Panikattacken beim Sex?

6 Antworten

Du hast bereits Erfahrung mit psychischen Erkrankungen und Therapie und glaubst dennoch, irgendjemand kann dir hier einen Tipp geben der zu einer schnellen Lösung des Problems führt? Wenn es diesen Tipp gäbe, wäre diese Person reich und keine Therapeuten mehr vonnöten Liebes.

So leid es mir tut, aber einen kurzen Weg wird es da nicht geben. Offensichtlich gibt es in dir ein massives Problem im Zusammenhang mit Sex, welches ergründet werden muss.

Wenn du weiterhin keine Panikattacken haben willst, musst du dann wohl auf Sex verzichten. Oder du ignorierst die Panik einfach und hoffst, dass dies hilft und es mit der Zeit von allein weggeht.

Oder du lässt dir ein angstösendes Mittel verschreiben. Aber eine wirklich dauerhaft Lösung ist das ja auch nicht

Wenn du bereits in Therapie wegen PTBS und Depressionen warst, dann solltest du entweder bereits wissen, wie du auf verhaltenstherapeutischem Weg mit diesen Attacken umgehen kannst - oder du bist halt doch noch weit entfernt von austherapiert... Sprich, wahrscheinlich weißt du selbst, dass der einzig sinnvolle und richtige Weg der zum Therapeuten ist, auch wenn du das als Antwort bei deiner Frage erst mal ausgeschlossen hast. Aber was genau erhoffst du dir hier von Laien an Hilfe, die irgendwie besser, zielführender oder schneller funktionierend als die eines Profis sein soll?

Leider ist meine alte Therapie verfrüht geendet da meine Therapeutin eine andere stelle bekommen hatte, eigentlich sollte ich erneut angeknüpft werden was aber irgendwie nie passiert ist. Ich weiß natürlich das Therapie eigentlich der einzige richtige weg ist dennoch hatte ich gehofft das andere Menschen mit ähnlicher Problematik ggf. ein paar Ratschläge etc. haben. Deshalb habe ich die frage geposted. natürlich ist es nicht die aller beste Lösung es ist nur das einzige was ich momentan tun kann.

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@CindyBlu

Nein, es ist nicht das einzige. Du könntest auf jeden Fall zusehen, dass du auf die Wartelisten bei geeigneten Therapeuten kommst. Ja, die sind teilweise lang, aber die werden halt auch nicht kürzer, wenn man wartet, ohne darauf zu stehen. Und bei allem, was im Leben so abgeht, ansteht und passiert - die eigene Gesundheit, auch und gerade die psychische, sollte immer an erster Stelle stehen!

Natürlich kannst du in Richtung autogenem Training und Atemtechniken dich selbst einlesen und schauen, ob dir davon was hilft. Aber inwiefern es die romantisch-erotische Stimmung beim Sex mit deinem Freund steigert, wenn du mittendrin erst mal auf den Pause-Knopf drückst, um ein paar Atemübungen zu machen, naja, fraglich ;). Da ist und bleibt der richtige Weg halt der, dass du mit einem Therapeuten nach der Ursache für die Panikattacken forschst und diese bearbeitest, damit irgendwann die Panik gar nicht mehr aufkommt in dieser Situation.

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Hey, das klingt für mich so, als würdest du nach komplett neuen Ansätzen suchen, die dir helfen können Panikattacken vorzubeugen und zu mindern. Da ich selbst Zeit meines Lebens immer wieder mit Panikattacken konfrontiert war, denke ich, dass ich ein paar interessante Herangehensweise für dich habe, von denen vor allem die zwei letzteren sehr großes Potential für mich persönlich hatten (und theoretisch noch haben) und mir langfristig gut geholfen haben.

Der Meinung von Dr. David Hawkins zufolge treten Panikattacken seltener und wenn doch, weniger intensiv auf, wenn der Körper nicht unterzuckert ist, also genug Glucose im Blutstrom vorhanden ist. Insofern empfiehlt er auch bei einer akuten Panikattacke sich direkt einfach oder schnell verdauliche Nahrung (wie z. B. ein bis zwei reife Bananen) zuzuführen. Übertragen auf deinen geschilderten Fall hätte das Essen direkt vor dem Sex also großes Potential. Wenn du Lust hast das auszuprobieren, würde es mich sehr freuen, wenn du mir einen Kommentar mit deiner Erfahrung dazu schreibst, also ob es dir geholfen hat bzw. wie es dir damit erging. Mich würde das sehr interessieren - auch für mich selbst! :)

Eine andere Herangehensweise, die mir dauerhaft sehr geholfen hat ist leider ein kontroverses Thema, weil eine Substanz mit im Spiel ist, für die Anwender leider von einigen Menschen - wie auch von mir früher - stigmatisiert werden. Da ich sowieso der Meinung bin, dass man sich mit dieser Materie vorab sehr gründlich auseinandersetzen sollte, bevor man in die Selbstmedikation damit einsteigt, möchte ich dir nur schildern um was es geht: Und zwar um das Einnehmen von kleinsten Mengen an LSD (LSD ist illegal, deshalb ist es möglich die legalen Analoge 1P-LSD oder ALD-52 einzunehmen, die sind frei verkäuflich und wirken scheinbar identisch). Diese Art von Medikation ist als "microdosing" bekannt und findet in vielen Bereichen von Privatpersonen immer mehr Anwendung, weil es Nebenwirkungsarm ist und viele Einsatzmöglichkeiten findet. Um das nun kurz zu halten: ich könnte sehr gut verstehen, wenn das für dich vorerst überhaupt nicht in Frage kommt, weil LSD als Substanz im Durchschnitt einen eher schlechten Ruf hat und schon viele Jahre nicht mehr als Medikament eingesetzt werden darf! Ich halte es aber trotzdem für wichtig, andere Menschen darüber zu informieren, dass es diese Möglichkeit gibt und sich damit schon viele Menschen helfen konnte. Solltest du Interesse daran haben oder dich einfach nur informieren wollen, dann kannst du einfach mal in einer Suchmaschine "microdosing lsd" eingeben. Alternativ kannst du mir aber auch schreiben, ich fühle mich mittlerweile ziemlich kompetent in dieser Richtung.

Im Schreibfluss ist mir gerade noch eingefallen, dass ich mit Yoga oder Sport generell (wie z. B. Kraftsport oder Laufen) auch sehr gute Erfahrungen im Bezug auf mein psychisches Wohlbefinden gemacht habe. Du könntest z. B. ausprobieren, wenn sich eine Panikattacke anbahnt, dir direkt ein Yoga-mitmach-Video im YouTube zu suchen und da mitzumachen. Das kann unheimlich entspannend und befreiend wirken und helfen, dass sie nicht stärker wird oder sogar wieder ganz verschwindet.

Ich hoffe, dass der ein oder andere Vorschlag für dich interessant klingt und dir weiter hilft! Probier' einfach das davon aus, was dir zusagt! Ich freue mich natürlich auch über Feedback jeglicher Art, weil mich interessiert, ob diese Tipps auch anderen neben mir helfen. Liebe Grüße und viel Erfolg! :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mir sind gerade noch zwei andere wirksame Methoden eingefallen! Zum einen gibt es eine spezielle Atemübung die sehr zuverlässig dagegen helfen kann, zum anderen kann eine eiskalte Dusche dich aus deinem Zustand reisen.

Unter dem akuten "Schock" einer kalten Dusche ist es möglich, dass der Körper die vorherige Situation spontan "vergisst". Dabei werden einige Endorphine im Gehirn ausgeschüttet, die im Anschluss für Wohlbefinden sorgen und auch gegen Angstzustände wirken können. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der körperliche Schock und das unangenehme Gefühl einer eiskalten Dusche, die ruhig auch eine Minute dauern darf, in dieser kurzen Zeit weniger ungenehem sein kann, als eine wesentlich länger andauernde Panikattacke. Wenn dir das zusagt oder du es für ausprobierenswert haltest, dann gerne mal ausprobieren. Zudem bringt das auch noch andere gesundheitliche Vorteile mit sich.

Die angesprochene Atemtechnik wurde vom niederländischem Extremsportler Wim Hof "entwickelt" und beruht auf einer tibetanischen Meditationspraxis. Sie wird als "Wim Hof Breathing"-Technik bezeichnet und besteht im Kern aus dreißig- bis vierzigmaligem tiefen Ein- und Ausatmen mit anschließendem langen Luftanhalten. Nach Wikipedia "kann sie positive Effekte sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Gesundheit haben, indem sie unter anderem gegen Arthritis, Diabetes, Multiple Sklerose, Krebs und verschiedene psychische Störungen hilft." Sie ist absolut ungefährlich, außer man geht beim anschließenden Luftanhalten tauchen (, aber das hast du ja nicht vor). Wenn du das mal ausprobieren möchtest, dann such dir einfach mal im YouTube ein Erklärvideo oder eins zum mitmachen (zum Suchen: "Wim Hof Breathing" oder für deutsche Videos "Wim Hof Atmen"), die gibts mittlerweile auch massenweise, weil das so vielen Menschen hilft! Diese Atemtechnik kann ich übrigens ganz besonders empfehlen, weil man sich, auch wenn man keine Panikattacke hat, danach und auch schon währenddessen sehr wohl fühlen kann und sich dabei wenig anstrengen muss - die geht also auch, wenn man mal nachts mit Panik aufwacht oder am Morgen oder abends - und auch unterwegs.

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da die warte Zeiten enorm sind, ich einfach momentan im leben keine zeit dafür habe selbst wenn ich jetzt sofort jemanden bekäme und einfach nur Tipps brauche für Situationen wie diese.

Wenn du keine Zeit hast um mit einem Fachmann einmal wöchentlich, 50min, dein Privatleben zu bearbeiten dann wirst du länger "leiden" müssen. Einen schnellen maßgeschneiderten Ratschlag gibt es nicht. Bei dir liegt ja auch ein bisschen mehr vor als "Panikattacken beim Sex".

Also um eine Therapie kommst du langfristig gesehen nicht herum aber es gibt so das eine oder andere das Hilft.

Du musst versuchen in der "Realität zu bleiben" das kannst du zb indem Wenn du merkst, dass die Panikattacke in dir aufsteigt, anfängst deine Sinneseindrücke aufzuzählen.

Fang am besten an mit 5 Dingen, die du sehen kannst, dann vier, die du hörst, 3, die du fühlst, dann 2 Gerüche , die du wahrnimmst und am Ende eine Sache, die du schmeckst. Das ist eine Technik, damit du dich wieder auf die Realität konzentrierst. Nimm die Geräusche im Raum wahr und wie sich deine Kleidung auf der Haut anfühlt, das verdrängt die Angst aus deinem Kopf.

Was auch hilft ist deine Sinne stark zu beanspruchen zb das Schmecken durch Säure. Da helfen zb Extrastarke Centerschock Kaugummis. Oder das beanspruchen deines Geruchsinnes durch Riechsalz bzw Riechstäbchen mit Ammoniak.

Vielen dank! Genau nach so was habe ich gesucht falls ich wieder in so eine Situation komme werde ich versuchen das zu machen.

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@CindyBlu

Aber das sind Methoden um kurzfristig dem Problem Herr zu werden und keine Dauerlösung. Aber so kannst du solange du zb auf einer Warteliste stehst deinen Alltag Regeln und weiterführen aber ich lege dir für Längerfristig trotzdem eine Therapie ans Herz. Das macht keinen spaß, dauert lange, ist unangenehm, kann die Situation auch erstmal zeitweise Verschlechtern aber Therapie ist langfristig gesehen die beste wenn auch nicht die angenehmste Lösung.

Ich Wünsch dir Alles gute und Viel Erfolg auf deinem Weg.

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