Schach: Warum hat Schwarz in dieser Stellung aufgegeben (Schwarz am Zug)?
3 Antworten
Weil weiß hier einen überragenden Vorteil hat, da müsste Weiß wirklich ein paar Katastrophale Züge machen um die Partie noch aus der Hand zu geben.
Der Schwarze Läufer wird im kommenden Zug fallen, der lässt sich nicht verteidigen, im Anschluss fallen die ganzen Bauern.
Ein Endspiel Springer gegen Turm & Läufer ist selbst wenn man deutlich besser spielt als der Gegner fast unmöglich zu gewinnen. Vorallem mit der Zeit auf der Uhr.
Würde mich auch nicht wundern wenn ein Computer da auf einer höheren Tiefe schon irgendwo ein Matt findet.
Moin,
schau mal: der weiße Turm (auf d7) und der weiße Läufer (auf f8) bedrohen beide den schwarzen Läufer (auf g7). Der kann aber weder selbst den weißen Läufer (auf f8) schlagen noch aus der doppelten Bedrohung wegziehen, weil bei einem Zug des schwarzen Läufers die Turmlinie auf der siebenten Reihe freigelegt würde. Aber da der schwarze König auch auf dieser siebenten Reihe steht (auf h7), geriete er in ein Schachgebot durch den weißen Turm. Aber laut den Schachregeln darf man sich selbst nicht in ein Schachgebot begeben. Das wäre ein verbotener und damit ein ungültiger Zug.
Im Schachspiel bezeichnet man eine solche Situation als „echte Fesselung”. Der schwarze Läufer ist durch den weißen Turm an seinen König gefesselt. Er darf nicht ziehen!
Es gibt andererseits auch keine Möglichkeit für Schwarz, den doppelt bedrohten Läufer ein weiteres Mal zu schützen (ihn zu decken). Schwarz könnte zwar seinen Springer (von g8) nach e7 ziehen und dadurch die Linie vom weißen Turm zum schwarzen Läufer unterbrechen. Aber der schwarze Springer wäre auf e7 selbst nicht geschützt. Weiß könnte ihn einfach mit dem Turm schlagen und dadurch den schwarzen Läufer erneut angreifen (wobei dieser wieder gefesselt wäre).
Alles in allem hat Schwarz also keine sinnvolle Möglichkeit, seinen doppelt angegriffenen Läufer zu schützen. Er wird ihn daher verlieren.
Da Weiß aber auch vorher schon mit einem Turm gegen nur einen Springer materiell im Vorteil war, wird er nach der Eroberung des schwarzen Läufers einen ganzen Turm mehr haben (Springer gegen Läufer gleicht sich materiell etwa aus; beide haben noch sechs Bauern, das heißt, Weiß hätte einen vollen Turm mehr).
Unter einigermaßen guten Schachspielenden ist ein solcher Materialvorteil zu groß, als sich das Weiterspielen noch lohnen würde.
Zumal Schwarz auch keine Möglichkeit hätte, schnell seinen „lahmen” Springer aktiv gegen den weißen König ins Spiel zu bringen oder einen Freibauern zu bilden, mit dem er auf Gegenspiel hoffen könnte.
Einen Turm weniger, kein Angriff, keine ernstzunehmende Gegendrohung... da ist das Aufgeben der Partie berechtigt, weil die Fortsetzung des Kampfes aussichtslos ist und nur die Zeit der Spielenden rauben würde.
Deshalb gab Schwarz die hoffnungslos stehende Partie (zu Recht) auf.
Alles klar?
LG von der Waterkant
Und noch dazu hat Schwarz nurnoch 13 Sekunden auf der Uhr wohingegen weiß noch über 2 Minuten hat. Wir wissen natürlich nicht ob hier mit Inkrement gespielt wird, aber falls nicht ist der Zeitvorteil für Weiß schon ganz unabhängig von der Stellung sehr brenzlich für Schwarz.
weil er im nächsten zug seinen Läufer verliert, und dann einen vollen turm hinten ist
er kann nichts dagegen machen