Meinung zu Sarah Wagenknecht?
4 Antworten
Die Frau hat in meinen Augen ein stark ausgeprägtes narzisstisches Problem. Wenn man eine Partei nach sich selbst benennt, ist das schon sehr merkwürdig, wenn nicht gar fragwürdig.
BSW ist ein Trojanisches Pferd, gepuscht von den schon länger regierenden Altparteien, zur eigenen Machterhaltung. Rechts blinken und extrem links abbiegen, in der Art wie BSW agiert, geht auf Dauer nicht gut.
Sozialismus, Kommunismus und DDR 2.0 sind für mich keine Alternative.
Eine Koalition wird jedenfalls nicht gut funktionieren.
Ich bin Mitglied der Partei DIE LINKE und bin froh, dass wir sie los sind. Tatsächlich kam es ja sogar zu Neueintritten bzw. Personen die wegen Wagenknechts Positionen ausgetreten waren, kehrten nun zurück.
Wer über Jahre hinweg der eigenen Partei in den Rücken fällt, pünktlich zum Wahlkampf ein parteischädigendes Skandalbuch veröffentlicht und direkt nach der Wahl des neuen Parteivorstandes in den Medien diese kritisiert, ist aus meiner Sicht politisch höchst fragwürdig
Die Frau war häufiger in Talkshows und anderen Medienformaten, als im Bundestag anwesend - für jemanden der Deutschland politisch mitgestalten will, ebenfalls alles andere als vertrauenserweckend.
Kurz gesagt; Ich mag Frau Wagenknecht nicht - ich persönlich halte sie für eine machtgierige, russlandhörige Opportunistin, die während der Corona-Pandemie zeigte, dass sie selbst Meinungen von Experten ignoriert. Bei mir ist die Frau durch.
Ihren Narzissmus muss ich sicher nicht erwähnen - wer schon eine Partei nach sich selbst benennt...(...offiziell natürlich nur eine Übergangslösung, um mit ihrem Namen zunächst Stimmen zu fangen...).
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die von niemandem geteilt werden muss.
Eines der Probleme ist, das Menschen häufig nach Gesichtern wählen. Wenn dann die glänzende Selbstdarstellerin wegfällt, hat das natürlich folgen.
Dazu kommt, dass Wagenknechts "Russland = Frieden"-Politik für irgendwelche bekloppten Friedensbewegten mehr Sinn macht, als dem Opfer eines Aggressors beizustehen. So etwas machen die progressiven Teile unserer Partei nicht mit.
Außerdem ist sie eine gnadenlose Populistin und zieht mit der AfD gleich - viel Nationalismus, viele Versprechen - aber kein realistischer Weg zum Ziel.
DIE LINKE hat unter anderem das Problem, dass es immer noch Genossinnen und Genossen gibt, die diese alt-kommunistische Klassenkampf-Rhetorik nutzen und meinen, mit ihrem Revolutionsgerede kriegen sie noch jemanden hoch.
Das Netzwerk progressive Linke innerhalb der Partei, versucht einen zeitgemäßen Weg zu zeigen - soziale Realpolitik ohne Klassenkampfgedöns und Che-Guevara-Zitate, oder nationalistische Auswüchse.
Es bleibt nur zu hoffen - und darauf hinzuarbeiten - dass diese progressiven Realos mehr Gewicht in der Partei bekommen. Dann sind wir auch für die arbeitende Bevölkerung wieder als ernstzunehmende Stimme deutlich wahrzunehmen.
Ich muss gestehen, sie hat mir mit einigen Aussagen aus der Seele gesprochen.
Sie sagte (mit meinen Worten): "Die meisten Politiker haben gar keine Ahnung über was sich die schwächsten Bürger sorgen. Die haben gar keine Ahnung von den Problemen der untersten Schicht. Aber genau das sollten sie. Sie sollten wissen, mit was für Sorgen sich die Ärmsten rumschlagen. Stattdessen machen sie Politik für die Mittel- und Oberschicht".
Genau das Gefühl habe ich auch. Nach wie vor müssen Rentner Flaschen sammeln gehen. Während die Reichen sich über die CO2 Steuer kaputt lachen, mit ihren 5 Autos in der Garage. Derweil weiß so mancher Unterschichtler nicht, womit er seine alte Klappermöhre betanken soll, so arg wie die Spritpreise wieder gestiegen sind.
Eine weitere Aussage war in etwa wie:
"Die Bürger, die nicht viel Geld haben, wollen auch Schnitzel essen. die kaufen sich keine Haltungsform 2, weil ihnen das Leben des Tieres egal war, sondern weil sie eben auch Fleisch haben möchten. Weil sie sich höhere Haltungsformen gar nicht leisten können - oder überhaupt gesundes Essen!".
Auch das unterstreiche ich. Fleisch ist so teuier geworden, dass ich fast gar keins mehr esse. Früher habe ich wenig konsumiert, dafür aber von der theke, die das Fleisch aus der Region hatte. Kann man gar nicht mehr bezahlen.
Und nicht zuletzt fand ich richtig, was sie über die Lebenserhaltungskosten sagte. Mieten steigen steigen steigen, jetzt auch der Strom, das Gas, das Öl... Wo steigt das Sozialgeld oder die Rente? Meine Freundin hat 50€ mehr Rente bekommen vor 2 Jahren. Kurz drauf stiegen die Wohnkosten um exakt 50€. Zack, wie gewonnen so zerronnen. Der Politik scheint das egal zu sein. Sie machte wenigstens den Eindruck, als wäre es ihr nicht egal.
Ich würde mir von der Politik wünschen, dass sie die schwächsten Glieder der Kette stärken. Nicht den stärksten Gliedern noch mehr Stärke verleihen, die es gar nicht nötig haben.
Das sind im Wesentlichen alles klassische linke Positionen - nur dass Wagenknecht das für eine populistische Klassenkampf-Rhetorik benutzt, ohne wirkliche Lösungen zu nennen.
Da ähnelt sie der AfD: Schimpfen wie ein Rohrspatz, Hetzen wie ein religiöser Hassprediger - aber wirkliche Lösungsansätze gibt es bei ihren Sonntagsreden auch nicht.
Die Linke bemüht sich seit Jahren, beispielsweise hier in Berlin, um gesetzliche Bestimmungen, die bezahlbaren Wohnraum zur Verpflichtung bei Neubauprojekten macht, oder dass Mieten gedeckelt werden. Teile dieser Pläne, wurden bereits auch durch andere Parteien aufgenommen oder sogar umgesetzt, wie etwa das Zweckentfremdungsverbotgesetz von Wohnraum.
Momentan redet die Frau einfach nur der sozialen Unterschicht nach dem Mund.
Dass sie mit ihrer eigenen Arbeitsmoral sehr zu wünschen übrig lässt und Abgeordnetenbezüge trotz fast vollständiger Abwesenheit im Bundestag kassierte, wird sie natürlich nicht so betonen, wie soziale Ungerechtigkeiten der Anderen.
Das "Wasser predigen, Wein saufen" gilt bei ihr nämlich genau so.
Aber wenn es doch so wichtig ist, warum bekommt die Linke dann trotzdem so wenig Stimmen? Ist ja nicht nur in Berlin so, dass die Mieten explodieren. ich hab auch schon von der Hand im Mund gelebt.
Was könnte denn die Linke tun, wenn sie ein paar mehr Stimmen hätte?
warum bekommt die Linke dann trotzdem so wenig Stimmen?
Nun, einer der wesentlichen Punkte dürften tatsächlich die öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten sein. Nicht zuletzt in Hinblick auf die Tratschtante Wagenknecht und mediale Selbstdarstellung meinte Gregor Gysi mal treffend:
"Heute wissen die Medien, dass DIE LINKE in einer Krise ist, noch bevor es DIE LINKE selbst weiß"
Es muss einfach aufhören, als zerstrittener Haufen wahrgenommen zu werden, wo irgendwelche Blitzbirnen mit Aussagen wie "wenn wir das eine Prozent aller Reichen erschossen haben..." für Schlagzeilen sorgen.
Ja gut, da gebe ich dir Recht. Ein zerstrittener Haufen wirkt wohl, als hätte der genug zu tun. Regieren wäre da wohl kaum möglich, wenn man nicht an einem Strang zieht.
Mit welchen Mitteln wäre denn das Ziel der Linken (was im Wesentlichen ja der sozialen Gerechtigkeit dienen soll, oder?) erreichbarer als das womit Wagenknecht wirbt? Wären die Maßnahmen nicht die selben?
Ein paar Sachen finde ich nicht so falsch. Aber ich finde, dass man einem Land beistehen sollte, was einfach so "überrumpelt" und angegriffen wird. Trotzdem hat sie meine Sympathie für manche Aussagen.
Die selbe, die ich auch zu anderen Putin-Anbetern habe: brauchen wir nicht, kann weg.
Und wofür steht die Linke ohne die Wagenknecht?
Die Wahl ging für die Linke ohne sie ja nicht so gut aus, oder? Zumindest die Schätzungen, die kurz nach 18 Uhr gemacht wurden, waren unterirdisch.
Dass sie ihre Partei nach sich selbst nannte, fand ich aber auch behämmert.