Hohe Geschwindigkeit bei schwachem Auto gleich hoher verschleiß?

4 Antworten

Ich habe meinen Opel Corsa 1.0 mit 58 PS dort wo es erlaubt war IMMER volle Pulle über die Autobahn gescheucht, bergab bis zu 185 Km/h hart am Drehzahlbegrenzer.

Da machte sogar die Zahnarztgattin im Porsche Panamera Platz...

Bei 180.000 habe ich mal die Nockenwellen gesehen, die sahen aus wie neu. Bei Kilometerstand 225.,000 musste ich das Auto abgeben, aber nicht weil der Motor irgendwelchen Verschleiß gezeigt hätte, sondern weil er wegen exzessivem Ölverlust, einer alten Opel-Krankheit, keinen TÜV mehr bekommen hätte.

Soviel dazu.


checkpointarea  12.10.2024, 08:31

Mit dem Nicknamen hätte ich Dich jetzt nicht erkannt. :D

Nihon488  12.10.2024, 18:36
@checkpointarea

Nihon ist ja ein Synonym für Japan. Ich bin ja bekennender Fan japanischer Produktgeschichte, egal ob Flugzeuge, Autos, Fahrräder, Fotokameras.

Prinzipiell ist der Verschleiß bei jedem Auto höher, wenn Last und Geschwindigkeit höher sind.

"Unverhältnismäßig" hoch wird er aber als daumenwert erst bei sehr hohen Drehzahlen.

Aus dem Bauch sag ich mal, 2000-3500 Umdrehungen sind gut. Darüber wird es zunehmend beratender. Über 4500 würde ich nur kurzzeitig fahren, wenn dir das schonen des Autos wichtig ist. Wieviel dreht er denn bei 130, 140 oder 160?


checkpointarea  12.10.2024, 08:28
Wieviel dreht er denn bei 130, 140 oder 160?

Wenn der Seat die gleiche Getriebeauslegung hat wie der baugleiche, gleich alte VW Polo 1.2, dann sind es bei Tacho 100 etwa 2600-2700 U/min. Die Drehzahlen steigen bei einem Getriebe mit Wechselgängen (also wenn es kein stufenloses Getriebe ist) im gleichen Gang linear, für 130, 140 oder 160 km/h also einfach mit 1,3, 1,4, 1,6 multiplizieren. Seat legt seine Getriebe allerdings manchmal kürzer aus, als es die Konkurrenzmodelle von VW oder Skoda tun, möglicherweise auch bei diesem Modell. Dann ist die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit im gleichen Gang höher.

Aus dem Bauch sag ich mal, 2000-3500 Umdrehungen sind gut.

Hängt vom jeweiligen Motor und der Kolbengeschwindigkeit, welche von der Länge des Kolbenhubs abhängt, ab. Für einen 50 cm³ - Rollermotor sind 3500 U/min. gar nichts, für einen 16 - Liter - Lkw - Motor hingegen wahrscheinlich der Motortod - "aus-dem-Bauch-Beurteilungen" sind bei diesem Thema also problematisch.

CaptainJ847  12.10.2024, 12:41
@checkpointarea

Danke für die Info! Zur "aus dem Bauch Beurteilungen": Eir wissen ja das es weder ein 50 ccm 2-takter noch ein 16 Liter Dieselmotor ist. Es ist ein 1,2 Liter Benziner pkw-motor vom seat/VWAG (steht ganz oben in der Eingangsfrage). Das grenzt das ganze ja schon deutlich ein, und erlaubt einen "educated guess" 🙂

Strolchfreun667 
Beitragsersteller
 10.10.2024, 19:10

Das kann ich nicht genau sagen, weil ich nie drauf geachtet habe. Wenn ich das nächste mal wieder auf der Autobahn bin, sag ich Bescheid

Naja der Motor läuft dann deutlich mehr im Bereich der höheren Belastung als ein deutlich stärkerer Motor, was die Laufleistung auf Dauer nicht gerade erhöht.

Für gelgegentliche Schnellfahrten sollte der Unterschied aber zu vernachlässigen sein.

Wer aber öfter lange Strecken sehr schnell fahren will, sollte schon zu einem größerem Motor greifen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fahre seit Jahrezhnten Auto und seit einigen Jahren BEV
Hohe Geschwindigkeit bei schwachem Auto gleich hoher Verschleiß?

Nicht nur bei schwachen Fahrzeugen, sondern bei jedem Fahrzeug. Der Unterschied ist lediglich, dass man bei einem Fahrzeug mit einem schlechteren Leistungsgewicht (also wenig Leistung in Relation zur zu bewegenden Masse) bei normaler Fahrweise häufiger in den Volllastbereich gerät. Es macht einen Unterschied, ob ich mit einem ca. 1200 Kilogramm schweren Opel Corsa D 1.0 mit 60 PS auf die Autobahn auffahre, oder aber mit einem 192 PS starken, nur etwas schwereren Opel Corsa D 1.6 OPC Turbo. Bei ersterem Fahrzeug muss man den Motor unter Umständen (z.B. bei einer Steigung und / oder voller Beladung) an seine Leistungsgrenze (maximale Last und Drehzahl) bringen, während zweiterer bei gleicher Beschleunigungsarbeit vielleicht mit einem Drittel an Last und Drehzahl zufrieden ist.

Besonders relevant ist dies jedoch ohnehin nicht, denn der größte Verschleiß entsteht beim Kaltstart. Stark lebensdauerverkürzend wirken daher Kurzstrecken - nicht nur, weil dann häufiger ein Kaltstart anliegt, sondern auch, weil bei jedem Kaltstart, besonders bei Ottomotoren, ein wenig Kraftstoff in das Motoröl gelangt, welcher dessen Schmierfähigkeit negativ beeinträchtigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Strolchfreun667 
Beitragsersteller
 10.10.2024, 15:34

Mal wieder was gelernt, Danke!