Sind therapeutische Ausbildungen noch zu empfehlen?
Es geht um finanziellen Aspekt, beruflichen Aufstieg und Arbeitsatmosphäre. Würdet lieber eine andere Ausbildung oder Studium beginnen?
Therapeutische Ausbildungen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie.
Natürlich sollte das Können und Motivation bei Berufswahl berücksichtigt werden.
6 Antworten
Als Erzieher pflege ich einen regelmäßigen interdisziplinären Austausch mit Logopäden und Ergotherapeuten.
Deshalb kann ich dir aus rein finanzieller Sicht von diesen beiden Ausbildungsberufen abraten.
Diese beiden Berufe sind nicht im öffentlichen Dienst verortet und abhängig von den Zuschüssen bzw. Leistungen der Krankenkassen.
Der Verdienst von z.B. nicht studierten, angestellten Logopäden liegt deutlich unter dem Verdienst eines Kinderpflegers im öffentlichen Dienst.
Aber: Diese Berufe werden dringend gebraucht und die Arbeit macht bestimmt großen Spaß.
In meiner Antwort beziehe ich mich nur auf den Verdienst von Logopäden und Ergotherapeuten.
Danke für die Info.
Ich habe bisher nur mit Logopäden zutun gehabt, die in privaten Praxen gearbeitet haben und dort ist der Verdienst nicht besonders gut.
Kommt drauf an, was du erwartest.
Als Physiotherapeut wirst du niemals reich. Zumindest nicht als normaler Angestellter. Alles andere hängt vom Arbeitgeber und von den Kollegen ab.
Ich würde den Beruf immer wieder wählen.
Am besten machst du mal ein Praktikum in dem jeweiligen Beruf, damit du weißt, was dich wirklich erwartet.
Ciao :-)
Meine Tochter ist Logopädin und hat es über die Berufsfachschule gelernt. Darüber ist sehr glücklich, denn sie war nach 3 Jahren fertig und konnte sofort sich eine Stelle aussuchen (gibt zu wenig Therapeuten). Da war sie 20 Jahre alt und hat schon als Anfängerin netto mehr als 2000.- Euro verdient. Zusätzlich wurden jede Menge Weiterbildungen bezahlt. Nach nur 3 Jahren hat sie die fachlich Leitung bei einem neuen Arbeitsgeber. Dort verdient sie fast das doppelte.
Sie spart ihr Geld, damit sie sich in ca 3 Jahren selbstständig machen kann.
Ihre Erfahrung mit dem Studium ist so, man geht dann zwar auch 3 Jahre hat aber sehr wenig praktische Erfahrung (sehr theorielastig), danach darf man sich nicht Logopäde nennen, sondern Sprachtherapeut. Will man die Kassenzulassung muss man 6 Monate die Praxisstunden nachholen und die Prüfung zur staatlich geprüften Logopäde nachholen.
Nur das Problem ist, dass man nur schwerlich eine Praxis findet die einen annimmt, weil man jemanden für ein halbes Jahr nicht unbeaufsichtigt arbeiten lassen darf. Meine Tochter darf auch solche nicht annehmen.
In jeden Therapeutischen Beruf kann man sich sehr gut Weiterbilden und somit auch seine Qualifikationen erhöhen, was auch mehr Verdienst mit sich bringt, falls es einen ausschließlich um den Verdienst geht.
Viel wichtiger ist, dass man seinen Job gerne macht, denn was bringt es dir, wenn du viel Verdienst und dann nicht gern zur Arbeit gehst?
Ich habe meinen sehr gut bezahlten Job gekündigt, weil ich alleine bei dem Gedanken, dass ich in die Arbeit muss schon Bauchschmerzen hatte. Habe mir dann etwas gesucht, wo ich Spaß an der Arbeit habe, auch wenn ich sehr viel weniger verdient habe.
LG
Das Medizinstudium würde dir definitiv mehr Möglichkeiten und einen besseren Verdienst versprechen.
Bei den von dir genannten Ausbildungen hast du nämlich das Problem, dass du große Schwierigkeiten haben wirst, günstige Angestellte beschäftigen zu können.
Für einen sehr guten Verdienst ist aber genau das notwendig: Du nimmst deinen Angestellten das unternehmerische Risiko, behälst dafür aber auch einen Anteil ihres Umsatzes.
Wenn es nur ums Geld geht sollte man gerade diese drei Ausbildungen nicht machen. Es geht viel um Menschen und dafür braucht man Freundlichkeit, Geduld, Zeit und Leidenschaft. Sonst kommen die Leute auch nicht zu dir. Also wenn du nur viel Geld willst geh lieber in eine Bank oder so
Leider irrst du dich da! Man kann als Logopäde in einer Klinik oder Schule arbeiten und ist dann ebenfalls im öffentlichen Dienst tätig. Meine Tochter hätte nach ihrer Ausbildung in einer Rehaklinik (wo sie ihr Praktikum gemacht hat) arbeiten können und wäre als Therapeutin in der Lohngruppe E 9b (zwischen 9- 9b )eingestuft worden. In welcher Gruppe sind Kinderpfleger (S6) ?