Mediocre, Mensch zweiter Klasse?

3 Antworten

Ich beobachte sowas im Moment extrem bei den Kindern meiner Nachbarin. Meine Nachbarin erzählt mir ständig im Beisein der Kinder, was sie für Krankheiten und Defizite haben. Nicht, was für Erfolge sie zB beim Sport oder in der Schule haben. Sie redet ihre Kinder also ständig krank. Wie soll man da ein gewisses Selbstwertgefühl aufbauen? Du entschuldigst das mit Asperger. Keine Ahnung, wie du aufgewachsen bist und gefördert wurdest, aber wichtig ist doch, was du TROTZ deiner Erkrankung schon erreicht hast und kannst. Nicht, was du nicht kannst, WEIL du Asperger hast. Ich kann nur vermuten, dass man dir das in deiner Kindheit schon eingeredet hat, dass du anders bist, dass du krank bist, dass du vieles nicht geschafft hast, WEIL du Asperger hast. Somit siehst du die Fehler immer bei dir und bist deswegen vermutlich unsicher. Es liegt also an dir, deine Meinung über dich selber zu ändern. Denn du bist kein Mensch zweiter Klasse, sondern ein unsicherer Mensch, der sich selber nicht traut. Und es geht ganz vielen Menschen so, dass sie immer wieder denken, etwas falsch gemacht zu haben, weil es ihnen schon früh eingetrichtert wurde, dass sie falsch sind oder falsch handeln. Es wurde ihnen nicht erklärt, dass es völlig normal ist, etwas auch mal falsch zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein "Lebensbuch" erweitert sich täglich durch Erfahrungen.

Meine Freundin ist Aspi und sie ist einfach der beste Mensch, den ich kenne

Neben ihr, bin eher ich zweitklassig.


Lukas1404 
Beitragsersteller
 16.07.2025, 12:21

Wow das is schön😊

Hey du :)

Viele Menschen kennen das Gefühl, nach Rückschlägen an sich zu zweifeln oder Situationen im Nachhinein immer wieder zu durchdenken. Bei einer Autismus Spektrum Diagnose kann das besonders ausgeprägt sein, weil soziale Situationen oft intensiver wahrgenommen und reflektiert werden.

Der Gedanke weniger wert zu sein, kann sehr belastend sein. Aber er entspricht nicht der Realität. Du bist nicht falsch, sondern du erlebst die Welt auf deine Weise und die ist genauso wertvoll wie jede andere :)

Wenn solche Gedanken sehr häufig oder belastend werden, kann es helfen, mit jemandem darüber zu sprechen. In einer Beratung oder Therapie kann man gemeinsam schauen, wie du besser mit diesen Gefühlen umgehen kannst.

Ich bin Sozialpädagogin bei Digital Streetwork Bayern und habe ein offenes Ohr für junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren. Wenn du dich weiterhin über dieses oder ein anderes Thema austauschen möchtest, bin ich gerne für dich da. Melde dich bei Bedarf gerne :)

Liebe Grüße,

Chantay von Digital Streetwork Bayern

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagogin bei Digital Streetwork Bayern