Spielt die Form eine wichtige Rolle?

4 Antworten

Lesepfeifen (zu denen auch die Auenlandpfeifen gehören) lassen sich schwieriger rauchen als normale Pfeifen, daher sind sie als Anfängerpfeifen nicht unbedingt das Geeignetste. Auch gebogene Pfeifen sind etwas anspruchsvoller beim Rauchen (und auch Reinigen) wie gerade Pfeifen. Sie sottern eher als Gerade. Daher wird meist zu einer Geraden als Anfängerpfeife geraten.

Trotzdem muss Dir die Pfeife natürlich gefallen, Du muss Dich wohl damit fühlen, das ist das Wichtigste. Auch ich habe damals vor über 20 Jahren mit einer bent (gebogene Pfeife) begonnen, ich rauch diese Pfeife heute noch gerne.

Ob eine Auenland aber das Richtige für den Anfang ist, ist fraglich - natürlich kannst Du es probieren, aber ich fürchte mal sie wird Dir, neben der Sottergefahr auch öfter ausgehen - es könnte halt sein, dass Du dann schnell wieder den Spaß verlierst. Du hast am Anfang so viele Dinge zu beachten: Stopfen, richtiges Rauchen (Pfeife darf nicht zu heiß werden (Gefahr des Durchbrennens), sollte aber auch nicht dauernd ausgehen) etc. - da hast Du genug zu tun. Du musst ja auch erst mal schauen ob Dir das Pfeife rauchen überhaupt Spaß macht und Du dabei bleibst.

Generell sind die Auenland ja auch nicht gerade die günstigsten. Wenn Du die durchbrennst oder nach kurzer Zeit feststellst, Pfeife rauchen ist doch nichts für Dich, ist viel mehr Geld verloren als wenn Du erst mal eine (schon ordentliche aber) günstige Pfeife verwendest. Das darf natürlich keine Billigpfeife sein. Aber im Bereich um die 50 Euro bekommst Du auf jeden Fall etwas passendes für den Anfang. Schau Dich z. B. mal bei der einfacheren Serie von Vauen um, das ist eine deutsche Firma (die im übrigen auch die Auenlandpfeifen herstellt und die Du insofern ja vermutlich schon kennst), sehr gute Ware, von günstig bis hin zu komplett handgefertigten Exemplaren.

Wenn Du dann schon eine Weile Pfeife genießt kannst Du Dir dann ja eine Auenland kaufen - der Vorteil von Lesepfeifen ist, dass sie (neben der coolen Optik) durch den langen Holm einen kühleren Rauch bieten.

 

 

 


 

Pfeife zu rauchen ist eine Kunst. Wie jede Kunst hat sie auch erstmal die Notwendigkeit von Handwerk (Stopfen, Anzünden, Nachstopfen, Zugwiderstand, Zugstärke- und -geschwindigkeit bzw. überhaupt kühl zu rauchen usw.).

Um zunächst das notwendige Handwerk zu erlernen, ist es sinnvoll, sich dafür geeignete Trainingsgeräte zu kaufen.

Churchwarden (zu denen die Pfeifen der von dir genannten Auenland-Serie von Vauen gehören), sind recht schwierig zu rauchen und daher für den Anfang eher nicht zu empfehlen.

Beachte auch, dass du die ersten Pfeifen vermutlich auch schädigen wirst. Das ist normal. Daher erstmal eine günstige Pfeife nehmen, bis zB das Heißrauchen usw. im Griff ist.

Gerade Formen bieten sich aus verschiedenen Gründen an, was hier den rahmen sprengt. Eine ist, dass hier das Sottern, das am Anfang durch Heißrauchen auftreten wird, besser kontrolliert werden kann. Es ist zB auch einfacher, mal eben eine Pfeifenreiniger ins gerade Mundstück zu stecken, um Speichel, Kondensat usw. zu beseitigen.

Ich würde empfehlen, ein gutes(!) Fachgeschäft aufzusuchen, wo Leute arbeiten, die Ahnung vom Pfeiferauchen haben (ja, die gibt es praktisch nicht mehr) und sich vernünftig beraten zu lassen, die erste Pfeife unter "Aufsicht" und "Coaching" zu rauchen usw.

Ansonsten gibt es auf YouTube unendlich viele gute Videos für Anfänger. Dennoch braucht es sehr viel Zeit, Schmerztoleranz (Zungenbrand ist unumgänglich), viel Geduld, Durchhaltevermögen, Disziplin und sehr viel Ruhe, um am Ball zu bleiben. Nur wenige halten das durch. Auch deshalb lieber eine preiswerte, einfach zu handhabende Pfeife für den Anfang auswählen. ZB sind die Billard Modelle der Vauen Basic Reihe mM gut geeignet (kosten so um die 40 EUR). 

Und zum Ende noch der Hinweis: generell überlegen, ob du damit beginnen möchtest. Pfeiferauchen ist sehr gesundheitsschädlich und macht rasch abhängig (und Nikotinabhängigkeit ist kein Spaß). Bitte daher bewusst entscheiden, was du für den Genuss, der sich irgendwannn einstellt auch bezahlst.

grundsätzlich gute Antwort, jedoch gehe ich mit Deinem letzten Absatz nicht unbedingt konform. Zum einen inhaliert man eine Pfeife nicht, somit wird man vom Nikotin auch nicht abhängig, das ist etwas ganz anderes als bei Zigaretten. Natürlich kann man psychisch abhängig werden, aber das kann man von allem (TV, Handy, Sport etc. etc.) - ich z. B. rauche nur im Freien und somit nur in den Sommermonaten Pfeife, von Mitte Oktober bis Mitte März keine einzige - und das seit über 20 Jahren. Ich rauche auch immer nur am Feierabend bzw. Wochenende oder Urlaub. Komme so in den Sommermonten im Schnitt auf 2 Pfeifen am Tag. Sicherlich rauchen viele wesentlich mehr (ich glaube der Schnitt liegt bei 7 Pfeifen am Tag) trotzdem möchte ich hier keine Abhängigkeit unterstellen.

Und das Thema Gesundheit hängt im wesentlichen Maße von der Menge ab. Mit Zigaretten ist das somit nicht vergleichbar. Eher mit einem guten Wein, Whisky o. ä. - ein gewisses Risiko besteht bei allen Genussmitteln - alles ist Gift, es kommt nur auf die Dosis an...

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@allocigar78

ich z. B. rauche nur im Freien und somit nur in den Sommermonaten Pfeife, von Mitte Oktober bis Mitte März keine einzige - und das seit über 20 Jahren. Ich rauche auch immer nur am Feierabend bzw. Wochenende oder Urlaub. Komme so in den Sommermonten im Schnitt auf 2 Pfeifen am Tag. Sicherlich rauchen viele wesentlich mehr (ich glaube der Schnitt liegt bei 7 Pfeifen am Tag) trotzdem möchte ich hier keine Abhängigkeit unterstellen.

kann es sein, daß du mich nachmachst? Ich rauche auch nur im Freien, auch nur vom Frühjahr bis Herbst, und auch Hauptsächlich am Wochenende. Und das auch schon seit über 20 Jahren  :-)

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@allocigar78

Wenn du nur Zigarettenfeinschnitt in deiner Pfeife paffst, dann ist das wegen der Behandlung des Tabaks nicht gänzlich unwahrscheinlich (Zigarettentabak muss so verarbeitet werden, dann eine Nikotinaufnahme beim Inhalieren über die Lunge möglich wird, das ist nämlich gar nicht so einfach, im Gegenzug erfolgt dann eine erschwerte Aufnahme über die Mundschleimhaut). 

Sofern du Pfeifentabak paffst, ist das aber nicht der Fall. Hier wird eine große Menge Nikotin v.a. über die Mundschleimhäute (Zahnfleisch, Gaumen) aufgenommen. Daher erfolgt, wie bei Tabakkonsum generell, bzw. bei der Nikotinaufnahme ins Gehirn, eine Risiko einer Abhängigkeit. 

Je naturbelassener ein Tabak, desto höher die Nikotinaufnahme über die Mundschleimhäute). Als Versuch kann eine Füllung Mac Baren Bold Kentucky aus einem großen Pfeifenkopf dienen, sofern nicht schon eine erhebliche Nikotintoleranz besteht, sollte dies spürbar sein.

Die von dir genannte "psychische Abhängigkeit" (in der Suchtmedizin wird dieser Begriff nicht gern verwendet, da auch diese über die Wirkung der Substanz im Gehirn entsteht), also eine eher am Craving und mangelnder willentliche Beeinflussbarkeit gepaart mit Rationalisierungen des Suchtverhaltens orientierte Symptomatik als an Entzugserscheinungen und deren Vermeidung orientierte Symptomatik (sog. "physische Abhängigkeit"), ist die schwierigere und problematischere Variante, was, im Gegensatz zu anderen Substanzen, die Erfolgsquote bei der Entwöhnung von Nikotin erschwert.

Weiterhin geht es nicht um Konsumpausen, die hat nahezu jeder Abhängige, sondern darum, dass eine dauerhafte Abstinenz, insbes. bei Notwendigkeit, zB wegen chronischer Erkrankungen, nicht gelingt.

Insofern halte ich es (und ich konsumiere selbst Nikotin über Pfeife, Zigarre und gelegentlich Schnupftabak) für angebracht, auf das Abhängigkeitsrisiko hinzuweisen und aufzufordern, sich gut zu überlegen, ob man anfangen möchte.

Allerdings finde ich die Aussage, Pfeiferauchen sei unbedenklich und mache nicht nikotinabhängig, völlig daneben.

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@bolte71

Der Kick des Nikotins der durch die Überwindung  der Blut Hirnschranke ausgelöst wird tritt ausschließlich beim Inhalieren auf und das egal bei welcher Art von Tabak auch wenn etwas Nikotin auch über die Schleimhäute resorbiert wird und auch wenn Pfeifentabak mehr Nikotin hat als Feinschnitt....

Aber generell: Du kommst auf Ideen! Zigarettentabak in einer Pfeife? Das hat nichts mit Pfeife rauchen zu tun, so jemand bräuchte mir nicht mal mehr unter die Augen zu treten! Ich habe nicht gesagt dass Pfeife rauchen gänzlich ohne Risiko ist sondern ganz klar erwähnt dass es ein gewisses Risiko - wie bei allen Genussmitteln - gibt. Nur die Abhängigkeitsgefahr sehe ich hier deutlich weniger.


Wenn für Dich sogar monatelange Konsumpausen kein Zeichen dafür sind dass jemand nicht abhängig ist, mit dem Argument das mache quasi jeder Abhängige so weiß ich nicht wo Du Deine Erfahrungswerte herziehst. Die einzige Konsumpause die Zigarettenraucher i. d. R. machen ist von 23.30 Uhr zu Bett gehen bis 6.30 Uhr aufstehen. Da ist eine Abhängigkeit ganz klar.


Aber Du scheinst Abhängigkeit ganz anders zu definieren bzw. meinst etwas ganz anderes damit. Du erwähntest Abhängigkeit nach Deiner Definitionen sei wenn es jemand z. B. bei Krankheit schwerfalle dauerhaft damit aufzuhören. Ok das würde auch mir in der Tat schwer fallen. Das täte es aber auch mit sämtlichen anderen Dingen im Leben die ich gerne mache. Folglich bin ich auch abhängig von Fleisch, frischen Brötchen, Auto fahren, Urlaub, Sonntags ausschlafen etc. etc. Ergo wenn das für Dich Abhängigkeit ist lasse ich mich gerne als "Abhängiger" bezeichnen denn das macht uns menschlich und das Leben erst lebenswert.

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@allocigar78

Die Abhängigkeit von Nikotin definiere ich selbstverständlich nach dem ICD-10.

Wenn Nikotin nur durch Inhalieren ins Gehirn gelangen würde und nicht in höherer Dosierung zB über die Mundschleimhäute, weshalb gibt es dann nikotinhaltige Kaugummis???

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@bolte71

frag doch mal anders herum: warum kann ein Zigarettenraucher seine Sucht nicht durch Paffen einer Pfeife/Cigarre befriedigen?

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https://youtube.com/watch?v=0Uf0AD6i-gU

https://youtube.com/watch?v=yStY6RTL_yw

https://youtube.com/watch?v=yStY6RTL_yw

https://youtube.com/watch?v=IqOYEcR-FNs

https://youtube.com/watch?v=e26uYse_9Dk

https://youtube.com/watch?v=ITKrAiYR6Dk

https://youtube.com/watch?v=I525LkGEDFs

https://youtube.com/watch?v=rUuLgghByQ8

Hallo.

Bolte und Allocigar haben im Prinzip schon einiges gesagt. Sicherheitshalber möchte ich das von den beiden erwähnte "Sottern" erklären. Manchmal fängt eine Pfeife an zu blubbern; es fühlt sich dann so an, als würde man eine Mini-Shisha rauchen. Das passiert wenn der Tabak zu feucht ist und / oder man zu hastig, zu stark und zu häufig an der Pfeife zieht (meistens letzteres). Raucht man zu schnell und zu heftig, wird die Pfeife zu heiß, dann entsteht übermäßig viel Kondensat, welches sich im Holm absetzt und dann blubbert. Bekommt man das in den Mund, weil man ohne Filter raucht oder man so viel Kondensat erzeugt hat, dass der Filter auch nichts mehr ausrichten kann, dann schmeckt das wirklich ekelhaft.

Ich persönlich (!) finde den Unterschied zwischen den Pfeifenformen was die Rauchbarkeit und das Sottern betrifft eher marginal. Wenn es Probleme gibt, dann liegt das zu 90% am Raucher / an der Raucherin...

Hier noch ein paar hilfreiche Videos, falls Du die noch nicht gesehen hast...

Es gab ja schon mehrere Antworten, dennoch gebe ich auch noch meinen Senf dazu.

Also was die Form grundsätzlich angeht: die Auenland-Pfeifen sind Lesepfeifen (auch Churchwarden genannt). Durch den langen Rauchkanal ist der Rauch kühler als bei einer normalen Pfeife. Die sind aber eher eine Sonderform der Pfeifen.

Grundsätzlich unterscheidet man 2 (bzw. 3) Formen der Pfeifen: Gerade und gebogen (bent) (und wenn man will auch noch halb gebogen (half bent).

Eine gerade Pfeife ist leichter zu reinigen, da der Rauchkanal eben gerade ist. Wenn die Pfeife keinen Filter hat kann man sogar während des Rauchens einen Pfeifenreiniger reinstecken, der zu viel Kondensat aufnehmen soll (ich hab es aber noch nie selbst versucht).

Dafür haben gebogene Pfeifen einen besseren Schwerpunkt. Eine meiner Lieblingspfeifen sind die Bent Army von Peterson. Bei denen ist der Pfeifenkopf unterhalb meines Kinns, obwohl sie normal lang sind. Die kann man besser im Mund behalten, dafür geht ein Pfeifenreiniger nicht so leicht ins Mundstück.

So viel zur Form.

Als erste Pfeife solltest du dir keine Auenland Pfeife holen. Die sind zwar echt schön, aber nicht gerade billig. Was machst du aber, wenn dir das Pfeiferauchen nicht gefällt?

Ich hab mir (vor mehr als 20 Jahren) auch eine "billige" Pfeife gekauft. Die lag damals beim Händler in so einem Körbchen, als Sonderangebot weil sie ne Kittstelle hat.. Die hat damals 40 DM (also etwa 20€) gekostet. Als Lehrling erschien mir das schon fast zu viel. Aber rückblickend muß ich sagen: der Kauf war gut. Obwohl ich die typischen Anfängerfehler gemacht habe (wie z. B. viel zu heiß rauchen) hat sie trotzdem seitdem überlebt und ich rauche sie immer wieder gerne. Das ist übrigens eine half bent Apple

Also gerade für einen Anfänger sollte es keine teure Pfeife sein.

Aber noch was zum Thema Churchwarden (also so wie die Auenland): bereits meine 2. Pfeife war eine Churchwarden (die hat dann immerhin schon 80DM also 40€ gekostet). Durch die Erfahrung mit der ersten Pfeife hatte ich auch nie ein Problem mit der Churchwarden. Die Churchwarden war aber nicht gebogen.