Mein Freund hat keine Kraft mehr. Wie kann ich noch helfen?
Hey, mein Freund ist in einem sehr toxischen Elternhaus aufgewachsen, seine Stiefmutter ist wirklich eine abartige Hexe, die alle anderen Menschen niedermachen muss und sein Vater ist ein emotional Abgestumpfter Mann, der ihn früher geschlagen hat.
Der Traum von meinem Freund ist ein Job in Richtung webentwicklung und mediengestaltung - gerade macht er auch sein Studium fertig und hat an der uni stundentenjobs in den bereichen. Jedoch ist es so, dass er bei jeder kleinsten Sache komplett ausrastet, weil andere leute ihm "alles kaputt machen" und es schon "immer so war und immer so sein wird". Ein bsp. für dieses "kaputt machen" ist z.b, dass eine person etwas an einer website ändert, was ihm das leben schwer macht, oder Kunden die halt nicht klar sagen was sie wollen ( reden will er mit diesen menschen aber auch nicht weils ja "eh nix bringt").
Ich weiß dass es für ihn frustrierend ist, aber ich versuch ihm immer wieder klar zu machen, dass in jedem job idioten zugange sind, die einem einfach das leben schwer machen, aber er später mal selbst ne firma gründen kann. Auf solche Kommentare werde ich dann nur angefaucht mit der aussage:" ne es wird immer alles scheiße bleiben, weil es immer so war" und seiner meinung nach ist er ja eh scheiße und kann nichts und alle leute die was anderes sagen nutzen ihn ja nur aus. Aber ich kann sagen, dass er unfassbares Talent hat und die leute ihn lieben. Auf die frage was er dann machen will kommt immer sowas wie:" ich will nicht mehr leben". Ich bin langsam echt am verzweifeln und hab angst um ihn. Er erwartet von mir dass ich mir in meinen problemen helfen lasse, aber er lässt sich für nichts auf der welt helfen. In Therapie war er schon also weiß er eigentlich dass seine Gedanken nicht gut sind.
Was soll ich tun? Ich bin echt verzweifelt.
3 Antworten
In Therapie war er schon also weiß er eigentlich dass seine Gedanken nicht gut sind.
Es ist ein falsches Denken, welches letztendlich auch zur seelischen bzw. psychischen Krankheit führt. Einem Menschen, der sein Denken nicht ändern will, kann man nicht helfen.
- Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Ich vermute, dass es Deinem Freund an Resilienz fehlt. In der Folge ist die Fähigkeit unterentwickelt, mit den üblichen Störungen und Hindernissen des Lebens fertig zu werden. Wichtig ist die Erkenntnis: Wir können andere Menschen nicht ändern. Aber wir können lernen, mit ihnen besser umzugehen. Aber dazu braucht es Erkenntnis und Lernwille. Ohne die werden aus Aufgaben nur Probleme.
Für Dich gilt es zu berücksichtigen: Du kannst evt. Deinen Freund motivieren, sich einen Mentor zu suchen und mit diesem zu lernen, das Leben trotz aller Widrigkeiten zu meistern. Aber wenn er das ablehnt, dann bist Du in den Problemfragen Deines Freundes hilflos. Und dann gibt es für Dich - wie für alle Menschen - nur zwei Optionen:
a) die Situation akzeptieren und auch das dazugehörige Leiden
b) Ausstieg aus der Situation
Das verstehe ich. Dein Freund hat eine Eigenverantwortung. Wenn er sie nicht wahrnehmen will (z.B. Mentorsuche), ist sein Wille auch von Dir zu akzeptieren.
Natürlich darfst Du ihn solange unterstützen, bis Du selbst keine Kraft mehr hast. Du kannst nur wählen zwischen Option a oder b. Ich glaube, dass wir die Welt nicht retten können, auch wenn wir uns von ihr runterziehen lassen. Jeder erwachsene Mensch hat ein Recht, falsche Entscheidungen zu treffen. Das gilt für Deinen Freund und auch für Dich.
Überlege Dir, wie Du in z.B. 1 Jahr leben willst. Was sind denn Deine guten Ziele für Dich? Und glaubst Du, dass Du Deine Ziele erreichen kannst, wenn Du Dich runterziehen lässt bzw. wenn Du Deinem Freund als Tankstelle dienst, selbst aber nichts und niemanden hast , bei dem Du auftanken kannst?
Ich vermute, dass Dich Dein Freund als Fußmatte für seine negativen Gefühle braucht. Indirekt unterstützt Du - als Fußmatte - sogar seine negative Einstellung.
Hallo Blackholesunxx,
ich würde dir raten auch auf dich selbst zu achten. Es bringt dir selbst nicht, wenn du dich selbst vernachlässt.
Hat er noch Kontakt zu seinen Eltern? Das könnte es wahrscheinlich fördern.
im Endeffekt muss er seine Denkweise ändern. Vielleicht würde ihm eine weitere Therapie helfen?
Viel Kraft und alles gut!
Lg
Quadratwurzel2
Ja er hat noch Kontakt und sogar ne kleine Firma mit seinem vater (was regelmäßig zu heftigen streits führt). Aber da konnte ich auch so oft ich will an ihn ranreden, er will es so.
Er will nichts ändern, als ich ihm gesagt hab dass er hilfe brauch weil es so nicht weiter gehen kann meinte er nur ich würde alles noch schlimmer machen...er hat seine Pc-Maus kaputtgehauen. Als ich ihn darauf hingewiesen hab, dass dieses verhalten zeigt, dass ihn seine Vergangenheit noch beschäftigt und er sie nicht wie behauptet "akzeptiert hat", meinte er er schmeißt mir gleich was an den kopf.
Dann kann ich dir nur raten etwas Abstand von der Situation zunehmen. Helfen kannst du ihm gerade nicht. Ich würde aus der Situation Aussteigen.
Du schreibst, er war in Therapie. Ist er es nicht mehr? Hat er abgebrochen? Ich denke, da muss noch einiges aufgearbeitet werden.
Was dich angeht, so muss du aufpassen, dass du dich nicht kaputt spielst. Es ist schön, dass du dich so für ihn einsetzt, aber wenn er dich mit runter zieht und kaputt macht, dann musst du Konsequenzen ziehen. Das sollte er auch wissen. Vielleicht ist das eine Motivation für ihn. Du alleine wirst sein Verhalten nicht ändern können. Daher akzeptieren oder irgendwann getrennte Wege gehen.
Er hat die Therapie abgeschlossen.
Hab auch gerade mit ihm geredet, ihm ist bewusst dass er in den burnout reinsteuert aber es ist ihm s.....egal. Wenn er nicht schnell in ne Leitende Position reinkommt dann schreit er die nächste person zusammen weil das "eh nur leute sind, die ihrem chef in den a.... gekrochen sind um ihre Position zu erlangen" und er strengt sich so an aber die ganze welt ist ja gegen ihn und versaut ihm alles. Ich hab das gefühl dass das echt krankhaft ist. Gerade wurde ich auch angeschrien, dass ichs nicht verstehe und alles schlimmer mache.
Aber ich hab halt Angst was passiert wenn ich aussteige. Ohne mich hat er nichts und wird sich im schlimmsten fall was antun. Außerdem hätte ich dann das Gefühl, ihn im stich zu lassen.