Nach der Schule bereit für das Leben?
An alle die die Schule schon beendet haben. Findet ihr das die Schule euch ausreichend auf das Leben da draußen vorbereitet hat? Wenn nicht,welche Themen sollten dort behandelt werden,um das zu ändern?
6 Antworten
Nein, ich fühlte mich nicht wirklich gut auf das Leben vorbereitet. Ich habe viele Formeln auswendig lernen müssen, aber ich wusste nicht wie man eine Beziehung so gestalten kann, dass sie für beide Partner befriedigend und erfüllend ist.
Ich wusste nicht wie man es anstellt eine Wohnung zu renovieren, Anträge zu stellen, sich gegen aufdringliche Werbung abzugrenzen, bestimmte Berufswünsche zu realisieren, eine individuell für mich passende Ernährung zu finden, mich selbst genau so anzunehmen wie ich bin...
Ich war auch nicht darauf vorbereitet wie man mit einem schreienden Säugling umgehen soll, der weder hungrig ist noch die Windeln voll hat.
Ich hatte nicht gelernt wie man mehrere Kinder unterschiedlichen Alters gleichzeitig so beschäftigen kann, dass sie sich nicht in ihrer Selbstentfaltung gegenseitig behindern
Außerdem habe ich in der Schule nicht gelernt meine Wut zu fühlen und auszudrücken, ebensowenig wie ich gelernt habe den Rest meiner Gefühlswelt wahrzunehmen und damit authentisch umzugehen.
uvm.
Was heisst das?
In der Schule sollte folgendes gelehrt/gelernt werden:
- Ehrliches Mitteilen in Partnerschaften und Freundschaften
- Individuelle Ernährung
- lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten
- Säuglingspflege und Kindererziehung
- Gefühle wahrnehmen und ausdrücken
Die Frage war, ob wir uns durch die Schule ausreichend auf das Leben vorbereitet gefühlt haben. Das muss ich verneinen...und wenn dann gefragt wird wie Schule sein müsste, um das zu leisten, dann braucht es mMn genau diese Vorbereitung.
Bist du ein Waisenkind und bist völlig mutterseelenallein aufgewachsen - ohne Menschen, die sich um dich gekümmert haben?
...wenn du mich meinst. Nein, das nicht, aber meine Eltern konnten mit ihren Emotionen nichts anfangen und haben mir auch sonst Vieles nicht vermitteln können. Das hab ich dann von meinen späteren Partnern oder aus dem Internet gelernt.
So oder ähnlich wird es wohl den meisten gehen. Aber demgegenüber steht die Tatsache, das Schule nie und zu keiner Zeit "Lebenshilfe" vermitteln kann. Es ist nun mal so. Wie stellst du dir das denn vor? Wer sollte das finanzieren?
Das ist sehr bedauerlich für dich, wenn deine Eltern dir nicht das geben konnten, was Eltern normalerweise tun sollten.
Aber das hat nichts mit der Schule zu tun. Schule ist kein Elternersatz. Dafür ist die Schule nicht zuständig.
Ziel und Zweck der Schule ist die fachliche Vorbereitung auf Ausbildung, Studium und Beruf. Nicht mehr und nicht weniger.
Also alle Punkte, die du oben in deiner Antwort geschrieben hast, haben absolut NICHTS mit dem Thema Schule zu tun.
Ich stelle mir vor, dass der Staat das finanziert. Ich denke, dass die Mehrheit von solchen Bildungsinhalten viel mehr hätte als von Fachwissen, was sie niemals mehr im Leben brauchen und was ihnen völlig unfreiwillig übergestülpt wird.
Der Staat würde sich mit solchen Inhalten längerfristig unglaublich viel Geld sparen, was er durch diese Bildungslücken ausgeben muss: Gefängnisse, Sozialleistungen aller Art, Kosten für Reha, Krankenhäuser etc. (da eine gesunde individuell abgestimmte Ernährung und das Wissen darüber elementar für die Gesundheit ist). Alles in allem geht die Rechnung also auf.
Kein Staat der Welt kann es sich leisten, seine Bürger in dieser unrealistischen Weise zu "pampern".
Was ist mit denen, die NICHT dermaßen an der Hand genommen werden wollen und ihre eigenen Erfahrungen machen möchten?
Ich empfände es als eine unerträgliche Zumutung, wenn meine Kinder in einer Bildungseinrichtung dermaßen gegängelt und beeinflusst würden. Das übersteigt die Aufgaben eines Staates bei weitem.
Diese Rechnung geht niemals auf, zumal vieles, was du ansprichst, in einzelnen Einrichtungen dann doch vermittelt wird. Ernährung ist Teil mancher Lehrpläne, es gibt Kochunterricht, manchmal schon an Grundschulen. Mein Sohn hatte schon im Kindergarten entsprechende Inhalte vermittelt bekommen.
Und Schule ist Ländersache.....nicht vergessen!
...Wünschen darf man sich alles...da gibt es keinerlei Begrenzungen!
Bis jetzt war es so, aber die Schule der Zukunft kann ja ganz anders sein...
Die Schule ist keine Rundum-Sorglos-Lebenshilfe!
Für Lebenshilfe sind die Eltern zuständig.
Ziel der Schulbildung ist die Vorbereitung auf Ausbildung, Studium und Beruf. Nicht mehr und nicht weniger.
Wer andere Sachen lernen will, die nicht zur allgemeinen Schulbildung gehören, z.B.
- Steuererklärungen,
- Versicherungen,
- Mietverträge,
- Geldanlagen,
- Auto fahren,
- Geige spielen
- Tanzen
- ...
...muss dafür die entsprechenden Einrichtungen / Beratungsstellen besuchen: Steuerberater, Versicherungsberater, Verbraucherberatungen, Fahrschulen, Musikschulen, Tanzschulen,...
Die Schulen bzw. die Lehrer können und dürfen solche speziellen Themen nicht leisten - dafür sind extra ausgebildete Spezialisten erforderlich.
Um aufs Leben vorbereitet zu werden, müsste man z. B. was über Steuern, Verträge, usw. lernen. Ja, man kann argumentieren, dass es Aufgabe der Eltern ist, allerdings können das nunmal Eltern, die es nie wirklich gelernt haben auch nicht unbedingt weitergeben. Und warum sollte irgendwas in ein Gedicht reininterpretieren wichtiger sein als Steuern?
Eltern unterstelle ich zumindest, dass sie in ihrem Leben schon mal was mit Steuern, Verträgen usw. zu tun und somit Erfahrungen damit haben. "Wirklich gelernt" haben aber auch Lehrer diese Dinge nicht.
Ja, dass Lehrer das auch nicht wirklich gelernt haben ist klar, das müsste man dann schon auch im Lehramtsstudium integrieren wenn man sowas in den Unterricht integrieren würde.
Ja, klar haben die Eltern das auch schonmal gemacht, aber es gibt so viele Menschen, die bei Verträgen nicht mal was durchlesen oder auch einfach keine Ahnung haben, was die Sachen bedeuten, die da drinnen stehen und deshalb einfach unterschreiben, außerdem hat ja auch bei weitem nicht jedes Kind Eltern, die sich Zeit nehmen, um das Kind auf die Zukunft vorzubereiten
Die Schule soll einen geistigen Handwerkskasten vermitteln. Die Verwendung dieses Handwerkskasten kann nur an einzelnen Beispielen gezeigt werden, vor allem, weil sich die Gegebenheiten (z.B. Gesetze, Vorschriften, Methoden, Regeln) dauernd ändern. Wenn die Schule derartige Einzelheiten lehren würde, dann wäre sie sinnlos, denn das Gelernte wäre möglicherweise schon veraltert noch bevor der Schüler die Schule verlassen hätte. Der Umgang mit dem Leben kann nur durch Umgang mit dem Leben gelernt werden.
Die Schule hat mir das THEORETISCHE Wissen vermittelt, das ich für mein späteres Leben brauchte. Meine Lebenserfahrungen musste ich selbst machen, das kann einem keiner abnehmen.
Nein.
Genau DAS muss Schule NICHT.
Das kann man sich anderweitig aneignen.
Schule ist dafür da, Wissen zu vermitteln und in besten Falle zu einem Universitätsbeitritt befähigen.