Stall anzeigen? Kein Gewerbe angemeldet, keine Versicherung - trotzdem Reitstunden

8 Antworten

Niemand, der einen Reiterhof besitzt, muss ein Gewerbe anmelden - auch dann nicht, wenn dort Reitstunden und Reiterferien angeboten werden.

Aber: Jeder, der Reitstunden gibt und damit Geld verdient, muss Steuern zahlen und eine Steuererklärung abgeben. Dass alle Kunden in bar bezahlen sollen, mutet schon etwas merkwürdig an. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht alle Reiteinnahmen steuerlich angegeben werden.

Dass die sanitären Anlagen nicht ausreichen, die Kinder nicht versichert sind usw. tut auch nichts zur Sache. Es wird ja nimand gezwungen, dorthin zu fahren. Und auch die Einsteller stehen dort freiwillig. Und ob die Betreiber ausreichend versichert sind, müssen und könnten die Gäste, bzw. die Eltern der Kinder erfragen. Die Kinder werden ohne viel Aufsicht vermutlich einen Heiden Spaß haben.

Ich weiß nicht, ob es jemanden etwas angeht, welche Zustände dort herrschen? Solange die Tiere artgerecht versorgt werden...

Das einzige, was du machen kannst, ist die Familie beim Finanzamt anzuzeigen. Dann gibt es eine Steuerprüfung. Und wenn nichts in Ordnung ist, womöglich Hartz 4 empfangen wird, kriegt die Familie Ärger. Es dauert aber durchaus bis zu zwei Jahre, ehe ein Brief der Steuerfahndung ins Haus flattert. Die Behörde ist ziemlich überlastet...

Warum interessiert DU dich dafür? Hat dein Kind dort Ferien gemacht? Warum willst du, dass die Familie so nicht weiter macht? Hat es dort schon einen schweren Unfall gegeben?

Schau nicht so sehr auf die anderen, sondern sei den anderen ein gutes Vorbild! Es macht dich nicht froh, wenn du eine Familie in den Ruin treibst.

Dein erster Satz ist keider nicht richtig ! Regelmäßiger Reitunterricht und Reiterferien sind zweifelsfrei beim Gewerbeamt anzumelden. Das fällt weder unter einen Freien Beruf, noch unter Lehrtätigkeit oder unter Urproduktion.

Ansonsten hast du völlig recht.

@Geochelone

Ich stimme dir auch zu!

@Geochelone

Regelmäßiger Reitunterricht = gleich Gewerbe? Nein! Aber bei den Reiterferien bin ich mir nicht sicher. Könnte sein, dass das ein Gewerbe erfordert. Glaube ich aber trotzdem nicht. Vielleicht ist es von Bundesland zu Bundesland verschieden...

@Tangstedt

Eine Gewerbeanmeldung ist nur dann erforderlich, wenn grundsätzlich ein Einkommen erzielt werden kann. Wer Reitunterricht und/oder Reiterferien gegen Entgelt anbietet, betreibt ein Gewerbe. Ein angemeldetes Gewerbe bedeutet aber nicht automatisch, dass Steuern gezahlt werden müssen. Denn ob, und wenn ja, in welcher Höhe, richtet sich wiederum nach der Höhe der Einnahmen.

Wer aber die Kinder unentgeltlich oder nur gegen eine geringe Aufwandsentschädigung reiten- oder bei sich übernachten lässt, betreibt kein Gewerbe. Auch dann nicht, wenn es regelmäßig geschieht.

@Geochelone

Also ich gebe regelmäßig mit meinen Pferden (zwei) Reitunterricht, aber ich muss KEIN Gewerbe anmelden. Sehr wohl muss ich meine Einkünfte versteuern. Reitlehrer ist ein freier Beruf, der kein Gewerbe voraussetzt. Ich könnte ein Gewerbe anmelden, wenn ich wollte. Will ich aber nicht!

@Tangstedt

Und noch was: Meine Pferde sind als Schulpferde versichtert, ich selbst habe eine Reitlehrerversicherung. Das ist für mich Pflicht, um mich abzusichern.

Barzahlung ist normal,.. auch wenn es praktischer mit einer Überweisung geht. Aber wie die Reitschule ihr Geld haben will regelt man ja immer vertraglich.

Wichtig ist nur dem Finanzamt dass die Steuern ordentlich abgeführt werden. DAS allerdings kann nur ein Finanzbeamter überprüfen und ist in der Regel für einen selbst als Einsteller nicht wirklich wichtig. Denn das betrifft allein den Stallchef/in.

Wichtig ist dass die Pferde bei der Seuchenkasse gemeldet sind. Wenn die Pferde aufgrund einer Seuche alle zwangs"gekeult" werden müssen kann man aus diesem Topf nämlich eine Entschädigung erwarten. Das ersetzt einem zwar nicht das geliebte Pferd aber zumindest etwas.

Wenn die Reitschule keine sanitären Anlagen hat - soweit ich weis ist man dazu nur verpflichtet wenn man eine Gastronomie dabei hat.

Fakt ist: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Solange dafür jemand zahlt wird der Stall auch sicher so bleiben. Der Preis ist dann auch sicher günstiger als in konvertableren Ställen.

Zum Wichtigsten; der Versicherung:

Wenn der Betrieb keine Versicherung hat, haftet der Betreiber mit seinem Privatvermögen. Das heißt dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der Einsteller/Reitschüler usw auf den Kosten von Krankenkasse, Anwalt usw sitzen bleibt. Damit hätte man einen Grund mehr so etwas nicht zu unterstützen.

Ich finde solange die Mentalität "Geiz ist geil" herrscht, wird es immer Ställe geben die so geführt werden. Will man Qualität und artgerechte Haltung muß man dementsprechend auch die höheren Ausgaben tragen

DH!

Gerade das mit der Barzahlung ist viel "bequemer" für den Betreiber, weil er dann nicht kontrollieren muss, ob das Geld auch wirklich eingegangen ist.

Es gibt kein Gesetz, das zur Bezahlung per Überweisung zwingt. Die Tatsache, dass nur Barzahlungen erwünscht sind, ist bestimmt nicht illegal.

Wenn die Pferde nicht genügend versichert sind, dann ist das allein Sache und ggf. das Problem der Pferdebesitzer. Die Stallbesitzer sollten eine Haftpflichtversicherung haben. Aber auch wenn das Wort Pflicht hier vorkommt - sie ist nicht verfpflichtend. Es besteht auch keine Verpflichtung der Pferdebesitzer, die Reiter zu versichern. Es gibt Anbieter, die bieten diese Versicherungen an. Die werden dann auf den Preis umgelegt. Wer sein Kind reiten lässt, kann selber eine Unfallversicherung für sein Kind abschließen.

Wenn der Reitunterricht unprofessionell ist, muss man sein Kind dort nicht reiten lassen. Wer mehr Wert auf Qualität legt, sollte sich einen anderen Reitstall suchen.

Wer nicht möchte, dass sein 15 oder 16 jähriges Kind alleine oder mit anderen Gleichaltrigen ausreitet, sollte sein Kind dann dort nicht reiten lassen, wo genau das praktiziert wird. Es gibt keine Vorschrift bzw. kein Verbot, dass es Jugendliche in dem Alter das Ausreiten ohne erwachsene Begleitung untersagt.

Es gibt keine Vorschriften, bei Reiterferien mehr als eine Toilette und Gartenduschen anzubieten. Es gibt auch keine preislichen Vorschriften.

Bei dem hier genannten Hof handelt es sich um einen Familienbetrieb und keinen Verein oder eine professionelle Reitschule.

Warum willst Du die Leute anschwärzen? Wenn Dir das alles nicht zusagt, dann solltest Du bzw. Deine Familie dem Hof einfach fernbleiben.

Ich vermute, dass die Familie kein Gewerbe angemeldet hat, womöglich Hart IV bezieht

Immer diese Vorurteile!

Wir waren vor einer Woche auch auf einem Reiterhof, der nur Barzahlung akzeptiert hat. Da es hier recht haeufig der Fall ist, habe ich gleich vorher nachgefragt. Sprich doch einfach mal mit den Inhabern des Reiterhofes ueber Deine Aengste. Vielleicht sind sie Dir dankbar, weil sie sich einiger Dinge gar nicht bewusst waren. Vielleicht koennen Deine Aengste dann auch geklaert werden. Zumindest in diesem Fall.

Erst mal muss ich den meisten zustimmen, wenn du dein Kind dort hin schickst, ist es allein deine Sache. Keiner zwingt dich dazu.Geldlich wurde hier ja schon alles erklärt. Aber ich will dir was erzählen. Wir haben etwa 160 Mitglieder, davon die meisten Kinder und Jugendliche. Was glaubst du, wie viele Eltern sich dafür interessieren, ob das Kind versichert ist und ob die Übungsleiter qualifiziert sind? Du wirst es kaum glauben, aber das sind die wenigsten. Barzahlung ist bei uns sogar im Voraus mit 10er Karten Pflicht, (ok Beiträge buchen wir ab). Wir haben alle notwendigen Versicherungen, die schweineteuer sind, aber danach gefragt werden wir höchst selten.Die meisten sind froh, wenn sie ihre Kinder am Tor abgeben können, am besten gleich vom Auto aus.Die KInder sind gern bei uns und dürfen, wenn sie ihren Reitpass gemacht haben (ab 12 ) auch zu zweit ins Gelände gehen.da sehe ich überhaupt kein Problem. Das allerwichtigste ist nur, das diese Leute eine Schulpferdeversicherung haben,denn sobald Geld fließt für Reitstunden ist das ganze gewerblich und erfordert eine andere Versicherung als die normale.Sonst zhlt im Schadensfall die Versicherung nicht. Das kann bei einem schwereren Unfall sehr schlecht sein für den Reiter. achso, und was wäre wenn sie hartz 4 bekämen? vieleicht versuchen saie sich ein Standbein aufzubauen? Nicht verurteilen bevor du persönlich mit ihnen gesprochen hast. Sollte dein Kind dort reiten, gehe hin und frage alles und lass dir die Unterlagen zeigen, kein Problem.Wenn du nicht betroffen bist, kannst du die anderen warnen, aber tun sollten die dann selber was .

Schöne Antwort!

Das trifft doch genau den Punkt! Viele Eltern sehen das als kostengünstige Variante ihre Kinder unter fremder Aufsicht zu lassen + Bespaßung