Meint ihr die Behauptung der Gender Studies stimmt, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau nur anerzogen sind?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Es gibt angeborene Unterschiede, die das Verhalten beeinflussen. 95%
Alles anerzogen. 5%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Geschlechterrollen (Gender Expression) werden sowohl durch die soziale Umwelt, als auch durch Biologie bestimmt.

Humboldt-Universität zu Berlin, Gender-Kompetenzzentrum:

 Inzwischen ist jedoch geklärt, dass sich „sex“ und „Gender“ nicht so eindeutig voneinander trennen lassen.

http://www.genderkompetenz.info/w/files/gkompzpdf/gkompz_was_ist_gender.pdf

Hormone während der Schwangerschaft können zB bestimmend sein, welches Spielzeug (Puppe oder Auto) man bevorzugt und ob man eher männlichere oder weiblichere Hobbys hat:

   Activity interests and participation – from childhood toy preferences to adult hobbies and occupations – continue to be strongly linked to prenatal androgen exposure

Androgene können ein männliches Verhalten bestimmen (typisch männliches Spielzeug und Interessen):

   Increasing evidence confirms that prenatal androgens have facilitative effects on male-typed activity interests and engagement (including child toy preferences and adult careers),

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4681519/

Behauptung der Gender Studies

Wo? Wer?

By the way: Gender Studies ist interdisziplinär und beinhaltet Medizin, Rechtswissenschaft, Biologie, Theologie, Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.

Hier aus Wikipedia :) : Die Gender Studies behandeln Geschlecht und Geschlechterverhältnis nicht als naturgegebene, sondern als überwiegend gesellschaftliche Phänomene, die durch soziale sowie kulturelle Praktiken und Strukturen konstruiert werden.[68] Sie sehen keinen deterministischen Zusammenhang zwischen dem biologischen Geschlecht und der Rolle der Geschlechter in der Gesellschaft. Während das biologische Geschlecht in der Regel feststehe, sei Gender dementsprechend variabel und veränderbar.

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@Mayahuel

Hier aus https://www.studienstiftung.ch/blog/2020/05/08/blog-biologisches-und-soziales-geschlecht-eine-unterscheidung-mit-tuecken/

Der gleichen Ansicht war auch die Philosophin Judith Butler in ihrer Untersuchung Gender Trouble [12]. Für Butler macht die Unterscheidung zwischen sozialem und biologischem Geschlecht keinen Sinn. Das biologische Geschlecht sei keine objektive Wirklichkeit, sondern durch wissenschaftliche Diskurse produziert, die politischen und gesellschaftlichen Interessen unterliegen. Was wir als Mann oder Frau wahrnehmen ist vom Diskurs in Biologie, Medizin, Philosophie und anderen Wissenschaften beeinflusst, der immer wieder zum Schluss gekommen ist, dass es zwei körperlich unterscheidbare Geschlechter gibt. Dass z.B. jemand mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen als Frau kategorisiert wird, sei demnach nicht natürlich vorgegeben, sondern über Diskurse konventionalisiert. Das «biologische» Geschlecht sei deshalb genauso kulturell hervorgebracht wie andere Formen der Geschlechtsidentität. Einen «natürlichen» Körper, der sich vom «Geist» unterscheide, gebe es schlichtweg nicht. 

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@verreisterNutzer
 So wurden zum Beispiel bei der Geschlechterbestimmung von Intersexuellen je nach historischem Kontext unterschiedliche Merkmale herangezogen und gewichtet. Ebenso war die Geschlechtsbestimmung über Chromosomen erst dann relevant, als es technisch überhaupt möglich war, Chromosomen zu bestimmen

Daran merkt man, dass auch die Bestimmung von biologischem Geschlecht nicht in Stein gemeißelt ist.

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@Mayahuel

Klar sind diese rein verschriftlichen biologischen Unterschiede von Menschen niedergeschrieben worden. So wie unser ganzes Wissen. Ein Gibbon weiß nicht, dass er ein Gibbon ist. Den Namen haben wir ihn gegeben. Ein Hund weiß nicht, dass wir eine Bezeichnung für ihn haben, selbst ganze Bücher über ihn verfassen und wie wir ihn definieren. Doch zuerst wurde immer beobachtet und dann wurden Schlüsse daraus gezogen.

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Es gibt genetisch bedingte, sowie angeborene Unterschiede und anerzogene Unterschiede.

Angeboren und genetisch ist übrigens nicht dasselbe! Angeboren nennt man Faktoren, die auf das ungeborene Kind im Mutterleib einwirken während der Schwangerschaft. Genetisch bedingt ist etwas, wenn die Ursache in den Genen zu finden ist. Allerdings gibt es da auch noch die Epigenetik, also bestimmte Gensequenzen können an- und ausgeschaltet werden im Zusammenspiel mit der Umwelt und bestimmten Erlebnissen.

Wie viel tatsächlich biologisch und wie viel sozial bedingt ist, lässt sich schwer sagen, aber ich vermute, dass der biologische Anteil sehr viel geringer ist, als viele glauben. Das meiste ist aus meiner Sicht tatsächlich anerzogen und von daher auch veränderbar, aber eben nicht alles. Und die Frage ist auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, wenn Frauen und Männer sich zu ähnlich werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich kenne mich aus. ⚖️

Natürlich sind Eigenschaften angeboren, aber das ist nur relevant mit Fokus auf das Individuum. Gibt doch auch unter Frauen massive Unterschiede, genauso wie unter Männern. Gibt mehr als genug Frauen die zB auch aggressiv sind, bzw. Viele Männer die halt zurückhaltend sind.

Das wird einem natürlich auch recht stark ab-/anerzogen. Bei Männern/Jungs wird aggressives/dominantes Verhalten wesentlich mehr akzeptiert, als bei Frauen. Siehe Spielzeuge, siehe Serien und Comics, siehe Hobbies wo man Mädchen/Frauen versucht rauszuhalten (typische Nerdhobbies halt). Dass da viel Erziehung und gesellschaftlicher Druck und Erziehung dahinter steckt, ist doch nicht zu leugnen.

Gemessen daran, wie viele Leute ihren geschlechtlichen Klischees halt nicht besonders entsprechen macht halt ne solcge Einteilung keinen Sinn. Das führt eben nur dazu, dass man dann Leute kritisiert die aus diesen erfundenen Kategorien rausfallen.

„Siehe Spielzeuge, siehe Serien und Comics, siehe Hobbies wo man Mädchen/Frauen versucht rauszuhalten (typische Nerdhobbies halt). Dass da viel Erziehung und gesellschaftlicher Druck und Erziehung dahinter steckt, ist doch nicht zu leugnen.”

Das stimmt, aber, es gab auch Zeiten vor Fernsehen, Serien und Nerdhobbys. Da gab es auch schon Unterschiede im Verhalten.

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@verreisterNutzer

Du meinst die Zeit, in der Frauen nichts besitzen durften, keine offiziellen Ämter halten konnten und generell unerwünscht als Kinder waren, weil man für die Hochzeit eine Mitgift aufbringen musste? Da war die unterschiedliche Erziehung doch noch viel ausgeprägter.

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@FelixSH

Ich wollte Frauen nicht schlechter darstellen. Es ging mir mehr allein um die Vorlieben und Verhaltensweisen von Menschen, die vielleicht auch vom biologischen Geschlecht beeinflusst sind. Dass Frauen benachteiligt wurden und werden ist natürlich sehr schlecht, aber darauf wollte ich nicht wirklich eingehen. Es ging mir mehr um die Verhaltensweisen. Dass aber die Männer die Frauen so unterdrückt haben, zeigt aber auch dieses Dominanzverhalten der Männer. Ein Glück, dass wir Kultur und Moralvorstellungen haben, so wissen wir nun endlich, dass es schlecht war/ist. Natürlich spielt auch die Erziehung eine Rolle. Vielleicht eine viel größere.

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Sowohl als auch.

Es gibt biologische Unterschiede zwischen Frauen und Männern, diese sind angeboren.

Dann gibt es noch Unterschiede die anerzogen wurden durch die Eltern aufgrund von Geschlechterrollen die der Gesellschaft verschuldet sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – non-binary and omnisexual🏳️‍🌈
Es gibt angeborene Unterschiede, die das Verhalten beeinflussen.

Es gibt meiner Meinung nach anerzogene Eigenschaften, sowie Eigenschaften, welche angeboren sind. Das wichtigste, was man allerdings IMMER beachten sollte ist, dass diese Eigenschaften keine Gesetze sind, an welche sich jeder Mensch halten muss.