Spiegelteleskop im Winter richtig handhaben?

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Hallo Gustavus!

Die Spiegeltemperatur an die Außentemperatur anzugleichen, ist im Winter natürlich schwieriger.

Je nach Spiegelgröße kann das schon auch mehr als deutlich über eine Stunde dauern, vorher ist das Bild aus gesprochen mäßig bis unbrauchbar. Eine frühabendliche Zwischenablage auf Terrasse oder Balkon ist recht praktisch, man kann den schneller beobachten.

Wieder drinnen lassen ich alles an Kappenzeugs (selbst für Okularauszug) unten, ich finde so kann der Spiegel und das ganze Teil besser trocknen.

Außen kann man Tubus und Box ruhig mit Tüchern abwischen.

Allerdings: Finger weg von Spiegeln, selbst wenn das Kondenswasser typische leichte Schmutzspuren (Luftqualität von Städten ...) hinterlässt, das schadet kaum der Abbildungsqualität.

Spiegelreinigung ist da so ein eigenes Kapitel, die meisten machen das viel zu oft und dann auch noch falsch (Verkratzen ist die Folge).

Okulare: raus und trocknen lassen. Frontlinse kann man (Schlieren durch Wimpern) ruhig mit Optik-Reinigungstüchern behandeln.

Filter: Die UHC-Nebelfiter und dgl. Filter mit ihren empfindlichen Beschichtungen als erstes trocknen und nur wenn notwendig sehr vorsichtig reinigen. Mit einem Säckchen Silikagel im Etui lagern (Trocknungsmittel)

Bei den Dobsons den Boden der Boxen nicht vergessen. Trocknen und reinigen. Dort vertragen die Schrauben und Muttern auch ab und zu einen Hauch Öl.

Übrigens ist es ein wirklich guter Tipp, auch über spezielle Kälteschutzkleidung (wie bei Bergsport) nachzudenken.

Die ist zwar sauteuer, aber so extrem kalte und idealerweise trockene Winternächte bieten manchmal eine wunderbar ruhige Luft und fantastische Bedingungen für hohe Vergrößerungen, die dann erst zeigen was das Teleskop kann. Da ist es dann schade wenn man alle 20 Minuten ins Haus oder ins Auto muss (Dunkelanpassung der Augen ist dann wieder weg).

Liebe Grüße!

Vielen Dank, dann werde ich es halten wie bisher und das Teleskop offen stehen lassen, bis das Kondenswasser abgetrocknet ist. Das mit der Kleidung ist auch wirklich wichtig. Vor allem die Hände finde ich problematisch - ohne Handschuhe hält man es kaum aus und mit Handschuhen fällt die Bedienung schwer (Okularwechsel, Fokussieren am Okularauszug...).

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@Gustavus

Gerne! Es gibt da so eine Art Fäustlinge, die sich an der Handflächenseite (Klettverschluss) rasch öffnen lassen. Mit leichtem Innenhandschuh wird einem so wirklich nicht kalt und man kann hantieren. Außerdem: Taschenöfen; gibt es in Läden für Trekkingzubehör ...

LG

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Hallo, Das Teleskop mit der Oeffnung nach unten aufstellen, damit Kondenswasser nicht auf den Spiegel laeuft. Alle Kappen weglassen. Den Tubus aussen abwischen. Die Okulare stecke ich beim Beobachten in die Tasche damit ich sie griffbereit habe. Da werden die nicht so kalt. Ich hab noch nie Probleme mit Tau gehabt. Da koennte natuerlich mancher den Kopf schuetteln, aber ich habe noch nie meine Okulare gereinigt, kann trotzdem durchsehen (nach 20 Jahren) Zum transportieren packe ich sie dann gleich in ihr Drehpack, da sind sie sicher und geschuetzt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich mit Astronomie seit 25 Jahren.

Danke auch für diese Tipps.

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