Meine Schwester hat Panikattacken?

4 Antworten

wie gefährlich können Panikattacken sein

Ganz wichtig zu wissen ist: Man kann nicht vor Angst sterben, auch wenn es sich vllt. so anfühlt.

und was kann man dagegen tun?

Es kann hilfreich sein, sich das oben Genannte immer und immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie ein Mantra. Das beruhigt die Nerven.

Auch wichtig: ein gesunder Mensch erstickt nicht einfach so. Diese Angst spielt sich nur im Kopf ab und stellt keine reelle Bedrohung dar.

Mir persönlich hilft es in Akutsituationen, ruhige Musik zu hören und jemand Bekanntes in der Nähe zu haben, welcher mich aber komplett in Ruhe lässt, einfach nur aufpasst das nichts passiert.

Was dem Einzelnen hilft, kann jedoch sehr unterschiedlich sein. Da muss man einfach ein bisschen rumprobieren.

Ist deine Schwester denn in therapeutischer Behandlung? Falls nicht, sollte sie mal darüber nachdenken, denn in der Therapie werden genau solche Hilfsmaßnahmen erarbeitet.

Ich habe eine Panikstörung. Wenn es komplett psychisch ist und auch ohne Vorerkrankungen kann es kaum vorkommen, dass sie keine Luft mehr bekommt. Das "bildet" man sich quasi nur ein bzw befindet sich in diese Situation ein.

Sie sollte zu einem Arzt gehen und helfen kannst du ihr schon in so einer Situation. Frag sie am besten selbst was ihr helfen könnte; dass wären z.B. Atemtraining zusammenmachen, ruhiges zu sprechen, aber auch evtl ihr Freiraum geben.

Die Gewaltigung des Selbstfühlens ins Herz lassen, um die Schande wachsen und wachsen zu lassen, bis ihr unheiliges Antlitz ins Licht kehrt.

Die Seele will sich fressen, wenn die Nahrungskette erweitert wird. Das Leiden ins glühende Feuer treiben, um in seinen Farben zu tanzen.

Denn das Licht brennt sich in die Augen und erblindet die Wesen, welche zum Konsum freigegeben werden.

Panikstörungen sind die häufigste Erkrankung aus der Gruppe der Angststörungen und der absolute Horror. Als Betroffener erlebt man solche Attacken als lebensbedrohlich. Die Ängste sind -anders als bei Phobien- nicht an bestimmte Umstände gebunden und können jederzeit auftreten. Es sind wie Wellen der Angst, welche ohne ersichtlichen Grund aus dem Nichts auftaucht.

Eine Panikattacke kann diverse Symptome haben. Zentral dabei sind u.a. die Angstgedanken. Diese bestehen bei fast allen Personen aus einem oder mehreren der folgenden Inhalte:

  • Angst jede Sekunde an einem Herzinfarkt oder einer anderen unmittelbar tödlichen Erkrankung (z.B. Hirnschlag) zu erliegen. Obwohl das EKG keinerlei Auffälligkeiten zeigt wird der eigene Herzschlag als zu schnell, zu intensiv, stechend oder als arhythmisch wahrgenommen.
  • Angst zu ersticken bzw. keine Luft mehr zu bekommen. Je mehr man sich in die Angst hineinsteigert desto oberflächlicher wird die Atmung. Da jedoch keine organische Ursache besteht ist es unmöglich zu ersticken. In seltenen ganz extremen Fällen fällt die betroffene Person aufgrund der Hyperventilation in Ohnmacht und fängt sofort wieder an normal zu atmen.
  • Die Angst jede Sekunde den Verstand zu verlieren. Menschen mit Panikattacken haben oft Angst vor Psychosen (umgangssprachlich "irre" zu werden). Bei Angststörungen handelt es sich jedoch um neurotische und nicht um psychotische Erkrankungen. Es sind -gemäss aktuellem Forschungsstand- andere Hirnareale und andere Botenstoffe betroffen. Noch nie ist jemand aufgrund einer Panikattacke psychotisch geworden, doch das beruhigt die betroffenen Personen in der Regel nicht.

Alle diese Symptome sind organisch völlig ungefährlich. Das macht die Sache jedoch nur beschränkt besser, denn als Betroffener hat man das Gefühl jeden Moment drauf zu gehen.

Biologisch handelt es sich bei Panikattacken vermutlich um einen Fehler der Signalübertragung im Gehirn. Das Gehirn signalisiert Todesangst, obwohl dazu kein objektiver Anlass besteht. Gemäss aktuellem Forschungsstand weiss man, dass ein Mangel der Botenstoffe Serotonin und/oder GABA einen direkten oder indirekten Einfluss auf Angststörungen (wie Panikattacken) haben.

Gegen eine akute Panikattacke ist man ohne chemische Hilfe leider weitgehend machtlos. Man kann zwar versuchen mittel Atem- und Entspannungsübungen nicht vollends abzudrehen doch das hält die Attacke an sich auch nicht auf.

Auf die Schnelle helfen nur (rezeptpflichtige) Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine wie beispielsweise Alprazolam oder Lorazepam. Sie können einfach bei Bedarf eingenommen werden, wirken bereits nach ca. 20 Minuten und haben fast keine Nebenwirkungen. Aufgrund ihres hohen Abhängigkeitspotenzials dürfen diese hoch effektiven Notfallmedikamente jedoch max. 4 Wochen lang bzw. nur punktuell konsumiert werden. Mehr zu Benzodiazepinen hier.

Zur längerfristigen Behandlung werden andere Medikamente eingesetzt, insbesondere angstlösende Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI. Diese machen nicht abhängig und wirken ebenfalls ziemlich zuverlässig. Doch auch Antidepressiva haben ihre Schattenseiten: Sie müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 2-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Therapie starke Nebenwirkungen haben. Angenehm zu nehmen sind sie also nicht. Viel mehr sind sie ab einer gewissen Intensität der Beschwerden einfach das kleinere Übel. Mehr zu SSRI/SNRI-Antidepressiva hier.

Was jedoch längerfristig fast wichtiger ist als Medikamente ist eine intensive Psychotherapie. Mit einer Psychotherapie meine ich eine richtige Psychotherapie nach einem Konzept (z.B. Verhaltenstherapie) und nicht das Gespräch beim Arzt der einfach Medikamente verschreibt. Denn Medikamente unterdrücken im Idealfall einfach die Symptome, heilen können sie nicht. Heilen bzw. die psychologischen Ursachen einer Angststörung aufarbeiten kann nur eine Psychotherapie.

Alles Gute...