Rollstuhl fahren obwohl ich keine Behinderung habe?

7 Antworten

Jeder kann tun und machen was er will, wenn's dich glücklich macht ist das okay ig.

Ich persönlich finds aber irgendwie schwierig. Ich selbst bin chronisch krank/behindert und arbeite mich leider auf einen Rollstuhl hin. Eigentlich bin ich jetzt schon teilweise darauf angewiesen, hab damit aber zu kämpfen weils eben doch nicht akzeptiert wird in der Gesellschaft. Oft kommt zu jeglichen Hilfsmitteln dass man das ja nicht wirklich braucht und nur Aufmerksamkeit will. Wenn jetzt also angefangen wird Rollstühle ohne Grund zu nutzen, kann es halt einfach passieren dass das noch vermehrt wird mit der Ansicht. Das ist natürlich nicht deine Verantwortung und eher jedem das eigene Problem, allerdings trifft ableismus halt doch einfach viele Menschen.

Aber wie gesagt, ob Fetisch, Faulheit oder was anderes, niemand kanns dir verbieten und im endeffekt musst du das für dich entscheiden

Lass den Zettel weg!

Ansonsten finde ich es völlig normal, einen Rollstuhl ausprobieren zu wollen; vor allem Handhebelrollstühle sind halt schon cool. Wichtig ist, dass du nicht so tust als könntest du nicht anders; ähnlich schlimm sind auch Aussagen in die Richtung von "ich bin doch nicht behindert". Weiteres zum Thema Ableismus findest du auf https://dieneuenorm.de/

Ich bin generell zwiegespalten, weil es zum einen die Sichtbarkeit von Menschen, die einen Rollstuhl nutzen erhöht, aber andererseits ist es auch eine Form der Aneignung. Ein Ort, an dem Rolli-Nutzung für jeden auf jeden Fall normal ist, ist der Rollstuhlsport, z.B. Basketball, denn hier gibt es viele inklusive Gruppen.

Schau generell, dass wenn du zum Beispiel in der Tram einen Rollstuhlplatz besetzt, du diesen frei machst, falls eine Person hereinkommen möchte, die ihn wirklich braucht etc.. du kannst dich außerdem als Ally in der Behindertenrechtsbewegung engagieren, weil du ja jetzt zumindest ein bisschen Grundwissen zu Barrieren hast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich war im letzten Quartal 2024 infolge eines Schlaganfalls auf einen Rollstuhl angewiesen und bin froh, dass ich ihn nicht mehr brauche. Der Rollstuhl braucht Platz, und die Beinmuskulatur ist nun mal stärker als die der Arme. Ohne zwingenden Grund möchte ich das Ding nicht zurück.


Hallo,

nein das ist nicht okay, es sei denn es geht darum mal nachvollziehen zu können, wie der Alltag als Rollifahrer aussieht. Was du da für dich dekoriert hast, ist ein medizinisches Hilfsmittel. Gedacht für Menschen mit dem Bedarf nach einem solchen Gerät. Das ist weder ein Sprtgerät zum nur mal so druch die Gegend fahren, noch ist es ein Statussymbol, an welches man aus Mangel an Aufmerksamkeit eine Regenbogenflagge klatscht.

Ist nihct böse und schon gar nicht persönlich gemeint, bitte versteh mich jetzt nicht falsch, aber es ist echt auffällig, dass es immer die selben Personen sind, die Behinderung als netten Gimmick verstehen und so Behinderte immer weiter aus der Gesellschaft drängen. Überleg dir doch mal, was du im Namen behinderter Menschen für ein Signal aussendest, wenn andere Menschen das sehen. Die denken du sitzt im Rollstuhl und wollen helfen und dann erklärst du denen, dass du das aus Spaß machst. Beim nächsten Rollifahrer bieten sie keine Hilfe mehr an, weil sie denken dass das auch so einer ist. Bitte bite hört auf ständig auf Kosten echter Minderheiten Aufmerksamkeit erhaschen zu wollen. Das hat mit dem Gendern angefangen, was eine angeblich inklusive Sprache sein soll und geht bis zu solchen Aktionen wie hier: Dem Missbrauch eines medizinischen Hilfsmittels aus Spaß.

Es gibt für nicht- Behinderte auch Sitzräder etc.. Da erkennt man wenigstens sofort, dass es ein Sportgerät ist.

Ist wie gesagt weder böse noch persönlich gemeint, aber als behinderter Mensch bin ich der Meinung: Das muss endlich aufhören! Bitte hört auf damit!

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst mehrfachbehindert und studiere

Sasse075 
Beitragsersteller
 07.05.2025, 11:25

Das Schild habe ich schon lange entfernt. Ich werde wohl Chrisi Himmelfahrt noch eine Fahrt mit machen und dann werde ich den Rollstuhl spenden, verschenken oder vielleicht doch gut weg packen und behalten. Nämlich meine Mama hat Demenz noch im Anfangsstadium. Vielleicht ist sie selbst später darauf angewiesen.

Interressant sieht der Rollhocker mit seiner Handhebelmechanik ja durchaus aus, aber als motorisch noch völlig gesunde Person würde ich mir just4fun solch eine Mobilitätshilfe gewiss nicht freiwillig antun wollen.

Da würde ich noch völlig gesund ggf. lieber erst mal ein Trike (Fahrrad) in Erwägung ziehen. Diese Gefährte gibt es inzwischen sogar auch mit elektrischer Motorunterstützung bis 25 KM/h wie bei Pedelecs teils auch als "Lastenrad" für den Einkauf zwischendurch.

Aber aus eigener Erfahrung weiss ich leider, dass Rollstühle auf seitlich abschüssigen Gehwegen sowie an Steigungen und Gefällen, sowie an Bordsteinkanten auch gewaltige Nachteile haben. :-(

Und wenn Du dann echt nicht laufen kannst und zudem noch Arthrose in anderen Gelenken des Körperst hast, hängt Dir solch ein Rollstuhl draußen in der Umwelt auch ganz schnell mal ganz derbe zum Hals heraus.