Meinung zu Friedrich III.?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Positiv 88%
Negativ 13%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Positiv
Meinung zu Friedrich III.?

Meine Meinung zu Friedrich ist durchaus positiv. Er hatte menschliche Vorzüge, war nicht bösartig, sondern leutselig und sympathisch, ein liebevoller Ehemann und Familienvater, ein engagierter Kronprinz, der Wissenschaft, Kunst und Kultur förderte. Trotz seiner hohen Stellung war er nicht beratungsresistent und, unter Einfluss seiner Frau, durchaus den liberalen Entwicklungen der Zeit aufgeschlossen, wenn er auch nicht wirklich ein Liberaler war, sondern seine monarchische Stellung und die militärische Tradition Preußens wertschätzte. Allerdings akzeptierte er die Verfassungen des Reiches und Preußens und war auch der Ansicht, dass ein guter Regent nicht gegen die Meinung seines Volkes regieren sollte. Im Gegensatz zum Zeitgeist lehnte er jede Form des Antisemitismus ab. In manchen politischen Dingen war er mit Bismarck überhaupt nicht einverstanden. Aber der Kanzler verstand es fast immer, Kaiser Wilhelm von seiner Politik zu überzeugen oder ihn dazu zu zwingen, indem er mit Rücktritt drohte. Das führte zwischen Vater und Sohn durchaus zu Spannungen. Diese Spannungen übertrugen sich auch auf das Verhältnis Friedrichs zu seinem Sohn Wilhelm, der sich auf die Seite des Großvaters und Bismarcks stellte, liberale Vorstellungen ablehnte und sich, wie auch sein Großvater, als "von Gottes Gnaden" empfand.

Seine kurze Kaiserzeit kann zu seiner Beurteilung nicht herangezogen werden. Denn als er sein monarchisches Amt antrat, war er todkrank. In Erkenntnis seiner beschränkten Zeit hat er Bismarck die Regierungsgeschäfte überlassen in der Hoffnung, dass dieser seinem unsteten Sohn weiterhin und im Interesse des Reiches eine Stütze sein würde.

Wer sich für den Kaiser/König Friedrich interessiert, dem sei diese moderne Biographie empfohlen:

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Positiv

Dann wäre es wahrscheinlich in Deutschland zu einer konstitutionellen Monarchie (analog GB) gekommen und das unselige dilettantische "Persönliche Regiment" von Wilhelm 2 wäre der Welt erspart geblieben.

Positiv

Lückenfüller 99 Tage für den bei Attentat verletzten Wilhelm I. Bismarck hat ihn geschickt ausmanövriert, sodass er keinen Einfluss auf die Politik hatte.

wenn man nichts tut außer eine Stelle die unbedingt besetzt sein muss zu besetzen, ist das irgendwie positiv. da kann man nichts falsch machen :-)

Stillstand war trotzdem nicht --- Bismarck hat alles geregelt. In dieser Zeit konnte man aber nicht einfach Bismarck zum demokratischen Kanzler machen und die Monarchie abschaffen --- soweit waren die noch nicht. In gewisser Weise wars aber fast wie heute --- Friedrich III wäre quasi dann analog Bundespräsident, Bismarck analog der Bundeskanzler.

Da war kaum Zeit, sich eine Meinung zu bilden, ganz zu Schweigen von einer Beurteilung. - Es wäre möglicherweise so Manches anders, vielleicht besser gekommen, wenn er, und nicht sein Sohn das Deutsche Reich regiert hätte, aber das muß Spekulation bleiben.

Negativ

Ein Kaiser, also negativ.