Pferd mit Karpfenrücken kaufen?

5 Antworten

Oh, oh - ich hab' mit allerlei Erfahrung und mir ist schon länger klar: Das perfekte Pferd, das körperlich und psychisch 150 %ig gesund ist, gibt es nicht - und wenn eines 100 % gesund ist und dazu noch nach was aussieht und gehen kann, ist es für mich unbezahlbar.

Aber Karpfenrücken und Sport? Oh, oh - das sehe ich nicht. Egal, welche Disziplin Du machen möchtest - ob Springen, Vielseitigkeit, Trail, Distanz oder was weiß-ich-noch alles - die Voraussetzung ist in allen Fällen Dressur. Jedes Pferd, das sportliche Anforderungen langfristig ohne Gesundheitsschäden überstehen soll, muss dressurmäßig so ausgebildet und gymnastiziert sein, dass es in Balance gehen und sein großes Nackenband aufwölben und zum Tragen einsetzen kann. Das könnte bei einem Karpfenrücken sehr schwierig werden - und dann wird Aktivierung der Hinterhand und Versammlung schwierig. Und nun erzähl' mir nicht, dass zum Beispiel ein Springer keine Versammlung braucht - ganz im Gegenteil! Idealerweise kann man den vor einem Sprung auf einem Tellerchen versammeln, so dass er "abfedern" kann,

Ich bin überzeugt, dass ein guter Reiter bei einem Karpfenrücken eine Menge machen kann, um dem Pferd den Umgang damit zu erleichtern. Und wahrscheinlich kann man auch was davon "wegtrainieren" - durch entsprechende Bemuskelung geht viel. Aber Du kannst Dir den Karpfenrücken wie eine Art "Behinderung" vorstellen. Es ist keine schlimme, aber es ist eine, bei der man über den Sporteinsatz noch einmal ausführlich nachdenken sollte.

Hallo,

bist du die Stute denn schon mal geritten? Pferde mit Karpfenrücken sind nicht gerade bequem und soll wohl auch nicht ganz einfach sein da korrekt zu sitzen. Die Pferde selber haben keine Probleme mit. Hier gilt es halt genauso auf korrekte Muskulatur und Gymnastizierung zu achten, sodass das Pferd lange gesund geritten werden kann. Aber das ist ja bei jedem Pferd Voraussetzung.

Von was für einem Sport reden wir? Als klassisches Sportpferd würde ich sie nämlich weniger einsetzen, eben wegen dem Sitz. Eher als Freizeitpferde.

Grundsätzlich bin ich immer dafür, sich mal was zu trauen und ein Pferd mit Mängeln zu kaufen, wenn es doch passt. Ein Pferd besteht ja nicht nur aus Reiten, sondern man kann noch so viele andere Dinge machen. Ich finde es immer schade, wie viel die Menschen vom Reiten abhängig machen. Ist aber eben meine Ansicht. Ich kann auch gut mit einem Pferd leben, welches nicht mehr reitbar ist. Wie du das siehst und wie du das handhabst, obliegt dir - du musst es letztlich selbst entscheiden, das kann dir keine abnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Vany

Was meinst du mit "Sport"?

Ein Karpfenrücken ist für das Pferd selbst meist kein großes Problem, die Tiere kommen damit ganz gut zurecht. Für den Reiter ist das allerdings tendenziell unbequem zu sitzen, weil das Pferd halt nicht ganz so flexibel und dadurch recht "hart" im Rücken ist.

Somit bezweifle ich stark, dass ein Pferd mit Karpfenrücken für größere "Vorhaben" rund um Turniere geeignet ist. Ein Pferd, was nicht ganz so flexibel und mobil in seinen Bewegungen ist, wird sich halt im Viereck oder im Parcours wahrscheinlich auch nicht so optimal präsentieren.

Ein "ernsthafter" Freizeitreiter hingegen, der nicht nur ein bisschen durch's Gelände dümpelt, sondern das Dressurreiten als das, was es ursprünglich ist - Gymnastizierung des Pferdes - begriffen hat und praktiziert, dürfte hingegen eine gute Sache für so ein Pferd sein. Eben weil dadurch das Pferd gut trainiert und gymnastiziert wird, was eine gute Vorsorge sein kann, um bei Fehlern im Körperbau Folgeschäden zu vermeiden.

Natürlich solltest du einplanen, dieses Pferd recht engmaschig durch Tierarzt und Physiotherapeuten "überwachen" zu lassen. Auch gehört natürlich ein guter Schmied und ein guter Sattler dazu. Aber das gilt an sich für alle Pferde. Und vielleicht sorgt ein bereits bekanntes Problem dabei sogar dafür, dass man umso aufmerksamer in dem Bereich ist und bleibt :).

Aber überleg dir wirklich genau, ob du all dem vom fachlichen und auch vom finanziellen Aspekt her wirlich gerecht werden kannst! Mitleidskäufe sind im Pferdebereich einfach zu oft der Anfang von wirklich massiven Problemen...

Für das Pferd kein großes Problem, wohl aber für den Reiter. Solche Pferde sind schwer bis nicht zu sitzen. Als Dressurpferd - falls der Sport ist, von dem du redest - in höheren Klassen chancenlos.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich weiß nicht, was ein Karpfenrücken ist, aber nach dem, was du sagst, würde ich nicht kaufen.

Medizinische Fehler sind immer kritisch und es ist nicht absehbar, wie sich das entwickelt.

Und wenn der in 2 Jahren nicht mehr reitbar ist, ist er praktisch wertlos, dann kannst du das Pferd zum Schlachter bringen oder auf der Weide durchfüttern, sein Wert geht gegen 0.

Pferde sind ebenfalls fühlende Wesen, welche nicht nur zum reiten da sind.

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@CyberKlaeffer

Kümmere dich um deine Fragen, du kannst ja Pferde kaufen, bis der Arzt kommt und auf deinem Land versorgen.

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@CyberKlaeffer

Unbestritten, aber wenn man ein Pferd im Sport einsetzen will, sollte es zumindest am Anfang der Karriere keine "Fehler" haben, die es behindern.

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@CyberKlaeffer

Natürlich sind Pferde nicht alle und grundsätzlich nur zum Reiten da - aber in der Frage geht es speziell um ReitSPORT, nicht um nen Streichelzoo.

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