Scholz bezeichnet Abschaffung der Wehrpflicht als einen Fehler. Findet ihr auch dass es ein Fehler war die Wehrpflicht abzuschaffen?
Rechtlich ist diese zwar nur "ausgesetzt" aber hätten wir heute noch die Wehrpflicht, so würden wir woanders stehen. Scholz hat auch gedient.
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
7 Antworten

Es war kein Fehler, sich vom traditionellen Wehrdienst weitgehend zu verabschieden. Es war ein Riesenfehler, kein zeitgemäßeres "Gemeinschaftsdienstmodell" einzuführen.
Ein Pflichtjahr für alle fände ich eine gute Idee, wobei niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden sollte. Es gibt mehr als genug andere Einsatzmöglichkeiten.

Der Hauptgrund war die geringe Wehrgerechtigkeit. Vom Geburtsjahrgang 1983 waren nur 15 % beim Bund und ü60 % mussten gar nichts machen.

Mit Laien, die womöglich nur widerwillig an Aktivitäten teilnehmen, lässt sich kein Blumentopf gewinnen. Es ist nicht mehr zeitgemäß, über das Leben Anderer und darüber zu bestimmen, was sie in einem bestimmten Alter tun müssen.
Im Übrigen ist auch das Soziale Jahr als Ersatz die reinste Katastrophe gewesen, da die jungen Menschen hier als billige Arbeitskräfte missbraucht wurden. Seitdem diese Praxis durch Aussetzen der Wehrpflicht abgeschafft wurde, sieht man, dass richtige Arbeitnehmer fehlen und bloß durch billiges Menschenmaterial ersetzt wurden. Und in diese grauenvolle Zeit will ich nicht zurück.

Ja da hast du völlig Recht, dass man damals politisch die jungen Menschen als billgste Arbeitskraft missbraucht hat.

Mich würde es nicht wundern, wenn es iwann zurpck kommt, weil die Alternative wäre, deutlich mehr Steuern, Rente und KrankenVersicherung zu zahlen, wenn man nicht genug Pflegekräfte hat. Entweder mehr zahlen, ODER eine begrenzte Zeit einen Sozialen Dienst ableisten.

Die Frage ist im Kern schon mal nicht korrekt.
Die Wehrpflicht ist lediglich ausgesetzt und kann bei Bedarf jederzeit o.W. wieder eingesetzt werden.
Wohlweislich hat man damals auf eine komplette Abschaffung verzichtet.
Die Aussetzung war unter den gegebenen Gesichtspunkten mehr als überfällig, bis zum Augenblick hat sich daran nichts geändert.

Sehe ich im Grunde genauso. Nach Aussetzung der Wehrpflicht hat sich hierzulande das allgemeine Bewusstsein verändert, das Militär wird z.T. als Übel angesehen und stößt auf Antipathie, aus dem man kaum einen Nutzen ziehen könnte.

Schau dir das Material an was heute als Wehrpflichtige zur Verfügung steht. Da ist doch jeder Berufssoldat und selbst die FWDLer 100 mal mehr wert.
Waffengebrauch und taktisches Agieren zu lernen, wird vermutlich (und bestensfalls) nie zu einer Anwendung führen, da Deutschland m.E. bis auf Weiteres nicht angegriffen wird.
Ich glaube aber nicht, dass der Erwerb von Fähigkeiten im Militärwesen negativ ist. Im Frieden hindert dieses Können an nichts, aber im Verteidigungsfall wäre es Gold wert.