Mindestlohn in Deutschland? Eure Meinung?
Was meint ihr zum Mindestlohn? Kann man so in Ruhe leben oder ist es schon eine Armuts-Grenze?
Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen
19 Antworten
Wenn man den derzeitigen Mindesthohn einer näheren Betrachtung unterzieht und berechnet, welche Möglichkeiten dieser für eine tragfähige Altersvorsorge bietet, komme ich unweigerlich zu dem Schluss, dass wir uns im Zeitalter der Lohnsklaverei bewegen. Dies auch vor dem Hintergrund der nach wie vor von den Jobcentern, aber auch von den Firmen favorisierten Zeitarbeit. Wer mal in dieser Abwärtsspirale ist, kommt wohl kaum wieder raus - nicht die Rente, sondern die Altersarmut ist gesichert.
Der Mindestlohn sollte wohl ein Volltreffer werden, doch "knapp" daneben ist immer noch vorbei. LG.
12€ sind besser, zumal es dann für viele noch mehr gibt das sie sich kaufen können. Mit dem Gehalt würde ich zb Geld für Reisen ausgeben, Geld das das ich sonst nicht für Reisen ausgegeben hätte wenn ich keine 12€/h hätte.
Der Denkfehler der Anti-Mindestlohn Leute ist, dass sie sich nicht vorstellen können das mit steigenden Einkommen auch die Bedürfnisse steigen was die Wirtschaft ankurbelt, ich kann mir zb gut vorstellen das mit 12€/h die Freizeitindustrie einen Boom erleben kann weil viele Leute dann mehr Geld für nicht notwendige Dinge übrig haben.
In Polen haben die 2015 den Mindestlohn von 7 pln die std auf 12 hochgestuft. In 2016 auf 12,70. In 2017 auf 13 und nächstes Jahr auf 13,80. Bis 2020 sollen die 15% in Polen die für den Mindestlohn arbeiten (Überwiegend in Ost-Polen) mindestens 5 Eur die Stunde bekommen. Da der Mindestlohn so hoch angesetzt ist kriegen die meisten viel mehr pro Stunde da die Firmen unter Druck stehen. Arbeitslosigkeit in Polen liegt ja nur bei etwa 4,5% was die Firmen dazu bringt auf Angestellten Jagd zu gehen. Da man unschwer erkennen kann das es den Polen immer besser geht und sie ohne Ende konsumieren verstehe ich nicht wie die Mindestlohn-Kritiker die sagen ein 12 EUR Mindestlohn würde uns schaden hier überhaupt Fuß fassen können. In anderen Ländern klappt es doch auch.
warum soll eigentlich der, der den allerbeschissensten job in einem land macht, in ruhe leben können?
sicher ist es wenig und er wird im alter h4 sein, aber ist halt so, er hat den schlechtesten job im land, was soll er haben, soll er nebenbei noch immobilien kaufen können?
schlimm ist, dass du, wenn du gar nix machst, das gleiche oder mehr hast
Als Armutsgrenze gilt in Deutschland für eine allein stehende Person ein Einkommen von 979 EUR monatlich (11.749 EUR im Jahr).
Quelle: https://www.cecu.de/armutsgrenze.html
Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn (...) beträgt seit 2017 brutto 8,84 € je Zeitstunde.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn#Allgemeiner_gesetzlicher_Mindestlohn
Aus der Armutsgrenze von 979 € pro Monat ergibt sich ein Stundenlohn von 5,69 € netto pro Stunde bei 40 Stunden pro Woche. Der Mindestlohn in Höhe von 8,84 € ergibt einen "Netto-Mindestlohn" von 1.110 € monatlich bzw. 6,45 € pro Stunde.
Die Antwort auf deine Frage "ist es schon eine Armuts-Grenze?" ist damit klar: Rein rechnerisch nein, der Mindestlohn ermöglicht ein Einkommen spürbar (13%) oberhalb der Armutsgrenze.
Allerdings, sonderlich groß ist der Abstand nicht. Und in der Praxis werden viele, die nach Mindestlohn bezahlt werden, weniger arbeiten (können) als 40 Stunden pro Woche, sodass sie absolut gesehen die Armuts-Grenze dann doch unterschreiten.
Ich denke, dass der Mindestlohn nicht immer das bringt, was er bringen soll.
Zu oft wird er durch Tricks umgangen und eingebaute Sicherungen oder Kontrollen, die das Verhindern können gibt es nur sporadisch.
Er ist aber trotzdem gut für die die davon profitieren können.
LG Lazarius