Studium Lebensmittelchemie Erfahrungen!

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Hallo line3333,

LMC ist ein analytisch geprägter Studiengang, in dem man v.a. viel über Biochemie und Nachweismethoden lernt. Natürlich ähnelt das Grundstudium anderen Studiengängen wie Biochemie oder Chemie, dennoch gibt es aber Unterschiede. In unserer Uni befasst man sich beispielsweise ab dem ersten Praktikum in der AC auch mit der Trinkwasseranalyse was im Prinzip genauso funktioniert wie das "Ionenlotto" aus der Chemie, aber eben durch entsprechende Trinkwasser-Seminare bereits einen gewissen Praxisbezug erhält.

Viele Module wie AC, OC und PC sind im vergleich zur Chemie stark verkürzt. Ich finde die LMC-Vorlesungen bislang schlichtweg prakmatischer, so werden die Schwerpunkte auf die Anwendbarkeit des Wissens gelegt. Es ist weniger so dass man viele Zeit darauf verwendet Formeln herzuleiten und auszuarbeiten, sondern man bekommt die Formeln vorgelegt und unterhält sich darüber welche Auswirkungen dieser Zusammenhang auf die Analytik haben könnte. Die Chemie hingegen versucht alles möglichst genau zu erklären und welche Auswirkungen das ganze haben könnte, das muss man sich dann meistens selbst erschließen - so sind zumindest meine Erfahrungen mit beiden Studiengängen.

Schwerpunkt ist natürlich die Biochemie und später die Lebensmittelchemie, welche allerdings größtenteils aus Biochemie besteht. Ohne chemisches Interesse bist du offen gestanden völlig verloren, wenn du mit Chemie auf Kriegsfuß stehst ist dieser Studiengang sicherlich nicht geeignet. Viele unterschätzen die chemischen Anforderungen, daher gibt es bei uns die Regelung, dass man in den ersten beiden Semestern nur eine der beiden Hauptklausuren wiederholen darf, denn wer bereits an den Grundlagen der AC scheitert wird in der BC später keine Chance haben.

An den meisten Universitäten ist LMC mit einem n.c. belegt, informiere dich also rechtzeitig über Einschreibefristen.

Ob du promovierst, das hängt ein bisschen davon ab was du später machen möchtest (und wie gut du bist ... ). Ein Master-Abschluss befähigt dich als Lebensmittelchemiker tätig zu sein, du wirst i.d.R. in einem Unternehmen arbeiten oder ein eigenes Labor leiten und dich selbst mit der Analyse von Lebensmitteln beschäftigen. Du kannst aber auch in verschiedenen anderen Bereichen als Analytiker tätig werden, zum Beispiel in der Pharmazie oder der Chemie. Als promovierter Lebensmittelchemiker wirst du eher in Richtung Forschung gehen und untersuchst, entwickelst und validierst neue Nachweismethoden. Schließlich gibt es noch die Möglichkeit dich staatlich prüfen zu lassen. Als staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker sind dir die gesetzlichen Vorschriften und Maßgaben so gut bekannt, dass du beispielsweise Etiketten von Lebensmitteln auf ihre Richtigkeit prüfen kannst oder solche Etiketten selbst erstellen kannst, sowie ständige Prüfungen in den Produktionshallen durchführst um eine Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte zu gewährleisten.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

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Direkte Erfahrungen hab ich nicht, aber vor langer Zeit hatte ich mir dieses Studium evt. in Erwägung gezogen.

Ein Studium der Lebensmittelchemie wird ja mit Staatsexamina abgeschlossen. Formell reicht auch dieser Abschluss. Aber unter Chemikern ist es aber grundsätzlich fast schon Pflicht, eine Promotion anzustreben, da die Konkurrenz mit Promotion recht groß ist.

Hast du dann etwas anderes studiert, wenn ich fragen darf?

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Naja, du hast die ersten 2. Jahre das sogennante "Grundstudium", in welchem du ALLES GENAUSO hast, wie die Chemiker.

Gleiche Laborzeiten, gleiche Vorlesungszeiten etc.

Die änderung kommt erst im Hauptstudium, welches ab dem 5. Semester anfängt. Dort fängt auch der richtige analytische Teil an, welcher zwar unglaublich spannend und toll ist, aber nicht ganz ohne (wie halt alles im Berreich der Chemie).

Eine Promotion empfiehlt sich sowieso immer in den Naturwissenschaften, aber die Lebensmittelchemie hat ja ein Staatsexamina, daher hast du wohl danach sowieso so einige Optionen.

Naja, du hast die ersten 2. Jahre das sogennante "Grundstudium", in welchem du ALLES GENAUSO hast, wie die Chemiker.

Das kann ich von meiner Uni aus nicht bestätigen. Bin vom Studiengang Chemie zu Lebensmittelchemie gewechselt und da gibt es schon einige Unterschiede. Erstmal sind einige Module stark verkürzt, dann kommt noch ein Bio-Block dazu und im Rahmen der verkürzten Module wird der Fokus eher auf anwendungsbezogene Stoffgebiete gelegt als auf eine allgemeine Lehre wie es in der Chemie der Fall ist. In der Chemie lernt man halt sehr vieles was für das Verständnis gut ist, aber später in der Anwendung eig. keine große Rolle spielt. In der LMC spart man sich halt viele lange und aufwendige Herleitungen und vertieft bereits im Grundstudium die Teilaspekte, die man später in der Analytik auch anwenden kann.

Eine Promotion empfiehlt sich sowieso immer in den Naturwissenschaften, aber die Lebensmittelchemie hat ja ein Staatsexamina, daher hast du wohl danach sowieso so einige Optionen.

Das kommt drauf an, bei uns ist LMC eine Bachelor/Master-Studiengang und eine Promotion ist nicht zwangsläufig notwendig.

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@Kaeselocher

Ah, wusste ich gar nicht. Kommt dann wahrscheinlich aufs Bundesland an. In Hamburg haben wir noch Staatsexamina.

Und die ersten 2 Jahre sind die die selben, wie bei den Chemikern.

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