλὰ τοῦ βίου γινώσκοις, ἀπέστης ἂν τῆς τῶν ἀλλοτρίων ἐπιθυμίας • ἐμοὶ δὲ κρείσσων ὁ ὑπὲρ τῆς Ἑλλάδος θάνατος τοῦ μοναρχεῖν τῶν ὁμοφύλων.’

πάλιν δὲ τοῦ Ξέρξου γράψαντος ‘πέμψον ’ τὰ ὅπλα,’ ἀντέγραψε, ‘μολὼν λαβέ.’

„Als aber Xerxes ihm schrieb: ‘Du darst, wenn du nicht mit den Göttern kämpfst, sondern dich auf meine Seite stellst, Alleinherrscher von Griechenland werden.’, schreib er zurück: ’ Wenn du das Schöne im Leben kenntest, würdest du von der Begierde nach fremden Dingen ablassen.; für mich ist der Tod für Griechenland besser als Alleinherrschaft über Stammverwandte.’“

Als aber Xerxes wieder an ihn schrieb: ‘Sende deine Waffen!’, schrieb er zurück: Komm’ und hol sie dir!’“

225 D Nr. 13

τοῖς δὲ στρατιώταις παρήγγειλεν ἀριστοποιεῖσθαι ὡς ἐν Ἅιδου δειπνοποιησομένους.

„Den Soldaten aber befahl er, zu frühstücken, da sie zur Hauptmahlzeit im Hades speisen würden.“

Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 3,2 ext.3 [ext. = exempla externa (auswärtige Exempel/Beispiele)]

Hoc loci Leonidas nobilis Spartanus occurrit, cuius proposito, opere, exitu nihil fortius: nam cum ccc civibus apud Thermopylas toti Asiae obiectus gravem illum et mari et terrae Xerxen, nec hominibus tantum terribilem, sed Neptuno quoque conpedes et caelo tenebras minitantem, pertinacia virtutis ad ultimam desperationem redegit. ceterum perfidia et scelere incolarum eius regionis loci opportunitate, qua plurimum adiuvabatur, spoliatus occidere dimicans quam adsignatam sibi a patria stationem deserere maluit adeoque alacri animo suos ad id proelium, quo perituri erant, cohortatus est, ut diceret 'sic prandete, conmilitones, tamquam apud inferos cenaturi'. mors erat denuntiata: Lacedaemonii, perinde ac victoria esset promissa, dicto intrepidi paruerunt.

„An dieser Stelle kommt einem der edle Spartaner Leonidas in den Sinn: nichts war tapferer als dessen Vorhaben, Werk, Ausgang/Ende. Denn mit 300 Mitbürgern stellte er sich bei den Thermopylen ganz Asien entgegen und versetzte jenen sowohl zur See auch zu Lande mächtigen, nicht nur den Menschen schrecklichen, sondern auch Neptun mit Fesseln und dem Himmel mit Finsternis drohenden Xerxes durch beharrliche/hartnäckige Tapferkeit bis in äußerste Verzweiflung. Aber durch die Treulosigkeit und die das Verbrechen/die Freveltat/die Bosheit der Bewohner dieser Region des günstigen Umstandes/des Vorteils beraubt, der ihn am meisten unterstützte, wollte er lieber kämpfend sterben als den ihm vom Vaterland angewiesenen Posten verlassen und ermunterte mit so freudigem Mut seine Leute zu dieser Schlacht, in der umzukommen sie sich anschickten, daß er sagte: 'Frühstückt so, Mitkämpfer, als ob ihr euch anschickt, bei den Unterirdischen/in der Unterwelt zu speisen.' Der Tod war angekündigt: Die Lakedaimonier folgten seinem Befehl unerschrocken/unverzagt auf gleiche Weise, als hätte er den Sieg verheißen.“

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Marcus Tullius Cicero, Tusculanae disputationes 1, 101 (bei einer philosophischen Erörterung der These, der Tod sei kein Übel in Beispielen von Todesverachtung)

Sed quid duces et principes nominem, cum legiones scribat Cato saepe alacris in eum locum profectas, unde redituras se non arbitrarentur? Pari animo Lacedaemonii in Thermopylis occiderunt, in quos Simonides: 'Dic, hospes, Spartae nos te hic vidisse iacentis, Dum sanctis patriae legibus obsequimur.' Quid ille dux Leonidas dicit? 'pergite animo forti, Lacedaemonii, hodie apud inferos fortasse cenabimus.' Fuit haec gens fortis, dum Lycurgi leges vigebant. E quibus unus, cum Perses hostis in conloquio dixisset glorians: 'solem prae iaculorum multitudine et sagittarum non videbitis', 'in umbra igitur' inquit 'pugnabimus.'

M. Tullius Cicero, Ausgewählte Werke. Band 1: Philosophische Schriften. Herausgegeben und übersetzt von Rainer Nickel und Olof Gigon. Lizenzausgabe. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008, S. 308 – 309:
„(101) Solcher Männer hat unser Staat eine unzählige Menge gehabt. Aber was soll ich Heerführer und Staatsmänner nennen, da doch Cato schreibt, die Legionen seien oft fröhlich an Orte marschiert, von denen sie, wie sie wußen, nicht wiederkehren würden? Mit derselben Gesinnung sind die Spartaner in den Thermopylen gefallen, auf die Simonides dichtete: »Wanderer, kommst du nach Sparta, so sage, du habest uns hier liegen gesehen, da wir dem heiligen Gesetz des Vaterlandes gehorchten«. Und was sagte jener Heerführer Leonidas: »Greifet an mit tapferem Geist, Spartaner, heute werden wir vielleicht bei den Unterirdischen speisen.«.Das war ein tapferes Volk, solange die Gesetze des Lykurgos in Kraft standen. Einer von ihnen bemerkte, als ein persischer Feind beim Gespräch hochmütig sagte, sie würden vor der Menge der Pfeile die Sonne nicht sehen. »Also werden wir im Schatten kämpfen.«“

Der Ausspruch zum Abendessen im Hades/bei den Unterirdischen auch noch bei Diodor 11, 9, 4; Lucius Annaeus Seneca (der Ältere) , Suasoriae 2, 11; Lucius Annaeus Seneca (der Jüngere) Epistulae morales ad Lucilum 82, 21; Orosius 2, 11, 9

Bei Cicero ist die Pointe verdorben, weil er oder eine verwendete Vorlage statt ἁριστᾶτε („frühstückt!“) ἁριστεύετε („Seid tapfer/Seid die besten!“) gelesen hat.

Die richtige griechische Fassung steht auch im einem byzantinischen Lexikon.

Suda s. v. Λεωνίδης

'ἁριστᾶτε ἕφη' 'ὡς ἐν Ἅιδου δειπνήσοντες. '

2) lateinische Übersetzung

Das Zitat ist eine Wiedergabe des Grabepigramms auf die in der Schlacht bei den Thermopylen gefallenen Spartiaten. Das Epigramm ist ein Distichon, also ein Verspaar/Zweizeiler, das metrisch betrachtet/dem Versmaß nach aus einem Hexameter und einem Pentameter besteht.

Eine bekannte Übersetzung des Epigramms stammt von Friedrich Schiller und steht in der 1795 verfaßten Ballade »Der Spaziergang«, Vers 97 - 98.

„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“

Eine lateinische Wiedergabe des Epigramms steht bei Marcus Tullius Cicero, Tusculanae disputationes 1, 101:

Dic, hospes, Spartae nos te hic vidisse iacentis,
Dum sanctis patriae legibus obsequimur.

Zu dem Zitat aus der Fragebeschreibung gibt es kleine Abweichungen. So ist streng wörtlich genommen „sanctis patriae“ zu streichen und ein Dativ Singular „legi“ statt des Plurals „legibus“ einzusetzen. Allerdings ist das Versmaß dann nicht mehr eingehalten und es ist eine Umarbeitung nötig, um im zweiten Vers wieder einen Pentameter zu erhalten.

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