Mein Vater ist Transgender, ich komme nicht zurecht damit?
Als aller erstes muss ich sagen: Falls du denkst mich zu kennen (mit mir in die selbe Schule gehst,...), dann spreche mich bitte niemals auf dieses Thema an und höre sofort auf diesen Beitrag zu lesen.
Ich denke dieser kurze Absatz sagt schon alles aus. Mein Vater ist transgender und ich komme einfach nicht damit klar. Transleute an sich stören mich nicht wirklich, aber wenn dein eigener Vater auf einmal sein Geschlecht ändern will dann trifft das einen wirklich hart. Als er gesagt hat er sei transgender war ich ca. 7 Jahre alt. Mir war es egal, da ich nicht wusste was es bedeutet, geschweige denn was die möglichen Folgen sein könnten. Doch jetzt mit meinen 15 Jahren mache ich mir immer mehr Gedanken und Sorgen über mein zukünftiges Leben. Das größte Problem an dieser Sache ist, dass ich (in meinen Augen zumindest) niemals einen Freund haben kann in meinen Teenager Jahren... Ich hatte noch nie einen, da ich alle die mich jemals auf ein Date (wenn man es so nennen kann) gefragt haben, ablehnte. Nicht weil ich arrogant oder so bin, aber weil ich einfach Angst habe was passieren würde, wenn sie meinen Vater kennen lernen würden. Sie könnten es in der Schule weiter erzählen und mich als Freak darstellen oder sonstiges... Auch Freundinnen kann ich nicht zu mir einladen, wenn ich z.B. Geburtstag habe, da ich einfach nicht will dass sie wissen wer mein Vater eigentlich ist. Eine meiner Freundinnen hat dieses Thema schon Mal angesprochen mit den Worten "Ist dein Vater jetzt eine Frau?". Vor lauter Scham wollte ich im Boden versinken. Sofort stritt ich alles ab und ging darauf bald nach Hause.
Es fühlt sich wegen genau solchen "Kleinigkeiten" so an, als könnte ich wegen dieser ganzen Transgender Sache mein Teenager Leben nicht richtig ausleben. Ich fühle mich dabei wie die schlechteste Person auf Erden! Ich liebe meinen Vater, aber ich kann es einfach nicht ertragen ihn von allen verstecken zu müssen weil es in meinem Augen so peinlich ist einen Trans Vater zu haben...
Das war das eine Problem... Als zweites kommt dazu, dass ich einfach sehnsüchtig danach bin meinen alten, "normalen" Vater zurück zu haben. Da ich wahnsinnig gut darin bin meine echten Gedanken und Gefühle für mich zu behalten, hat weder mein Vater noch meine Mutter jemals vermutet, dass ich dagegen sein könnte... ich könnte sowas niemals meinem Vater sagen. Er ist extrem exzentrisch und aufbrodend, vor allem bei diesem Thema. Ich wollte ein einziges Mal ein wenig in diese Richtung einschlagen, indem ich sagte, dass ich das umstrittene "Gendern" für unnötig halte. Er hat daraufhin sofort gesagt: "In diesem Haushalt steht Toleranz an oberster Stelle!" Und so weiter...
Was meint ihr? Soll ich ihn darauf ansprechen oder soll ich meinen Freundinnen die Wahrheit sagen? Ich kann psychisch einfach nicht mehr all die Gefühle zurück halten die sich im Laufe der Jahre aufgebaut haben...
14 Antworten

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Das Problem liegt allein bei Dir.
Dein Vater lebt sich aus. Er versteckt sich nicht. Und das rechne ich ihm in der Tat hoch an. Es nützt ihm nämlich gar nichts, sich selbst zu verleugnen, sich selbst zu quälen, nur um anderen - Dir zum Beispiel - gefallen zu wollen. Dann wäre er ja nicht mehr er selbst.
Auch Du darfst Deine Persönlichkeit leben. Dazu gehört Deine eigene Meinung. Ich frage mich, ob Deine Einstellung zum Ausleben Deines Vaters wirklich Deine eigene Meinung ist oder ob Du nur nachplapperst, was Dir jemand vorgeplappert hat. Nimm Dir mal die Zeit, darüber nachzudenken. Denn sich gegen die Lebensvorstellung Deines Vaters zu stemmen, bringt Dich null weiter. Das merkst Du ja. Finde gute Argumente, warum Du Deinen Vater so nicht akzeptieren kannst. Dass es Dich wirklich hart trifft lasse ich nicht gelten. Wenn Dir jemand mal intensiv eingeredet hat, dass Trans falsch ist, dann glaubst Du das natürlich und selbstverständlich. Ein Argument ist es nicht.

Wir können nicht alles haben. Verabschiede Dich also von der Vorstellung, einen männlichen Vater haben zu müssen. Das ist doch nur eine Vorstellung von Leuten, die meinen dass das das Nonplusultra ist: Eine Familie muss eine Mutter und einen Vater haben.
Nein - muss sie nicht. Ein Kind braucht eine Bezugsperson - ja. Dies kann aber auch entweder nur die Mutter sein oder nur der Vater oder nur die Tante, die Oma oder gänzlich jemand, der gar nicht zur Familie gehört. Hör auf, Klischees zu leben.

Ich schätze es sehr, dass du dir so viel Zeit für mich nimmst aber warum Sehne ich mich so nach einer männlichen Autoritätsperson? Ich lebe in keinem Klischee. Ich bin die letzte auf Erden die im einem Klischee lebt und ich weiß dass ich nicht alles haben kann. Aber ich darf trotzdem über meine Gefühle hier reden und sagen, dass ich mich nach einer männlichen Autoritätsperson sehne

Davon auszugehen, dass eine Familie aus Vater, Mutter, Kind bestehen muss, ist ein Klischee.
Ich kann mich auch danach sehnen, Zeit im Weltall zu verbringen. Wenn ich mir das immer wieder und lange genug einrede, dann wird es tatsächlich zu einer Sehnsucht.
Du solltest Dich davon lösen, einen geliebten Menschen nach Deinen Vorstellungen verändern zu wollen. Du tust - ich schrieb es schon - weder Dir noch jemand anderem einen Gefallen.
Lerne Umdenken. Löse Dich von Vorstellungen. Das braucht Zeit! Sei geduldig. Aber arbeite an Deiner inneren Einstellung - jeden Tag.

Du solltest es mit deinen Freunden besprechen,wenn es echte Freunde sind müssten sie es doch verstehen?Ich hab mehrere Freunde die besexuel sind am Anfang war es schwer noch irgendwas mit ihnen zu machen weil ich ankst hatte das sie sich in mich verlieben können(was bei einer sogar passiert ist).Ich habe mit ihnen gesprochen das es sehr unangenehm ist,meine Freunde haben es verstanden.warum sollten es deine Freunde "schlimm" finden?ich meine es ist ein Anfang es wenigstens deinen Freunden zu erzählen,irgendwann schafst du es auch deinen Eltern davon zu erzählen!
Den immer daran:du bist stark,glaub an dich,du bist auch wen dein Vater transgender etwas ganz ganz besonders,deine Freunde sollten es verstehen wenn sie wirkliche Freunde sind 💪🏻💪🏻💪🏻💪🏻💪🏻✊🏻✊🏻✊🏻


Ich schreibe jetzt aus meiner Sicht und nur aus meiner: Du stehst dir selber im Weg, aus Angst was andere über dich evtl denken Könnten. Das sind also nur deine Gedanken und muss nicht der tatsächlichen Reaktion deiner Freunde entsprechen. Das ist, wie du schon gemerkt hast, garnicht gut und macht dich krank. Wie deine Freunde wirklich reagieren, weißt du aktuell garnicht. Das ließe sich ja aber einfach Herausfinden, indem du zb Mal bei ihnen das Thema allgemein ansprichst. Dann bin ich verwundert, dass dein Vater in deinem Heimatort anscheinend nicht schon bekannt ist. Wieso kennen ihn deine Freunde nicht? Das ist seltsam. Er hat sich geoutet, als du 7 Jahre alt warst. Seit diesem Zeitpunkt hat er sich doch nicht in einer Höhle im Wald versteckt? Und da wären wir wieder beim Thema, dass deine Gedanken und deine Angst dich sehr kontrollieren. Er ist also mindestens den Leuten in seiner Umgebung bekannt. Zu deinem zweiten Problem, darfst du, genau wie dein Vater auch auf seine Toleranz bestehen, denn diese ist keine Einbahnstraße.

Meine Freunde sehen ihn schon und ich denke sie wundern sich auch warum es so ist... Du hast Recht ich stehe mir total im Weg und es ist dumm...

Erstens Glückwunsch zur intolleranz deines elters gegenüber.
"niemals einen Freund haben kann in meinen Teenager Jahren" wenn du das Problem bist dann andere deine Denkweise. akzeptiere das Menschen sich ändern jönnen besonderes da es anscheiend wohl länger so ist. Wenn du dir dein Leben so verbaust dann isses so.
Wenn es Freunde wären oder Dates dann kommen die damit auch klar und wenn nicht sind die sie es auch nicht wert.

Also, wenn dich leute fragen ob du mit ihnen zusammen sein willst dann weise sie nicht zurück die juckt es 0,1% ob dein Vater transgender ist kannst dazu ja mal ne abstimmung machen.
wenn du dich schlecht fühlst nimm dir AUF JEDEN FALL einen Psychiater.
Außerdem musst du deine Eltern auf deine Gefühle ansprechen, dass sind deine Eltern und sie müssen darauf eingehen.
und nicht wif so nebenbei sondern altiv das gespräch suchen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass manche „lustigen Leute“ aus deiner schule dich darauf ansprechen wenn sies mitbekommen.
sag dann eif du willst nicht darüber reden und wenn sie dich netven dann sag das deinen Eltern und ihr macht ein gespräch mit der Person und nem Lehrer aus.die person wird sich einscheißen.
Besser nicht mit den Dltern die sind oft transfeinslich.
wenn das nichts bringt dann verklagt ihr sie.
So würde ich es machen und ich würde auf jeden fall zu meinen Eltern stehen auf wenn ich das absolut eklig finde und ich sie nicht mehr richtig lieben kann.der hat es schwerer als du.
Einnen freund aber solltest du auf jeden fall suchen.
Ich bin in einem liberalen Haushalt aufgewachsen (tue ich immer noch). Mir hat jeder immer gesagt, dass jeder Tun und lassen soll was er will. Dem stimme ich auch zu, nur ist es so dass ich einen starken Komplex (eben wegen der Transidentität meines Vaters) zur Vaterwurzel habe. Vielleicht geht es anderen Kindern von Transidenten Elternteilen besser wir mir, da sie damit besser umgehen können, aber ich kann es einfach nicht. Ich weiß, dass ich mich nicht gegen meinen Vater setzten sollte, aber ich kann es auch einfach nicht akzeptieren... Mir fehlt einfach ein männlicher Vater oder generell eine männliche Autoritätsperson....