Sind Menschen mit Doktortitel schlauer und erfolgreicher als Menschen ohne Doktortitel?

6 Antworten

Der Promotion sind einige Hürden vorangestellt. Man braucht Abitur (oder Qualifikationen über den zweiten Bildungsweg) um überhaupt ein Studium beginnen zu können. Je nach Fach gibt es da dann bereits NCs, Studienvoraussetzungen und/oder "Aussiebeklausuren". Man muss gut genug sein um nach dem Bachelor in einen Masterstudiengang zu kommen. Dann muss man da gut genug sein um eine Stelle als Doktorand bzw einen Betreuer/in zu finden, die nehmen auch nicht jeden und die Konkurrenz ist groß. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber so generell kann man davon ausgehen, dass jemand der promoviert auch über Jahre vorher überdurchschnittliche Leistungen gebracht hat. Und dann schließen auch bei weitem nicht alle Doktoranden ihre Promotion auch ab, viele geben aus unterschiedlichsten Gründen vorher auf und machen was anderes.

Nun ist dabei nicht nur Intelligenz wichtig, sondern Fleiß und der Wille über die Basisanforderungen im Studium hinauszugehen. Natürlich kommt man (je nach Fachrichtung vielleicht in unterschiedlicher Weise) nicht weit, wenn man nicht in der Lage ist das Niveau mitzuhalten, aber viele Herausforderungen im Studium lassen sich nicht durch Intelligenz lösen, sondern durch ein paar Stunden mehr in der Bibliothek, dem Labor oder vor dem PC. Die Promotion selber ist ebenfalls in vieler Hinsicht mehr der Wille sich einer selbstständigen Art des Arbeitens auszusetzen und ein Thema über drei Jahre und mehr durchzuziehen. Fleiß und Motivation sind mindestens ebenso wichtig wie fachliches Können und generelle Intelligenz.

Allerdings gilt der Umkehrschluss nicht: nur weil jemand nicht promoviert hat, sagt das nichts darüber aus wie schlau diese Person ist. Eine Promotion ist nicht die einzige Möglichkeit Fähigkeiten und Intelligenz zu zeigen.

Man muss schon über die Jahre des Studiums sehr gute Leistungen erbringen und die fachliche Fähigkeit sowie Disziplin und Ausdauer haben, ein Doktoratsprojekt durchzuführen. Da können mehrere Skills zusammen, nicht nur ein gewisses Maß an Intelligenz. Auch gibt es Themen, die mehr Grips erfordern als andere, die vielleicht viel mehr fleißige Arbeit brauchen. Hinzu kommen auch die persönlichen und familiären Umstände, die eine Promotion ermöglichen müssen, gerade, wenn man kenne Dissertantenstelle an der Uni hat, sondern nebenher arbeiten muss etc.

Jedenfalls lässt sich heute aus einer abgeschlossenen Promotion nicht mehr ableiten, dass jemand beruflich erfolgreicher wird. Nur, wer später im beruflichen Feld des Studiums unterkommt und wenn zugleich die erworbenen hohen fachlichen Kompetenzen als Erfordernis des Berufsalltags im Stellenprofil verankert sind, dann, und nur dann, besteht auch eine Chance auf gute Bezahlung und großen beruflichen Erfolg. Das ist inzwischen aber in vielen Disziplinen eher selten, vor allem im den Sozial- und Kulturwissenschaften. Hier hat man froh zu sein, wenn man überhaupt eine Stelle hat.

Je nach Fachbereich kommt es auch (das Spektrum reicht von gelegentlich bis systemimmanent-permanent) vor, dass die Berufstätigkeit zwar die Ausbildung braucht, aber als so verantwortungsschwach definiert wird, dass ein unterdurchschnittliches Gehalt gezahlt wird und man auch über Jahre nicht aus dieser Mühle entkommen kann. Dann kommen auf einen gut bezahlten promovierten Chef (oder nicht promovierten Betriebswirtschaftler als GF) zehn mies bezahlte, ebenfalls promovierte Mitarbeiter, die zwar alles machen, aber nur als Hilfskräfte eingestuft sind.

Das kommt auf die Situation an. Bei mir an der Uni sind die Doktoren schon ziemlich schlau. Da ist schon ein deutlicher Unterschied zum "einfachen" Studenten. Erfolgreicher vielleicht nicht unbedingt. Manche verbringen hier ihre Arbeit mit HiWi-Aufgaben und die sind meistens nicht so glücklich mit dieser Situation.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin Maschinenbaustudent

Nicht unbedingt, gibt solche und solche

Nicht generell.