Starren euch kleine Kinder auch so an?

13 Antworten

Hallo,

Es kam ja bereits durch in den Antworten meiner Vorredner. Dennoch möchte ich es noch einmal zusammenfassen.

Kinder sind generell interessiert an Dingen und erfassen die Welt mit all Ihren Sinnen. Einen Großteil durch die Augen. Dabei interessieren manche Dinge mehr als Andere. Besonders wenn etwas "neu" ist. 

Ich denke, dass Kinder dich ansehen hat 2 Komponenten. Zum einen kennen Sie dich (als Individuum noch nicht). Das bedeutet, dass sie versuchen dich einzuschätzen. Meistens wird dieser Prozess von Starren begleitet, da sie ihre "Ressourcen" für das Denken brauchen. Das gibt sich wenn sie älter werden.

Der andere Teil ist womöglich, dass du nicht nur als Individuum neu bist sondern auch als Muster. Hier macht dich dein "Anders sein" interessant.

Genauso würde ich es auch bewerten. "Sie finden dich interessant und wollen wissen, wie sie das, was sie da sehen bewerten müssen".

Gebe Ihnen die Möglichkeit, das neue Unbekannte zu mögen (zB indem du Ihnen ein Lächeln schenkst). Meistens bekommst du eines zurück.

LG

Ich glaube das ist schon fast normal...bei mir könnte es an den blauen Haaren liegen aber ich glaube mal, dass kleine Kinder alles und jeden anstarren

Also ich kann jetzt nur als Mutter von kleinen Kindern sprechen.

Ich denke Kinder meinen es nicht böses wenn sie farbige, extrem dicke, extrem dünne, behinderte, usw. "anstarren" - es ist einfach so, dass sie das nicht so kennen und es etwas "neues" ist was sie eben anstarren.

Ich denke, Kinder meinen sowas nicht böse. Aber sie schauen einfach alles an, was vielleicht speziell, oder in ihrer Welt noch aussergewöhnlich ist. Zwischen den hier meisten hellhäutigen Menschen erregt ein dunklerer Hautton mehr Interesse bei den Kleinen. Aber auch ein ausgefallener Hut, eine flippige Haarfarbe, eine ausgefallene Brille... können bei den Kleinen den gleichen Effekt hervorrufen.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass in einem Land mit hauptsächlich dunkelhäutigen Menschen, ein hellhäutiger Mensch ebenfalls mehr Blicke von den Kindern dort erntet.

Meine Tochter war sechs, da traf sie auf dem Spielplatz zwei Schwestern, Ushi und Sheray, deren Eltern Afroamerikaner sind. Ushi trug ein rosa Kleid, Sheray ein weißes und meine Tochter ein grünes. Sheray sagte mir bescheid, dass sie mal kurz nach Hause zur Toilette geht. Meine Tochter merkte kurz darauf,hat dass Sheray nicht mehr da ist, und fragte

“Wo ist das weiße Mädchen?“

Mein Bekannter fragte zurück “Welches weiße Mädchen? Du bist die einzige Weiße hier!“

Meine Tochter schaut ihn schräg an, an sich selbst herunter, ihn wieder schräg an und entgegnet empört: “Nein! Ich bin nicht weiß, ich bin grün!“

Mein ziemlich beschränkter Bekannter besteht auf seine Sicht der Dinge und sagt nochmal: “Du bist weiß, und Sheray ist schwarz und Ushi ist auch schwarz!“

Meine Tochter zeigt auf Ushi und sagt “sie ist rosa“, zeigt auf sich selbst und sagt “ich bin grün“ und in dem Moment kommt auch Sheray zurück gesprungen und meine Tochter erklärt siegessicher “und schau, sie ist weiß!“

Erst mit sieben hat meine Tochter den Unterschied überhaupt wahrgenommen, da fiel ihr nämlich langsam auf, dass Kinder oft ähnlich ihren Eltern aussehen, und dann beobachtete sie das Ganze mal genauer. 

So viel zu meiner persönlichen Erfahrung. Meine Mutter ist Erzieherin und beobachtet auch, dass in der Kindergartenzeit solche Unterschiede gar nicht wahrgenommen werden, erst im Grundschulalter geht das los. 

ABER wenn man in dem Bewusstsein aufwächst, anders zu sein, fühlt man sich eben auch anders und glaubt deshalb, dass man angestarrt wird...