Parallelschaltung ohne Wiederstände - Stromstärke
Bei einer Parallelschaltung ist Iges = I1 + I2 + I3. Ich frage mich jetzt aber wie die Stromstärke verteilt ist, bei einer Parallelschaltung wo es gar keine Wiedererstände gibt. Und wie ist sie verteilt wenn einer der Äste einen Widerstand beinhaltet und der andere nicht.
3 Antworten
Hallo Flunker,
du hast hier ein Beispiel genannt, in welchem 3 Stromzweige parallel geschaltet sind..und die Formel ist auch richtig.
(1) Grundverständis:
- Wenn auch nur in einem (oder zwei oder gar 3) dieser Parallelzweige der Widerstand "Null" [Ohm] beträgt, hast Du einen Kurzschluß.
- Der Gesamtstrom Iges = U / Rges wird dann (theoretisch) unendlich groß. Theoretisch deshalb, weil auch jede Kabelverbindnung (Silber, Kupfer, Alu...) einen "kleinen" ohmschen Widerstand besitzt.
(2) Berechnung des Stromes Iges / Formeln:
Die Grundformel für den Strom steht ja schon bei (1): Iges = U / Rges
Die Spannung ist bei einer Parallelschaltung über jedem Zweig gleich groß bzw. entspricht der angelegten Spannung Uo.
Der Gesamtwiderstand bei einer Reihenschaltung (hier 3 Zweige) errechnet sich aus 1/Rges = 1/R1 + 1/R2 + 1/R3 bzw. nach Umstellung: Rges = 1 / (1/R1 + 1/R2 +1/R3)
Wenn hier auch nur einer Widerstände R1 bis R3 (oder gleich mehrerer davon) den Wert "Null" haben, würde sich für für den Nenner ein Wert von "Unendlich" ergeben....
...da 1 "geteilt" durch "Unendlich" "Null" ergibt, resultiert hieraus, dass der Gesamtwiderstand "Rges" dann "Null" wird (Kurzschluss)...
..und nach der Grundformel: Iges = U / Rges wird der Strom dann (theoretisch) unendlich groß.
Hoffe dies war etwas nützlich für Dich.
Gutes Gelingen!
LG.
Noch ein kleiner Kommentar:
In der Realität gibt es natürlich keine Spannungsquellen, die bei unendlich hohem Strom noch die "treibende" Grundspannung Uo liefern. Entweder springt eine Sicherung an (Abschaltung der Spannung bei Kurzschluß) oder der Strom (sowie die treibende Spannnung) wird mittels einer elektronischen Schaltung auf einen bestimmten Maximalwert begrenzt.
Bei Deiner Paralleschaltung kannst Du (sofern kein Kurzschluß bzw. übermäßiger Strom fließt, s.o.) für jeden Zweig die Stromstärke auch mit folgender Formel einzeln berechnen: Izweig = Uo / Rzweig, also z.B. I1 = Uo / R1.
LG.
Wie verhält sich das denn, wenn die beiden Verbindungen zur jeweiligen Parallelschaltung nahezu gleichzeitig in Kontakt zur Spannung kommen. Gibt es den momentanen großen Kurzschlussstrom (der große Blitz) nur bei einem der Verbindung? Wie schaffe ich es, den Kurzschluss auf beide Leitungen gleichzeitig zu bekommen?
Wenn es tatsächlich keinen Widerstand gibt, teilt sich der Strom gleichmäßig auf alle Zweige auf. Wenn ein Zweig einen Widerstand hat und der andere nicht, dann fließt der gesamte Strom durch den Zweig, der keinen Widerstand hat.
Übrigens: Auch ein Draht hat einen Widerstand, daher kommen deine Annahmen in der Praxis recht selten vor (Ausnahme: Supraleiter).
Naja, einen Widerstand sollte es schon geben. Ansonsten hast du einen Kurzschluss: Dann fließt einfach wahnsinnig viel Strom über den Weg ohne Widerstand. In der Realität haben Kabel übrigens selber einen geringen Innenwiderstand, der in der Praxis aber oft vernachlässigt und in der Theorie sowieso mit 0 Ohm angenommen wird.
Naja, einen Widerstand sollte es schon geben. Ansonsten hast du einen Kurzschluss
Er kann doch auch einfach einen widerstand vor oder hinter der gesamten Parallelschaltung haben
Konnte ich der Frage gerade nicht entnehmen. Das Geschriebene gilt aber (bis auf den Kurzschluss) trotzdem: Der Widerstand der Parallelschaltung ist 0 Ohm, sobald ein Weg ohne Widerstand existiert, da sich der Strom nicht mühevoll durch die Hindernisse durchquält, sondern einfach der freien Leitung folgt.
Bei 2.3 meinst du Parallelschaltung nicht Reihenschaltung oder? Danke für die super Antwort!