Partner benötigt Freiraum. Wie soll ich das verstehen?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey SadClown. 

Ich selbst kann es gut nachvollziehen, da ich vor kurzem selbst in so einer Situation war. Daher, denke und hoffe es zumindest, dass ich dir weiterhelfen kann ;) 

Gehen wir das Ganze Schritt für Schritt durch:

dein Partner muss viel arbeiten und muss auch viele Termine einhalten, weshalb ihr euch nur selten treffen könnt. Du könntest hier die Möglichkeit nutzen und ihm die Frage stellen, ob nicht die Möglichkeit besteht, dass er sich für ein oder zwei Wochen frei nimmt. Somit hättest auch du dann ebenfalls grünes Licht. Spreche daher mit deinem Partner darüber. Schließlich muss so etwas abgesprochen werden. 

Der nächste Punkt wäre der, dass ihr feste Zeiten festgelegt habt, in denen ihr miteinander schreibt und telefoniert. Generell gibt es nichts an geregelte Zeiten auszusetzen, aber dennoch besitzen geregelte Zeiten einen Nachteil, der darin besteht, dass man seiner Flexibilität beraubt wird. Denn es kann immer etwas passieren oder dazwischen kommen, weshalb man es nicht schafft, sich pünktlich bei der Partnerin/beim Partner zu melden. So etwas kann schnell zum Streit führen. Deshalb wäre es sinnvoll, noch einmal über die festen Zeiten zu sprechen; abklären, ob auch BEIDE wirklich mit den festen Zeiten einverstanden sind. 

Der letzte Punkt ist der, dass dein Partner gegenüber dir erwähnt hat, das er Luft zum Atmen braucht, worauf hin du ihm die Frage gestellt hast, inwiefern. Klar ist natürlich, dass du als seine Partnerin ein Anrecht darauf hast, zu erfahren, warum er sich distanzieren möchte. An dieser Stelle ist es wichtig, dass du ihm zeigst, dass du Verständnis für seine Situation hast. Er muss arbeiten und hat viele Termine, die er einhalten muss. Dazu kommt noch die Beziehung. Für ihn ist es also schwer, all das unter einem Dach zu bringen. Aber das solltest du nicht so interpretieren, dass eure Beziehung eine zusätzliche Belastung für dein Partner ist. Für dein Partner ist es vielmehr eine Belastung, wenn er sieht, dass du kein Verständnis für ihn aufbringen kannst und es deshalb zur Streitigkeiten kommt. Aber dazu muss man eben auch sagen, dass man auch dich gut verstehen kann. Der Partner hat kaum Zeit, muss viel arbeiten und kann ihn deswegen nicht dann besuchen, wenn mann es möchte. Selbst wenn es zu einem Treffen kommt, muss dann erst einmal abgesprochen werden, ob der Partner sich überhaupt frei nehmen kann. All das ist natürlich auch nicht einfach für dich. 

Letztendlich kann ich dir nur raten, dass du vorerst darüber nachdenken solltest, ob du auch weiterhin bereit bist, all diese Lasten auf dich zu nehmen, die eure Fernbeziehung mit sich bringt. Spreche auch mit deinem Partner darüber. Denn es ist schon wichtig, dass man auch dir Verständnis entgegenbringt. Sollte dein Partner aber kein Verständnis dafür haben, dass es dir mit dieser Situation genauso schlecht geht, solltest du eine Trennung in Betracht ziehen. Denn in einer Beziehung ist die Meinung "meine Angelegenheiten sind viel wichtiger, als die meiner Partnerin", stark deplatziert. Oder mit anderen Worten: fehl am Platz! 

LG, Toxic38 

Danke für deine Antwort. Ich denke, dass ich wirklich noch einmal darüber mit meinem Freund reden sollte, bevor ich zu ihm fahre/fliege. Aber eine Trennung kommt für mich persönlich nur im schlimmsten Fall in Frage. Aber du hast auch da recht. Wenn mein Freund weiter so macht, womit ich nicht sagen möchte, dass er für die Trennung verantwortlich ist, dann muss ich mich von ihm trennen. Ich kann nämlich nicht viel mehr Verständnis für ihn aufbringen, als er für mich. Auf die Dauer ist es ja nicht nur für mich schlecht, sondern auch für die ganze Beziehung, wenn er mehr Verständnis benötigt, als ich. Weil ich finde es schon wichtig, wenn alles in einer Beziehung im Gleichgewicht ist. Auch das Entgegenbringen von Verständnis sollte im Gleichgewicht sein, damit es keine Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten gibt. 

Ich werde aber nochmal mit ihm reden. Danke, Toxic38 :) 

0

Also wenn man sich in einem Jahr nur einmal gesehen hat, dann ist das für mich keine Beziehung. Ich weiß auch nicht was das dann ist, aber in meinem Weltbild keine Beziehung.

Um es aber erträglicher zu machen, haben wir uns auf feste Zeiten einigen können, in denen wir schreiben und/oder telefonieren.

Das finde ich unglücklich. Es steht leider nicht da welche Zeiten das sind. Ich fände es aber blöd, wenn ich mit meiner Freundin immer um soundsoviel Uhr für soundsoviel Stunden kommunizieren muss, egal was gerade ist und wie es mir gerade geht. So etwas muss man irgendwie flexibel gestalten.

Ich würde so eine "Beziehung" aber eh abbrechen. Einmal in einem Jahr sehen? Das ist doch nichts vernünftiges. Sich dann noch über mangelnden Freiraum beschweren? Da liegt etwas ganz schlimm im Argen.

Die festen Zeiten waren sein Vorschlag. Nur jetzt empfindet er die festen Zeiten, seine Arbeit und Termine als zu viel und macht mich aber dafür verantwortlich, dass ich zu viel abverlangen würde :/

Dass wir uns selten sehen, liegt ja eben daran, dass er leider kaum Zeit hat. Meiner Meinung nach kann er sich also gar nicht wegen mangelndem Freiraum beschweren :/

0

Sorry, aber wenn ich das so durchlese, dann habe ich den Eindruck, er ist ein wenig genervt. Er will die Beziehung nicht wirklich. Ich denke, das beste wäre es bei ihm auf Abstand zu gehen, er ist nicht der einzige Mann auf der Welt. Kontakt nicht beenden, aber ein wenig auskühlen lassen und auf seine Reaktion warten. Alles Gute für dich

Ich kann ihn gut verstehen. Ich denke aber auch, dass das mit Euch nicht mehr lange halten wird. Immerhin ist keiner bereit, irgendwelche Abstriche und Zugeständnisse zu machen.

Dass keiner von uns bereit sein soll, Zugeständnisse zu machen, kann man so nicht sagen, da ich einmal nachgefragt habe, warum er Freiraum benötigt. Zumal auch gesagt werden muss, dass mein Partner derjenige ist, der unbedingt telefonieren und schreiben möchte. Das finde ich auch schön, nur finde ich, dass ich als seine Partnerin ein Recht darauf habe, zu erfahren, warum er genau Freiraum benötigt. Wenn man mir aber keine Antwort geben kann, dann kann man von mir auch kein "Zugeständniss" erwarten. Wenn

0
@SadClown

Ihr seid seit einem Jahr "zusammen" und hab Euch bisher ein einziges Mal gesehen. Da kann man doch nicht von Abstrichen und Zugeständnissen sprechen! Du bist nicht bereit, mal ein Wochenende in Wien zu verbringen - selbst wenn ihr euch nur kurz seht. Er ist nicht bereit, sich mal ein Wochenende freizuschaufeln. Das hat doch nichts mit "Beziehung" und "zusammen sein" zu tun!

0
@ErsterSchnee

Es ist ein Teufelskreis. Er nimmt sich nicht frei, weshalb ich auch nicht zu ihm kommen kann. Ich kann also schlecht zu ihm kommen, wenn er sich nicht frei nimmt. Was hätte ich denn davon, wenn ich zu ihm komme und erst einmal 9 Stunden allein verbringen muss, weil ich darauf warten muss, dass er von der Arbeit kommt? Nichts hätte ich davon. Er müsste sich also vorerst frei nehmen, damit auch ich freie Bahn habe!!!

0
@SadClown

Wien hat also nichts anderes zu bieten als nur ihn? Keine Sehenswürdigkeiten, keine Museen, kein Wellness-Hotel?  

0
@ErsterSchnee

Ich fahre/fliege nicht nach Wien, um mir ein Mist von Gurken und Creme ins Gesicht schmieren zu lassen oder um mir die Nägel machen zu lassen. Das mit dem Museum und Sehenswürdigkeiten geht ja noch. Aber Wellness Hotel? Nein danke :'D

Ich will ja, aber ich weiß nur nicht, wie oft ich das noch sagen muss, dass es an meinem Freund liegt, der immer sagt, ist schlecht, wegen Arbeit und Termine. Und das ist keine Ausrede. Als ich beim letzten mal bei ihm war, musste er auch immer für seine Kollegen einspringen, obwohl er sich wegen mir frei genommen hat. Er musste auch da fast jeden Tag irgendwo seine Termine einhalten. Und weil ich das alles mal selbst miterlebt habe, weiß ich, dass das eben keine Ausrede ist! 

0
@SadClown

Das mit den Ausreden bezieht sich auf Euch beide! Wie gesagt - wer wirklich will, der findet einen Weg!

0

Diejenigen unter euch, die eine Beziehung führen, mögen diese Situation
sicherlich gut kennen. Der Partner fordert Freiraum. Das ist mir nun
passiert.

Ich führe eine Beziehung aber nein diese Situation kenne ich nicht.

Denn:

  • ich gebe meinem Partner automatisch immer genug Freiraum (das schließt übrigens auch den Kontakt am Handy mitein) & andersrum mein Partner auch
  • wir reden viel und offen über alles - klären also immer Grenzen klar ab
  • wir haben Hobbies, Freunde und auch ein "eigenes Leben" - manche Menschen verschmelzen ja förmlich miteinander in einer Beziehung - ohne den anderen geht gar nichts mehr... das kann zu Problemen führen

Ich denke es könnte der Druck von Arbeit und Terminen sein PLUS die Beziehung. Das kann eine wahre "Doppelbelastung" darstellen.

Er hat nicht nur berufliche Termine sondern ihr habt zudem feste Zeiten vorgeschrieben um Kontakt zu halten. Beides ist also verpflichtend. Ich bin mir sicher wenn das mal nicht klappen sollte gibt es Streit oder zumindest Unmut.

Ihr solltet das lockern - klar wird das wohl unweigerlich zu weniger Kontakt aber dadurch auch zu weniger Stress, Druck und Verpflichtungen führen.

Eine Beziehung sollte nicht aus Verpflichtungen bestehen sonder aus "ich will jetzt mit dir schreiben" "ich will dich jetzt sehen"... nicht "ich muss..."

Ich verstehe euren Ansatz in der festegelegten Sache - aber das scheint eben nicht ganz zu funktionieren.

Ihr solltet eure Ansprüche an die Beziehung runterschrauben. Eine Fernbeziehung kann schwierig sein und scheitert oft. Zu viel Gerede, zu wenig Intimität.... uvm...

Nimm ihm den Druck und Lass ihn Zeit. Es wird sich legen und bessern wenn ihr euch nicht selbst mehr Stress macht als eigentlich nötig.

Ich möchte etwas klarstellen:

Ich war diejenige, die bereits sehr oft eine Trennung erwähnt hat. Ich bin diejenige, die es einsieht, dass unsere Beziehung eine Belastung für ihn ist. Ich bin auch diejenige, die es einsieht, dass das nicht gut läuft. Aber mein Partner war derjenige, der die festen Zeiten vorgeschlagen hat. Mein Partner ist derjenige, der mit den festen Zeiten plötzlich Schwierigkeiten hat. Mein Partner ist derjenige, der nicht einsehen kann, dass eine Trennung das beste ist. Mein Partner ist auch leider derjenige, nachdem ich ich bisher immer richten musste. Nicht er sich nach mir. Das habe ich auch nie verlangt. Aber er verlangt es dafür umso mehr, dass ich Verständnis für ihn habe und ich mich nach ihm richte. Nur ich werde deswegen immer in Mitleidenschaft gezogen. Sage ich ihm, dass ich nicht unter seiner Arbeit, seinem Stress und seine Termine leiden möchte, wird mir gesagt, dass er es nunmal nicht ändern kann und dass ihm das leid tut. 

Ich habe Verständnis für mein Partner. Ich gönne ihm ja auch seinen Freiraum. Aber es ist nunmal nicht fair gegenüber mir, erst feste Zeiten festzulegen und hinterher mir aber sagen, dass er damit Probleme hat und mich dafür verantwortlich macht, dass ich zu viel verlange. Wobei es nicht einmal mein Vorschlag war, sich auf feste Zeiten festzulegen - wobei es nicht einmal der Wahrheit entspricht, dass ich zu viel verlange. Ich habe auch Hobbies, Freunde usw. Ich sehe mein Partner eben nicht als einziges Ventil. Es ist vielmehr so, dass er das Ganze nicht zu verstehen scheint. Wie gesagt, habe ich schon oft genug eine Trennung vorgeschlagen. Nur wollte er diese nie. 

Wenn ihm also nichts passt, dann bleibt mir ja wohl auch kaum was anderes übrig. Denn eine Trennung kommt auch für mich nicht wirklich in Frage. Wenn es aber nicht anders geht, dann bleibt nichts weiter als die Trennung. 

0
@SadClown

Denn eine Trennung kommt auch für mich nicht wirklich in Frage

Widerspricht ja dem hier:

Ich war diejenige, die bereits sehr oft eine Trennung erwähnt hat

0
@LonelyBrain

Ich möchte ja auch ungern eine Trennung. Nur wenn es eben nicht anders geht, dann bleibt nichts anderes übrig. Ich möchte nämlich keine Beziehung mit jemanden haben, der eine Beziehung, und somit auch mich selbst, als eine zusätzliche Belastung sieht : /

0