Sollte man Geplante Obsoleszenz verbieten?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ja 53%
Ich bin mir nicht sicher 20%
Andere Antwort... 20%
Nein 7%

7 Antworten

Ja

So ein Gesetz ist seit Jahrzehnten überfällig.

Was genau drin stehen muss, damit es die gewünschte Wirkung entfaltet, muss man sich vorher natürlich genau überlegen. Ein Gesetz ohne Folgen muss man garnicht erst verabschieden. Ein Gesetz mit nicht realisierbaren Forderungen hätte auch für die Kunden Nachteile. Wahrscheinlich muss man für unterschiedliche Produktgruppen ganz unterschiedliche Regulierungsansätze finden und ganz unterschiedliche Arten wie die Lebensdauer definiert und getestet werden kann. Ein unverzichtbarer Teil dieser Gesetzgebung muss sein, dass technische Geräte reparierbar sein müssen.

Im Bereich Elektronik und Elektrogeräte wäre noch ein ganz anderer Hebel möglich. Die Hersteller/Inverkehrbringer müssten verpflichtet werden, ein Recyclingsystem aufzubauen und zu betreiben. Sie müssten nachweisen müssen, dass das System in der Praxis wirklich funktioniert. Ein Hersteller der Billigramsch mit kurzer Lebensdauer anbietet, wird dann an den Recyclingkosten ersticken.

Ja

Weil das Betrug am Käufer ist, etwas geplant kaputtgehen zu lassen. Stell dir vor der Zahnarzt lässt ein Rest Karies drin, damit du bald wiederkommst :)

Zusätzlich ist es Umweltverschmutzung .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bisschen naiv diese Sichtweise.

Jedes Produkt wird auf eine gewünschte Lebensdauer hin entwickelt. Das ist vollkommen logisch und normal.

Die Frage ist doch lediglich, wie lang diese Lebensdauer sein soll.

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Nein

So schrecklich die auch ist: Ohne diese wird die Wirtschaft den Bach runtergehen. Wir stecken leider schon viel zu tief drin.

Klar, dass die mich ebenfalls sehr stört. Vor allem dass kurz nach der Garantiezeit in vielen Geräten die Netzteilkondensatoren aufgrund der unzureichenden Kühlung defekt werden, ist eigentlich ein starkes Stück !

Und dann gibt es auch jede Menge sogenannter Sollbruchstellen.

Aber was soll man machen ? Entweder Qualität, die ewig so wie früher hält oder Wirtschaft kaputt ?

Wenn man Geräte nur noch halb so oft wegen Defekt tauschen muss, dürfen sie das Doppelte kosten um auf die selben Kosten pro Betriebsstunde zu kommen.

Ein gesättigter Markt ist auch nicht der Tod der Industrie. Die Industrie muss in einem gesättigten Markt nur anders handelt. Innovative Produkte kann man immer verkaufen. Die Neuheit muss in irgendeiner Weise besser sein als das Gerät das der Kunde schon hat, schon ist er bereit die Neuheit zu kaufen.

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Andere Antwort...

Das dürfte kaum möglich sein.

Jedes Produkt wird auf eine gewünschte Lebensdauer hin entwickelt. Eine anderslautende Vorstellung geht schlichtweg an der Realität vorbei.

Was Sinn machen würde, wäre eine Verlängerung der gesetzlichen Verjährungsfristen zur Gewährleistung.

Ja es geht da aber um dass verkürzen dieser beispielsweise furch Softwareupdates welche die Leistung verschlechtern

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Andere Antwort...

Keiner Plant ein bestimmtes "Ablaufdatum" wenn er ein Gerät entwirft. Das wäre viel aufwändiger und damit teurer in der Herstellung und das macht jetzt wirklich keinen Sinn.

Es ist eifnach eine Tatsache, dass nichts ewig hält und kein Konsument möchte das außerdem. Oder willst du für die nächsten 80 Jahre das gleiche Auto fahren? Vorausgesetzt du wirst so alt?

Doch, das wird durchaus gemacht

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@Reinkanation

Nein.

Ich arbeite im Großhandel und bin mit vielen Herstellern und Produktdesingnern in Kontakt. Es gibt keinen großen Plan dahinter wann ein Produkt kaputt gehen zu hat.

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@MaryLynn87

Den gibt es schon. Jedes Produkt wird auf eine bestimmte Lebenserwartung hin geplant und gebaut.

Dieses mit dem geringstmöglichen Aufwand zu erreichen ist das Ziel.

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@MaryLynn87

Gab es nicht diverse Aufreger bei Druckern welche die Anzahl an Kopien elektronisch mitzählen und dann einen Service verlangen?

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@MaryLynn87

Natürlich ist das so.

Bei jedem technischen Produkt wird in der Entwicklung eine voraussichtliche Lebensdauer definiert.

Diese soll mit minimalem Aufwand erreicht werden. Alles andere wäre technisch und ökonomisch nicht sinnvoll.

Die Frage ist nur, wie großzügig die Definition ausgelegt wird.

Nichts wird auf maximale Lebensdauer geplant. Dadurch würden die Kosten steigen.

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Wie war das noch mit dem Glühbirnenkartell vor Jahrzehnten? Die Materialforschung im Bereich der Glühfäden hat damals schon eine genaue Kalkulation der Lebensdauer ermöglicht. Die Hersteller haben sich auf 1000 Stunden abgesprochen, obwohl Glühbirnen vorher meist deutlich länger gehalten haben. Es gab gewaltige Kartellstrafen. An den 1000 Stunden hat sie aber nie wieder was geändert, daran wurde unbeirrt festgehalten. Nur in der DDR produzierte Glühbirnen waren auf 3000 Stunden ausgelegt, weil die dortige Materialknappheit es erfordert hat, die Birnen länger im Einsatz zu halten.

Was ist mit Tintenstrahldruckern die nachweislich nur eine begrenzte Zahl Drucke machen, bevor sie den Dienst quittieren? Lange bevor die Kapazität des Tintenauffangschwamms erreicht ist? Und warum gibt es keine Möglichkeit, diesen Titenauffangschwamm zu tauschen? Das sind Fakten. Seit Jahren nachgewiesen. Und für die Hersteller bis heute folgenlos.

Was ist mit all den anderen Produkten die auffällig knapp nach Garantieablauf kaputt gehen? Bei sehr vielen Arten von Produkten ist es möglich, die Lebensdauer recht präzise vorherzusagen.

Die Materialforschung ist nicht mehr auf dem Stand von 1950. Man kann ausrechnen, welche Belastung ein Bauteil wie lang aushält. Man kann sowohl die Maximalbelastung ausrechnen, als auch die Zyklenfestigkeit. Man kann auch bei Kunststoffen ausrechnen, wie lang die Weichmacher in der zu erwartenden Benutzungsumgebung halten, bis der Kunststoff versprödet und daraus gefertigte Bauteile kaputt gehen. Auch die Lebensdauer von Elektronikbauteilen ist bekannt.

Die meisten massenproduzierten Konsumgüter werden so konstruiert, dass sie eine vom Hersteller vorher festgelegte Lebensdauer erreichen. Formal ist das keine geplante Obsoleszenz, weil der Hersteller nicht durch eine Selbstzerstörungsfunktion vorgibt wie lang sein Produkt maximal funktionieren darf. Indirekt ist es aber nichts anderes. Die Produkte sind nur für die geplante Lebensdauer konstruiert. Halten sie ausnahmsweise länger, hat der Kunde Glück gehabt.

Ein anderes beliebtes Mittel die Produktlebensdauer künstlich zu beschränken ist, wenn sie absichtlich so konstruiert werden, dass man nichts reparieren kann. Zum Beispiel eingeklebte Akkus in Smartphones. Oder Akkus in Elektroautos, die nicht ausgetauscht werden können, ohne das Auto in sämtliche Einzelteile zu zerlegen um an den Akku dran zu kommen. Oder ultraschallverschweißte Gehäuse diverser Produkte, die jeden Zugang für eine Reparatur unmöglich machen, obwohl diese Verschweißung für die Funktion nicht nötig wäre (z.B. weil die Produkte nicht wasserdicht sein müssen).

Und zum Schluss nochmal zurück zu Lampen, um den Kreis zu den Glühbirnen zu schließen. LEDs werden gern mit zehntausenden Betriebsstunden beworben. Theoretisch ist das richtig. Der Hersteller des LED-Chips gibt diese Lebensdauer im Datenblatt an. Was der Hersteller der Lampe, der die LED-Chips einbaut, dem Kunde verschweigt, ist ein entscheidendes Detail. Im Datenblatt der LED steht auch drin, für welche Betriebstemperatur die Lebensdauer der LED gilt. In der Regel ist das eine niedrige Temperatur, unterhalb der gängigen Raumtemperatur und weit unterhalb der Temperatur die die kaum gekühlte LED an ihrem Einbauort in der Lampe erreicht. Je höher die Temperatur ist, desto geringer wird die Lebensdauer der LED. Und zwar nicht nur ein bisschen geringer. LEDs verlieren bei zu hoher Betriebstemperatur bis zu 90% ihrer Lebensdauer. Wenn der Lampenhersteller nicht saudumm ist, weiß er das. Und er weiß auch in hinreichender Näherung, wie weit die Lebensdauer in der Realität kürzer ist als im Labor. In den Werbetext oder die Produkbeschriebung für den Konsument kommt die realistische Zahl trotzdem nicht.

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