Sind die Bibelverse ein Beweis, dass die Bibel gefälscht wurde?
Matthäus 23:14, Matthäus 17:21, Matthäus, 18;11 oder markus 7;16 waren nicht vorhanden. In einigen Versen sind die nicht verfügbar. Habe recherchiert und da steht, dass die später hinzugefügt wurden.
Von wem wurde es hinzugefügt und warum? Wieso wird es in einigen Übersetzungen nicht aufgenommen????
12 Antworten
Habe recherchiert und da steht, dass die später hinzugefügt wurden.
Korrekt.
Sind die Bibelverse ein Beweis, dass die Bibel gefälscht wurde?
In der Bibelwissenschaft spricht man da vom "pia fraus", dem frommen Betrug. Im Laufe der Überlieferungsgeschichte des Textes wurden bei der Erstellung von Abschriften in guter, frommer Absicht Dinge hinzugefügt.
Von wem wurde es hinzugefügt und warum?
Die meisten Hinzufügungen finden sich im Mehrheitstext, auch Byzantinischer Texttyp genannt. Letztere Bezeichnung verrät auch wer dafür verantwortlich war.
Hinzufügungen konnten sich meist gut durchsetzen, da man immer befürchtet hat dass bei Abschriften etwas ausgelassen wurde.
Wieso wird es in einigen Übersetzungen nicht aufgenommen????
Übersetzungen die sich bemühen einen Text möglichst nahe zum jeweils vermuteten Original zu übersetzen, müssen solche späteren Hinzufügungen weglassen.
Nein, ist es nicht. In fast allen überlieferten Belegen ist Markus 16,9-20 enthalten.
Dass der sekundäre Markusschluss später hinzugefügt wurde, wird eigentlich gar nicht mehr diskutiert. Der früheste Text den wir haben in dem er sich findet, ist der Codex Alexandrinus aus der 1. Hälfte des 5. Jhdt's.
Das ist eine Unterstellung, die Du nicht belegen kannst.
Dass die Bibelwissenschaft es "pius fraus" nennt, ist keine Unterstellung.
Oder man macht einen Eintrag, in dem steht, dass es eine Hinzufügung sein könnte.
Kannst Du den Übersetzern ja mal vorschlagen.
So klar, wie Du es darstellst, ist es nicht.
Die Menge der Belege, die nahelegen, dass diese Verse dazugehören, ist überwältigend. Ein Blick auf die Manuskripte des Markusevangeliums, die uns bis heute erhalten geblieben sind, zeigt, dass mehr als 99 % davon Markus 16,9–20 enthalten. Das beinhaltet nicht nur mehr als 1600 griechische Handschriften, sondern auch einen Großteil der frühen Übersetzungen des Markusevangeliums.
Davon abgesehen zitierte Irenäus ca. 180 n.Chr. in Adversus haereses (3.10.6) eindeutig Markus 16,19 als Bibelwort. Wahrscheinlich kannten auch Justin der Märtyrer und Tatian diese Verse, und das sogar noch etwas früher im 2. Jhdt. Zweifellos wurde Markus 16,9–20 schon früh von vielen Christen als Teil des Markusevangeliums betrachtet.
https://www.evangelium21.net/media/2124/war-markus-16-9-20-teil-des-originalen-markusevangeliums
Was heisst hier "gefälscht"? Die Bibel ist ein von Menschenhand geschriebener Roman, da kann man nichts "fälschen". Man kann Dinge abändern, wenn einem der Handlungsstrang nicht passt, aber "fälschen" geht nicht wirklich. Das würde bedeuten, dass wahrheitsgemässe Aussagen danach nicht mehr den gleichen Inhalts-Charakter hätten, bloss trägt ein Roman in der Regel keine wahrheitsgemässen Aussagen, sondern fiktive Inhalte zeitweilen gepaart mit Gegebenheiten aus der Realität.
Nein, das ist kein Beweis dafür, dass die Bibel verfälscht sein könnte.
Matthäus 23,14 fehlt z. B. in den ältesten erhaltenen Handschriften des Matthäusevangeliums, findet sich jedoch bei Markus.
Markus bestätigt also, dass Matthäus 23,14 zu Gottes Wort gehört.
So könnte man die anderen Stellen auch durchgehen. Eine Verfälschung ist etwas ganz anderes...
Die Bibel wurde nicht verfälscht! Es gibt kein antikes Buch, das auch nur annähernd so gut überliefert ist wie die Bibel. Zweifelt man die Bibel an, muss man erst recht daran zweifeln, ob es Cäsar, Kleopatra, Alexander den Großen usw. überhaupt gegeben hat.
Deshalb: Die Bibel ist das bestbelegte historische Dokument überhaupt. Die heute vorliegenden Übersetzungen in den großen Verkehrssprachen sind praktisch fehlerfrei und sinngemäß identisch.
Das AT (Alte Testament) wurde von Manuskript zu Manuskript mit äußerster Sorgfalt abgeschrieben. Es gibt zahlreiche gut erhaltene Handschriften, die bis auf winzige unwesentliche Abweichungen genau übereinstimmen. Sie reichen bis ins Jahr 900 n. Chr. zurück. Das liegt u.a. daran, dass das Volk Israel das AT sehr genau abgeschrieben hat. Beim Abschreiben wurden die Worte aller Manuskripte auf unterschiedlicheWeise gezählt. Sie zählten z. B. bei einem ihrer verschiedenen Tests die Zahl aller Wörter in einer neu angefertigten Abschrift. Wenn die Kopie nicht die richtige Zahl hatte, war das Manuskript unbrauchbar und wurde vergraben. Eine neue Abschrift musste angefertigt werden. Solche Maßnahmen sollten verhindern, daß nicht ein einziges Wort der Heiligen Schrift hinzugefügt bzw. weggelassen werden konnte. Auf diese Weise wurden die Schriftrollen der hebräischen Bibel von einem Jahrhundert zumnächsten sorgfältig und genau überliefert.
Auch der Vorwurf, bestimmte Prophetien seien erst nach den Ereignissen geschrieben, also gefälscht, erwies sich selbst als falsch: Vor wenigen Jahren wurden in Qumran am Toten Meer Jesajaschriften gefunden, die aus der Zeit 200-100 v. Chr. stammen. Es war nahezu eine Sensation, dass sie, obwohl 1000 Jahre älter als die bis dahin vorliegenden Manuskripte aus dem Jahr 900 n. Chr., mit diesen völlig übereinstimmen! Alle auf Jesus weisenden Prophetien sind bereits in ihnen enthalten.
Vom NT (Neuen Testament) liegen etwa 5000 Manuskripte vor, die z.T. bis in die Zeit 350 n. Chr., Auszüge gar bis 150 n. Chr. zurückgehen. Sie weichen nur äußerst geringfügig in einem Tausendstel des Textes untereinander ab!
Zum Vergleich die Daten einiger nichtbiblisch – historischer Werke: Julius Cäsar, „Der Gallische Krieg“: nur 10 guterhaltene Manuskripte aus der Zeit 900 Jahre nach Cäsars Tod! Die „Geschichte“ und die „Annalen“ des Tacitus: nur 2 Manuskripte aus der Zeit 1000 Jahre nach seinem Tod usw. Beides sind allgemein anerkannte geschichtliche Werke, die weitaus weniger gut belegt sind als die Bibel (vgl. Josh McDowel, Bibel im Test, Hänssler-Verlag 1988).
NEIN.
Es handelt sich hierbei lediglich um ein Problem mit der Verszuordnung in einigen Bibelübersetzungen.
Allerdings gibt es tatsächlich Verse, die in vielen Handschriften, darunter den ältesten des Johannesevangeliums, nicht enthalten sind, und erst hinterher hinzugefügt worden sind. Dazu zählen die Verse 7:53–8:11 des Johannesevangeliums.
WiKi sagt hierzu:
"Die Periskope über Jesus und die Ehebrecherin steht in den Versen 7:53–8:11 des Johannesevangeliums und beschreibt eine Konfrontation zwischen Jesus und den Schriftgelehrten und Pharisäern zu der Frage, ob eine Frau, die soeben beim Ehebruch ertappt wurde, gesteinigt werden muss."
und weiter:
"Obwohl die Geschichte mit vielen Begebenheiten der Evangelien übereinstimmt und relativ einfach ist, fehlt sie in vielen Handschriften, darunter den ältesten des Johannesevangeliums, weshalb die meisten Gelehrten übereinstimmen, dass sie im ursprünglichen Johannesevangelium nicht enthalten war."
Liebe Grüse.
Nein, ist es nicht. In fast allen überlieferten Belegen ist Markus 16,9-20 enthalten.
Das ist eine Unterstellung, die Du nicht belegen kannst. Möglich ist es, aber einen stichhaltigen Beweis dafür hast Du nicht.
Oder man macht einen Eintrag, in dem steht, dass es eine Hinzufügung sein könnte.