Mord im Orientexpress - Hat Agatha Christie einen Fehler gemacht?
In dem Krimi fahren im Schlafwagen nach Calais 14 Fahrgäste (12 außer Poirot und dem Mordopfer) plus der Schaffner Pierre. Die verteilen sich auf 4 Doppel- und 7 Einzelabteile; macht 11 plus Schaffnerabteil. Auch der im Film gezeigte Plan zeigt 12 Betten im Grundriss, also insgesamt 12 Abteile:
- Beddoes/Foscarelli 1/2
- McQueen 3/4 (er hat Pierre bestochen damit Bett 3 leer bleibt)
- Schmidt 5/6 (aus unbekanntem Grund alleine im Abteil)
- Olson/Debbenham 7/8
- Poirot 9
- Ratchett 10
- Hubbard 11
- Eheleute Andrenyi 12
- Prinzessind 14
- Colonel Arbuthnut 15
- Hardman 16
- Schaffnerabteil (Pierre)
Auf den Fotos von den klassischen CIWL-Schlafwagen haben die aber immer nur 10 Abteile. Und für die Zeit wäre ein Waggon mit 12 Abteilen doch schon verdammt lang; damals hatten die doch maximal 20 Meter Länge ?
1 Antwort
Wahrscheinlich muß man die Diskrepanz bei der Anzahl der Abteile als "künstlerische Freiheit" von Agatha werten. Angeblich ist sie selbst mit dem Zug gefahren; es heißt, daß sie den Roman bzw. Teile davon in Istanbul geschrieben haben soll - Wenn es so war und sie tatsächlich mit dem Orient-Expreß gereist ist (was heute wohl nicht mehr nachprüfbar ist), hat sie sich bei der Anzahl der Abteile vermutlich verdaddelt.
Jedenfalls ist Deine Frage hochwillkommener Anlaß für mich, mir alsbald mal wieder die Kassette herzunehmen und mir den Film wieder mal anzuschauen. Ein prima Zeitvertreib für einen verregneten Okobernachmittag!
Dafür natürlich ein Plus.