Sollen religiöse Feiertage in Duetschland nur von Gläubigen gefeiert werden?
Das Feiern dieser Feiertage beinhaltet die Möglichkeit des Gläubigen sich schul-oder arbeitsfrei zu nehmen. Das hat unsere Lehrerin nochmals spezifiziert
In Ethik beschäftigen wir uns gerade mit dieser Frage und wir sollen für pro und contra einige Argumente heraussuchen. Ich habe mir schon darüber gedanken gemacht und auch ein paar Argumente aufgeschrieben, jedoch bin ich der Meinung, dass meine Argumente nicht ausreichen und nicht "tief" genug oder nicht zu sehr von bedeutung sind. Habt ihr ein paar Argumente welche euch zu diesem Thema einfallen? Danke im Voraus?
8 Antworten
Pro:
ich bezahle Kirchensteuer also möchte ich an religiösen Feiertagen auch frei haben
brauche Zeit für die religiösen Rituale /Religionsausübung ( die nicht gläubigen Menschen nicht)
will nicht dass nicht gläubige Menschen die Feiertage "missbrauchen" (zum Beispiel mich in der Ausübung meiner religiösen Rituale stören)
Contra
ich muss niemandem meine religiöse Besinnung (oder ihre Abwesenheit) nicht nachweisen
das Trennen nach gläubig/ nicht gläubig zur Problemen führen (Wie kann ich bzw. ein anderer unzweifelhaft nachweisen, dass ich gläubig bin?)
wenn die religiösen Feiertage nur für Gläubige "reserviert" sind, kann es die Religionsfreiheit in Frage stellen ( wenn ich ich die Tage frei bekomme, dann werde ich halt gläubig)
Ich denke mal, dass allein aus praktischen Erwägungen heraus der Feiertag für alle gelten muss, wobei es auch die Möglichkeit für Minderheiten geben sollte, ihre Feiertage zu feiern.
Berlin hat jetzt einen Internationalen Frauentag. Wie ungerecht wäre es wohl, wenn dann nur die Frauen frei bekämen.
Darum sind es auch gesetzliche Feiertage, die eben aufgrund eines Gesetzes eingerichtet wurden. Im erzkatholischen Sauerland macht es keinen Sinn, als einer von vielleicht drei Protestanten zur Arbeit zu gehen.
Das geht nicht und verstösst gegen die Verfassung. Vor kurzem auch in Ö so bestätigt. Da hatten nur die ev. Christen an Karfreitag frei und ist nicht zulässig. So wurde dann der ganze Feiertag abgeschafft. Wenn z. B alle religiösen Feiertage abgeschafft würde wären das über 60 Tage im Jahr, die wohl kaum durch die gleiche Anzahl an Urlaubstagen ersetzt werden.
Es wäre nicht gerecht, wenn Gläubige je nach ihrem Glauben unterschiedlich viele Feiertage bekämen, Konfessionslose dagegen nicht.
Deshalb gibt es einheitliche gesetzliche Feiertage, die bei uns teilweise auf den christlichen Feiertagen beruhen - die zum Teil auch nur aus anderen Kulturen annektiert worden sind, um die alten Religionen in Vergessenheit geraten zu lassen.
Für die einen sind es christliche Feiertage, für die andern Familienfeste - oder auch beides.
Im Endeffekt wäre es am fairen jedem 15 Tage mehr Urlaub zu geben und dafür alle Feiertage zu streichen. Dann kann jeder die Feiertage so legen wie er möchte oder wie seine Religion es vorsieht. Damit gäbe es auch keine Ungleichheit unter den einzelnen Bundesländern mehr.