Meine Mutter hat ein Alkoholproblem. Was soll ich tun?

5 Antworten

Ich weiß genau was du durchmachst! Meine Mutter war bis Oktober 2018 seitdem ich denken kann alkoholikerin. Als kind habe ich das nicht immer mitbekommen, aber je älter ich wurde, desto mehr trank sie. Allerdings war es nicht bier sondern wurde so schlimm, dass sie jeden Tag eine ganze flasche korn getrunken hatte. Das war eine echt sehr schwere Zeit für mich und meinen Bruder! Wenn man nach hause kam, lag sie entweder schon betrunken am schlafen oder hat versucht etwas zu „kochen“ (wenn man das noch kochen nennen konnte). Freunde hat man immer wieder ausgeladen, weil diese es sonst gewusst hätten usw! Manchmal war sie auch so betrunken, dass sie einfach umgekippt ist und ich sie dann auch noch auf die seite kippen musste, damit sie nicht an ihrer kotze erstickt. Den Alkohol dafür hat sie sich immer heimlich und schnell während des einkaufens in den wagen getan und dachte, dass wir das nicht merken würden:(

Bei uns wusste das allerdings unser ganzer familienkreis (wie denn auch nicht, wenn sie immer betrunken war). Irgendwann haben sich dann die engsten Leute aus dem Kreis zusammengetan und wollten meine mutter in eine entzugsklinik einliefern lassen. Das allerdings mehrmals vergeblich bis sie letzten Oktober eingewilligt hat. Viele tränen sind geflossen! Der Grund warum sie sich und uns das angetan hat, weiß man nichtmal so genau! Wahrscheinlich wegen Stress oder so, da ihr Vater (mein opa) selbst alkoholiker war und daran dann auch zu grunde gegangen ist und sie dies als Kind nicht gerade gemocht hatte!

Also (sorry musste das mal einer person „sagen“): Sprich mit anderen familienmitgliedern und versucht eine lösung zu finden und unterstützt deine mutter! Falls ihr den gleichen Weg mit der Klinik einschlagt braucht deine mutter viel unterstützung! Aufhören tut das in den aller wenigsten fällen von selbst und so kann es ja nicht weiter gehen!

Gewalttätig wurde dabei meine mutter allerdings nicht! Vertrau dich einer person an (ich weiß das ist seeehr schwer!) und rede über alles. Ich mache es nicht und das tut mir auch nicht gut! Man nimmt echt viele Folgen als „Alki-kind“ mit sich und vieles wäre anders gelaufen, wenn man diese Belastung jahrelang nicht gehabt hätte.

Jetzt ist meine Mutter seitdem trocken (sie war nur ca 2 wochen in der klinik) und hatte auch keinen rückfall! Dies ist leider aber sehr häufig der Fall!

Alles gute!! Ich hoffe ich konnte dir helfen:)

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vielen Dank für deine lieben Worte !

Ich glaube meine Mutter redet es sich teilweise gut, da sie nicht betrunken irgendwo rumliegt. Jedoch wird sie natürlich aggressiver und das sage ich ihr auch offen. Ich und sie haben manchmal gute Phasen, wo wir zusammen lachen etc. jedoch wenn ich den Alkohol bei ihr sehe, werd ich direkt abweisend und wahrscheinlich macht sie das natürlich auch traurig.

Ich persönlich fänds ja auch nicht komplett schlimm, wenn man mal ein Feierabend Bier hat oder so, jedoch ist es halt nicht nur das eine -.-

Du hast mir wirklich Stoff zum nachdenken gegeben und dafür möchte ich mich nochmal herzlichst bedanken !

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Man kann sich seine Eltern leider nicht aussuchen. Gibt es keinen Vater, zu dem du gehen kannst? Oder du ziehst zur Oma? Für zwei Jahre müsste das gehen, danach kannst du alleine leben. Du kannst dich ans Jugendamt wenden, damit man dich aus dieser Wohngemeinschaft rausholt und du kommst in ein Jugend/Kinderheim. Da wird es dir besser gehen als bei deiner süchtigen Mutter. Das Leid muss bei dir nur groß genug sein, um diesen Schritt zu gehen.

Deine Oma macht es sich einfach, sie leugnet das Problem. Das hilft aber weder Dir noch Deiner Mutter.

Solange sie keine Konsequenzen zu befürchten hat, wird sich Deine Mutter ihren Problemen nicht stellen.

Es ist nicht Deine Aufgabe, Dich um Deine Mutter zu kümmern, sondern umgekehrt. Du bist das Kind.

Wenn Du es zu Hause nicht mehr aushältst, solltest Du mit dem Jugendamt sprechen. Wenn Deine Mutter befürchten muß, Dich zu verlieren, ist vielleicht zu einem Entzug bereit.

Mit 36 ist Deine Mutter noch eine junge Frau, die gute Chancen hat, ihr Leben in Ordnung zu bringen und glücklich zu werden.

Aber nicht auf Deine Kosten!

Giwalato

Hallo!

Auch meine Mutter war alkoholkrank...

Heute gibt es Hilfe für dich: Auf Al-Anon www.Al-Anon.de hat dich schon logindata hingewiesen. Außerdem gibt es jeden Dienstag um 18 Uhr einen Chat für Jugendliche, die Probleme durch die Folgen des Alkohol trinkens eines Elternteils haben: https://beratung-nacoa.beranet.info/

Es gibt für Angehörige von Alkoholkranken eigene Selbsthilfegruppen. Da bekommst Du auch Tipps im Umgang!
Würde ich hingehen mit 16 Jahren, echt.

Hier: Ala-Non, weil Du wahrscheinlich für Alateen schon zu alt bist. Aber das erfährst Du, wenn Du dort bei Euch Kontakt vor Ort aufnimmst. Alles Gute!

https://www.anonyme-alkoholiker.de/kontakt/angehoerige/