Schach- Eröffnung/ -Verteidigung gegen 1.d4

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

... ich aber besser mit offenen Spielen umgehen kann
Versuchs doch mal mit dem Hartlaub-Gambit 1.d4 e5!
Du mußt zwar die Theorie dazu lernen, hast aber den Vorteil. daß dieses Gambit kaum jemand kennt. :-))

Wenn die ersten Partien seinerseits in der Chessbase-Datenbank landen, weiß jeder, was er als Schwarzer auf 1. d4 spielt.

Nur ein Robert James „Bobby“ Fischer konnte sich erlauben, über Jahrzehnte sein Repertoire beizubehalten.

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@wolfgang1956

Geschätzter Wolfgang,
wir haben es hier offenbar mit einem relativen Anfänger zu tun, dessen Partien mitnichten in einer Datenbank landen. :-)
Wir, Du und ich und auch der Fragesteller, spielen nicht in einer Liga mit Bobby Fischer. Was soll also dieser Bezug?

Ich spiele seit Jahren meine Standarderöffnung, und noch niemandem ist es gelungen, mich bereits in der Eröffnung zu widerlegen. Und das obwohl meine Partien in Datenbanken gespeichert werden, sie also jeder kennt.
Es gibt da -zig Abspiele, auf die sich ein Spieler der Bezirksliga in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit einfach nicht vorbereiten kann. Und dann variiere ich ständig, da nützt die beste Vorbereitung nicht. Nur das Gehirn einschalten. :-)

Deine Argumentation ist die eines "Eröffnungsgläubigen", der da glaubt, daß auf Zug A immer Zug B folgt.

Und noch etwas: Was hältst Du von der Wendung
... jemand dort abholen, wo ER steht?
Ich habe zuweilen, mit Verlaub zu sagen, den Eindruck, daß Du dokumentieren möchtest, wo DU stehst.
Das ist aber nicht dasgleiche. :-)

@cynis
Was für Dich viel wichtiger ist als alle Eröffnungstheorie ist Schachverständnis. Nicht lernen allein bringt's, sondern immer die WARUM-Frage stellen. Dann kannst Du im Prinzip spielen, was Du willst. Eine Partie wird ganz selten in der Eröffnung entschieden. Allenfalls bekommst Du die schlechtere Stellung. Aber kaum eine Stellung ist so schlecht, daß Du sie (auf unserem Niveau) nicht noch gewinnen oder zumindest remis halten kannst. Ich habe viele Jahre gebraucht, um das zu verstehen. Und selbst dann hilft Dir immer die WARUM-Frage, denn ein intelligenter Mensch macht nie den gleichen Fehler zweimal. :-)))

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@shredder89

Irgendwo stehe ich zwischen Euch beiden. Hartlaub/ Englund finde ich ziemlich schrottig. Meines Erachtens bekommt Weiß mit vernünftigen risikolosen Entwicklungszügen eine bessere Stellung. Ist natürlich subjektiv / Geschmackssache.

Wolfgang finde ich meist ziemlich dogmatisch und mit anderen Meinungen hat er es nicht so. Ein Plus ist allerdings, dass er ALF gut findet.

Grundsätzlich finde ich Meinungsvielfalt und verschiedene Ansichten gut. Man kann immer noch was dazu lernen. Und ich bin auch bereit Meinungen von anderen anzunehmen.

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@sleepy55

... bekommt Weiß mit vernünftigen risikolosen Entwicklungszügen eine bessere Stellung.
Klar hast Du Recht. Nur daß es Cynis darum ging, geschlossenen Systemen wie Damengambit oder Königsindisch auszuweichen. Dafür muß man schon mal ungewöhnliche Wege gehen und auch riskieren.

Im übrigen habe ich selbst noch NIE Hartlaub pipapo gespielt. :-)))))
Hab nur das brutalste herausgesucht, was mir gerade eingefallen ist. Immer eingedenk meiner Maxime:
Nur wer viel riskiert, lernt auch viel und schnell. :-)
Was soll denn ein Anfänger bei dem üblichen "Geschiebe", wo erst nach 40 Zügen mal was passiert, lernen? Naaa?

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@shredder89

Ich versteh Dich, aber meist passiert im Hartlaub nach 10-15 Zügen ihm was. :-)

Wenn er nach und nach Königsindisch lernt, gibt es erstmal auch was auf die Schraube, aber er wird sich weiterentwickeln und die Angriffspläne verstehen.

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Danke für den Stern :-)

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Du kannst ein Gambit spielen, wie schon vorgeschlagen, aber dies ist a) riskant und b) wissen deine Gegner das irgendwann und bereiten sich entsprechend vor.

Nach dem was du schreibst, könntest Du vielleicht Königsindisch versuchen. 1. d4 Sf6 2. c4 g6 später d6 und nicht d5. Das ist allerdings eine anspruchsvolle Eröffnung, bei der du erstmal einiges lernen musst. Dafür ist es aber auch eine Eröffnung, mit der Du als Schwarzer oft auf Königsangriff spielen kannst und bei der die Taktik eine große Rolle spielt. Sie ist nicht widerlegt und du hast innerhalb der Eröffnung gewisse Variatsmöglichkeiten. Außerdem kannst Du sie auch gegen 1.c4 und 1.Sf3 in etwa anwenden.

Hallo Cynis,

Grundsätzlich ist es nicht möglich das Spiel forciert gegen 1.d4 zu öffnen, da auf e5 (egal wann) meist d5 kommen kann (nicht muss). Ich würde dir eine einfach zu lernende Eröffnung empfehlen. Der Plan von mir ist, dass du vielleicht Stonewall spielst. Das ist zwar eine relativ geschlossene Variante, aber gut um auf Sieg gegen schlechtere oder gleichstarke zu spielen.

Züge: d5, f5, e6, c6 (oder c5), Sf6, Ld6 (oder e7), Ld7-e8-h5 (oder b6, La6), Se4, Sd7-f6 und wenn du möchtest g5, h5 und g4 oder h4

Bei der Zugreihenfolge musst du selber schauen (empfehlenswert: f5-Sf6-e6-d5 usw.)

Wenn dir das nicht gefällt könntest du auch Holländisch Leningrader Variante spielen. Da landest du quasi immer in scharfen Stellungen mit Angriffen auf gegenüberliegenden Seiten.

Züge: f5-Sf6-g6-Lg7-0-0-d6-Sc6-e5 und dann meist mit f4

Auch Benoni-Holländisch ist empfehlenswert. Da schiebst du im ersten Zug noch 1. ... c5 2. d5 ein.

Oder du spielst modernes Benoni. Da geht das Spiel jedoch forciert ab. 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 6.e4 g6 7.Sf3 Lg7 8.Le2 0-0 und 9.Te8 mit Druck und verdammt taktischen Stellungen.

Bevor du jedoch sofort etwas davon spielen möchtest, muss ich dich warnen. Ich habe hier nur ein paar Ideen vorgestellt. Die konkreten Varianten solltest du dir anschauen. So ist es z.B. wichtig was bei 1.d4 f5 2.e4 abgeht. Die Varianten sind zwar einfach, aber man sollte sie gesehen haben. Der Rest ist von dir abhängig.

Grüße von google0109.

Das kommt darauf an, ob du mehr der positionelle oder Angriffsspieler bist. Als positionelle Lösung bietet sich z.B. die slawische Verteidung gegen d4 an (spiele ich selbst) oder das orthodoxe damengambit, auch Nimzoindisch wäre möglich. Als Angriffsspieler ist wohl Königsindisch die beste Waffe gegen d4, möglich wäre auch Benoni. Letztlich musst du das aber selbst herausfinden, spiele alle Varianten (am besten aus einem Eröffnungsbuch) mal am Brett durch. Im übrigen wird sich jede geschlossene Eröffnung früher oder später öffnen

Das mußt du selbst „erfahren“ und ausprobieren. Auf den Zug 1. d4 kannst du alle möglichen Indischen, Holländische, Damenbauernspiele, Damengambits und sonstige Gambits spielen. Von daher solltest du dich einfach mal mit Eröffnungsbüchern „befassen“, d.h. nicht nur die Bücher im Bücherschrank oder Tablet sammeln, sondern durcharbeiten.

Daneben solltest du dir auch Bücher zur Bauernführung durcharbeiten, damit du dir Eröffnungen aussuchst, die nicht gleich zum Eröffnungsdebakel führen!

http://www.gutefrage.net/tipp/gute-schachbuecher

Es gibt Eröffnungen, die in der Hauptvariante zu einem mehr oder minder deutlichen Vorteil für die eine oder andere Seite führen. Das ist korrekt.
Aber diesen Vorteil in einen Sieg umzumünzen, ist eine Fähigkeit, die selbst Großmeistern nicht leicht fällt. Auf unserer Ebene braucht niemand davor Angst zu haben, daß er nun einfach überspielt wird, geschweige denn vor einem "Debakel". Denn nach die Eröffnung und vor den Sieg hat der liebe Gott noch das Mittelspiel und das Endspiel gesetzt. Und da kann noch viel passieren. :-)))

@cynis
Ich bleibe dabei: Viel wichtiger als das, was die Spezialisten über den Wert einer Eröffbung sagen, sind Dein allgemeines Schachwissen und Deine Lust, eben gerade diese Eröffnung zu spielen. Bleiben die Erfolge aus, wird auch diese Lust abnehmen, und Du suchst Dir eine neue Eröffnung.
Sage nie, eine Eröffnung taugt nichts, bevor DU sie selbst in DEINER Praxis erprobt hast!

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@shredder89
Es gibt Eröffnungen, die in der Hauptvariante zu einem mehr oder minder deutlichen Vorteil für die eine oder andere Seite führen.
  1. g4 e5
  2. f3 Dh4 # ist wohl ein sehr bekanntes Beispiel. Ich beziehe mich jedoch auf die gängige Praxis und erwarte, dass der Frager reif genug ist, hier keinesfalls zu hoffen, dass sein Gegner auf eine Eröffnungsfalle hereinfällt. Man sollte seine Gegner immer mit dem gebührenden Respekt begegnen und keinesfalls glauben, das wird schon „schiefgehen“ – dann geht es wirklich schief …
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@wolfgang1956

Ein unsachlicher Kommentar: Wir sprechen hier von Eröffnungen und nicht von Harakiri auf dem Schachbrett. :-((

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@shredder89

Du sprühst vor Sachlichkeit …

Genau deswegen empfiehlst du auch das Hartlaub-Gambit, dem schon in der Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Hartlaub-Gambit) zu entnehmen ist, dass es nicht den Anforderungen der modernen Praxis genügt. Genau dieses Gambit ist einem Seppuku auf dem Schachbrett ebenfalls sehr ähnlich!

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@wolfgang1956

... dass es nicht den Anforderungen der modernen Praxis genügt
Und genau an dieser Stelle hast Du eine Blockade.
Wir sprechen hier nicht von der modernen Spielpraxis der Großmeister. Das ist eine andere Liga. Wir sprechen hier vom Amateurschach. Und Amateure scheren sich einen Dreck darum, was in der Wikipedia oder in einem Eröffnungsbuch steht. Sie wollen einfach spielen und Spaß dran haben ... Und ein Gambit verspricht zumindest das letztere!

Und nun hör auf zu meckern. Mögen die schachinteressierten Leser beurteilen, wessen Ansicht die praktikablere ist. Bis hierher war's ja noch irgendwie lustig, aber ich möchte die sachliche Ebene um keinen Preis verlassen. Also Burgfrieden! :-)))

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@shredder89
Und genau an dieser Stelle hast Du eine Blockade.

Ist es so schlimm, wenn man beständig versucht, sich und seine Welt zu verbessern.

Man muß doch nicht mit Gewalt auf der Amateur-Ebene bleiben wollen …

Ich versuche es wenigstens noch, du hast ja offenbar schon resigniert …

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@wolfgang1956

Meine Schachuhr läuft langsam aus. Mit 70+ darf man schon mal an Resignation denken - oder? :-)

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@shredder89

Shreddie, nur wer aufgibt hat schon verloren. Und auch in der letzten Minute kann man noch matt setzen!

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@shredder89

Ok, kann ich nachvollziehen!

So wie du argumentierst, dürften die Kinder und Jugendlichen nur bis zur 10. Klasse in die Schule gehen, weil sie ein Mehr an Wissen überforderte. Es gibt kein „Zuvielwissen“, d.h. man kann nie genug wissen. Beim Schach kommt hinzu, dass man sich während der Turnierpartie auch erinnern muß! Das ist jedoch eine andere Sache …

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