Seid ihr für den kostenlosen ÖPNV?
Das 9 Euro Ticket hat gezeigt, dass der ÖPNV kostenlos sein sollte. Man hat durch das 9-Euro-Ticket folgene Effekte beobachtet:
- Es führen mehr Menschen (etwa 30 Millionen Menschen) mit dem ÖPNV und weniger Menschen mit dem Auto.
- Buslinien waren zwar etwas volles aber immer noch relativ leer.
- Züge waren deutlich voller als voher und man bekam nicht mehr (fast) immer einen Sitzplatz und in manchen Fällen müssten die manche Fahrgäste auf den nächsten Zug warten.
- Züge kamen häufiger Verspätet, Buslinien kamen weniger häufiger verspätet.
- Die Anbindungen an den ÖPNV in den Dörfern ist, falls vorhanden, extrem schlecht.
- Die Kosten des ÖPNV betragen ca. 1,1 Milliarden Euro pro Monat, ca. 300 Millionen pro Monat kommen durch den Verkauf von den 9-Euro-Tickets wieder rein.
Ingesamt kann man also sehen, dass kostenloser ÖPNV möglich ist, aber man den kostenloser ÖPNV nicht einfach Shadowdroppen kann, vorallem der Schienenverkehr verbessert werden muss und die Anbindungen an Dörfen ausgebaut werden müssen.
Finaziell ist der kostenloser ÖPNV auch kein Problem und würde sich auch für fast alle lohnen. Selbst im worst case Szenario (Ausbau des ÖPNV und Inflation steigen in die höhe) würde der kostenloser ÖPNV dem Staat weniger als 2 Milliarden im Monat kosten, dass ist umgerechnet 20-25€ pro Kopf Steuergeld, was man im Monat worst case Szenario bezahlen muss. Das ist immer noch deutlich günstiger als 500€ für Auto und Sprit im Monat zu bezahlen, somit würden die meisten 200-1000€ (Die Summe ist immer verschieden, da nicht jeder gleich viel Geld für ein Auto und so ausgibt) mehr im Monat haben.
Zudem ist es auch deutlich besser für die Umwelt mit dem ÖPNV zu fahren, als mit dem Auto.
Nach meinem langen Text frage ich euch nochmal, seid ihr für den kostenlosen ÖPNV?
13 Antworten

Das 9€-Ticket wäre mit einem anderen (und zwar höheren) Preis dazu geeignet, tatsächlich ein Dauerangebot zu werden, weil es erstmals überhaupt die Möglichkeit geschaffen hat, den gesamten ÖPNV mit einer einzigen Fahrkarte zu nutzen.
Gerade in den vergangenen zwei Monaten hat sich aber gezeigt, dass der ÖPNV in seinem aktuellen Zustand vielerorts gar nicht dazu in dee Lage ist, solche zusätzlichen Massen aufzunehmen. Das kann man zwar in den meisten Fällen in den Griff bekommen, jedoch kostet das Geld. Viel Geld. Nutzt man das ohnehin knappe Budget für den Öffentlichen Personenverkehr nun zu Großteilen aus, nur um Preisrabatte zu verteilen, löst man damit keine Probleme an den Schwachstellen und Engpässen, ganz im Gegenteil.

Maximal 2 Milliarden Euro pro Monat sind 20-25€ pro Monat pro Kopf, für das Auto oder fürs Millitär bezahlt man deutlich mehr
Deswegen muss man da auch viel mehr Geld ins ÖPNV reinstecken, um es auszubauen und für jeden anbieten zu können.
Natürlich kann man theoretisch Geld aus klimaschädlichen Subventionen freischaufeln und auf umweltfreundliche Verkehrsträger umschichten. Das muss aber erst einmal passieren, bevor man anfängt, das Geld schon auszugeben. Dem Verkehrsplaner nützt es nix, dass man rein hypothetisch irgendwie Geld hätte, solange es nicht für seine Projekte verbindlich zugesichert ist.
Das 9€-Ticket würde hochgerechnet aufs ganze Jahr 10 Milliarden Euro kosten, die Gesamtausgaben des Bundes in das Eisenbahnnetz haben letztes Jahr aber gerade einmal 9,2 Milliarden Euro betragen.
Alleine der Sanierungsstau im Schienennetz dürfte einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Milliardenbetrag umfassen, nimmt man auch noch Streckenreaktivierungen oder gar -neubauten dazu, steigt die Summe natürlich noch einmal deutlich an. Innerstädtische Verkehrssysteme wie Straßen- und U-Bahnen tauchen in dieser Statistik gar nicht auf, weil es keine Bundesschienenwege sind.
Hat man dieses ganze Geld ausgegeben, fährt allerdings noch kein einziger zusätzlicher Bus oder Zug, denn all das eben bezog sich ja nur auf die Infrastruktur. Mit zusätzlichen Zugfahrten ergeben sich aber stellenweise auch wieder neue Engpässe im Schienennetz, die in aktuellen Zahlen gar nicht auftauchen, weil sie ja in der Form noch gar nicht existieren.
Daneben bräuchte man auch Unmengen an Personal, um den erhöhten Leistungsbedarf dann auch bedienen zu können. Dieses Personal gibt es aber nicht einfach so und das Problem kann man auch nicht alleine mit Geld lösen.
Solange man die bereits ohne 9€-Ticket vorhandenen Probleme nicht in den Griff bekommt, ist es im Grunde müßig, sich Gedanken über dauerhafte Billigstfahrkarten oder gar einen kostenlosen ÖPNV zu machen.

Das muss aber erst einmal passieren, bevor man anfängt, das Geld schon auszugeben.
Es gibt 2 Arten wie man eine Sache Unterstützt. Einmal indem man es konkret umsetzt und einmal indem man den Leute die es umsetzen können, sagt dass man möchte dass sie es tun. Für die kleinen Probleme die da auftreten bin ich nicht zuständig, darum müssen sich die Leute kümmern die es konkret umsetzen.

Nein, ÖPNV sollte attraktiv sein, aber keinesfalls kostenlos.


Nein, ich bin nicht dafür den ÖPNV noch mehr auf Kosten der Allgemeinheit zu finanzieren.

Warum nicht? Wie kommst du zur Arbeit oder zu anderen Orten?

Warum nicht?
Weil dann jeder den ÖPNV zahlt, auch wenn er ihn nicht nutzt.
Wie kommst du zur Arbeit oder zu anderen Orten?
Mit dem Auto.
Seit ich mit 16 den Motorrad Führerschein gemacht habe bin ich kein einziges Mal mit dem ÖPNV gefahren.

Weil dann jeder den ÖPNV zahlt, auch wenn er ihn nicht nutzt.
Wo ist das Problem, nicht jeder benutzt Krankenhäuser, Ampeln, Gefängnis usw. trotzdem zahlt jeder dafür.
Mit dem Auto.
Und wie viel hast du für dein Auto bezahlt, wie viel Sprit Reparaturkosten usw. bezahlst du für dein Auto?

Wo ist das Problem, nicht jeder benutzt […], Ampeln, Gefängnis usw. trotzdem zahlt jeder dafür.
Es gibt Sachen, die kann man nicht nur bei den Nutzern abrechnen. Das sieht beim ÖPNV aber anders aus.
Krankenhäuser
Da werden nur die einzelnen erbrachten Leistungen mit der Person bzw. der jeweiligen Krankenversicherung abgerechnet.
Und wie viel hast du für dein Auto bezahlt
Da es ein Geschenk war, gar nichts
wie viel Sprit Reparaturkosten usw. bezahlst du für dein Auto?
Mehrere Hunderte Euro im Jahr

Da es ein Geschenk war, gar nichts
OK, dann hast du gar nichts bezahlt, aber der jeniger der dir das Auto Geschenk hat, hat was bezahlt.
Mehrere Hunderte Euro im Jahr
Da bezahlst du aber mehr als du bezahlen würdest, wenn der ÖPNV kostenlos wäre.

Ich würde nicht sagen, dass man mit dem ÖPNV deutlich unflexibler i
Das ist durchaus richtig, man sollte aber nicht nur auf den absoluten Preis achten sondern auch schlauen was man für den Preis bekommt.
Beim Auto habe ich eine deutliche höhere Flexibilität und einen deutlich höheren Komfort.

Und schadest dadurch noch nebenbei der Umwelt


Habe mal ein Blick in deinen Profil geworfen. Das hat gereicht um zu sehen, dass egal wie gut ÖPNV wird, du immer noch Auto fahren wirst, aber ein Vorteil hätte ein kostenloser Nahverkehr trotzdem für dich, weniger Verkehr auf den Straßen.

egal wie gut ÖPNV wird, du immer noch Auto fahren wirst,
Das ist richtig, denn der ÖPNV kann nicht so gut wie Autos werden.

Bin dafür. Umso freier sind die Straßen für mich. Und längere Strecken würde sich sogar mit dem Zug fahren.
LG.

Warum soll ich dem Banker oder Chefarzt sein Öffi-Ticket zahlen.

Im Prinzip bezahlt der Banker und Chefarzt sein Öffi-Ticket durch die Steuern selber und finnaziert dein Ticket noch mit :)

Etwas, was ich nicht nutze.
Problematisch ist es immer, wenn der Staat versucht im Markt mitzuspielen, da er ineffizient ist. Man muss viel mehr unnötig draufzahlen, als in dem Fall, wenn der Markt es machen würde. Frei nach Ludwig Erhard: Der Staat muss der Schiedsrichter sein, nicht der Spieler.
Maximal 2 Milliarden Euro pro Monat sind 20-25€ pro Monat pro Kopf, für das Auto oder fürs Millitär bezahlt man deutlich mehr.
Deswegen muss man da auch viel mehr Geld ins ÖPNV reinstecken, um es auszubauen und für jeden anbieten zu können.