Maria geht nach dem Kreuztod Christi mit dem Apostel Johannes nach Hause, ein Zeichen dafür dass Joseph verstorben war?


17.01.2025, 16:57

Die Tatsache, dass Maria nach dem Kreuzestod Jesu mit dem Apostel Johannes nach Hause ging, wird allgemein als ein Hinweis darauf verstanden, dass Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war. In der damaligen jüdischen Gesellschaft wäre es undenkbar gewesen, dass eine verheiratete Frau oder Witwe ohne die Betreuung durch ihren Ehemann oder nächste männliche Verwandte lebte. Tja, das spricht wohl auch dafür dass die angeblichen Brüder und Schwestern von Jesus doch nicht so nah verwandt waren mit ihm? Ich nehme an keine leiblichen Geschwister, sonst wäre es schon eine schallende Ohrfeige wenn die Mutter nicht bei einem wohnt, für die angeblichen leiblichen Geschwister von Jesus von Nazareth. 💆‍♀️

berloff  17.01.2025, 17:11

Wem und warum könnte das Wissen darüber deiner Meinung nach einem Christen in irgendeiner Form nützlich im Glauben sein ? Eitles Wissen kommt dem Unwissen gleichnützt niemandem. LG

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 17.01.2025, 17:18

😿Ich bin nunmal neugierig, warum erwähnt man nicht dass Joseph gestorben ist? Die Evangelien verschwiegen leider so vieles 😿

berloff  17.01.2025, 17:24

Was uns im Glauben nicht wachsen lässt kann getrost verschwiegen werden. Die Evangelien enthalten alles was uns errettet, der Rest ist nur " eitles Wissen ".

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 17.01.2025, 17:31

Ich finde man sollte es wenigstens aussprechen, schließlich hat er Maria trotz ihrer Schwangerschaft geehelicht.^^

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

„Hierauf zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und Jüngern nach Kapharnaum hinab.“ (Johannes 2,12 Kath. Fam.-B.

Sie war wohl sehr früh Witwe.

Es werden in den Texten die griechischen Wörter adelphós und adelphé verwendet, die mit „Brüder“ und „Schwestern“ übersetzt sind, und zwar sowohl für die Bezeichnung der natürlichen wie der geistlichen Verwandtschaft. Wenn es eine Verwandtschaft entfernteren Grades war, wie im Falle von Vettern oder Basen, so wurde das griechische Wort syngenés gebraucht. 

Es handelt sich hier im EvJoh nicht um einen historischen Bericht.

Maria kam erst nach Jesu Tod nach Jerusalem, erst nachdem der Auferstandene seinem Bruder Jakobus erschienen war.

wird allgemein als ein Hinweis darauf verstanden, dass Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war.

Der wichtigste Hinweis darauf dass Joseph zur Zeit Jesu Auftretens bereits verstorben war, ist Mk 6,3:

"Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon?" Dass Joseph hier unerwähnt bleibt, deutet darauf hin dass er sogar schon länger verstorben war.


ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 17.01.2025, 17:00

Seinem Halbbruder Jakobus wenn er überhaupt sein Bruder war? Schade ich hielt das schon für authentisch 🤐 woher soll man jetzt wissen, was davon nicht historisch ist :/ Papst Ratzinger hat zum Beispiel die Rückkehr Christi aus Ägypten auch ernst genommen, obwohl das vielleicht auch nicht unbedingt historisch geschah

BillyShears  17.01.2025, 17:02
@ElaNazareth98
Seinem Halbbruder Jakobus wenn er überhaupt sein Bruder war?

Es gibt keinen Anlass dafür anzunehmen, dass Jesu Brüder und Schwestern andere Eltern hatten als Jesus selbst.

Schade ich hielt das schon für authentisch 🤐 woher soll man jetzt wissen, was davon nicht historisch ist

Das EvJoh interessiert sich nicht für die historischen Abläufe im Leben (und Sterben) Jesu, das wird von Beginn an deutlich.

Papst Ratzinger hat zum Beispiel die Rückkehr Christi aus Ägypten auch ernst genommen, obwohl das vielleicht auch nicht unbedingt historisch geschah

Man kann es theologisch ernst nehmen, historisch ist es jedenfalls nicht.

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 17.01.2025, 17:05
@BillyShears

Hm, da weiss ich noch nicht wie ich damit umgehen soll, aber da gibt es ja auch immer wieder unterschiedliche Ansichten, ich mag die Variante des Johannes schon gerne mit der leidenden Gottesmutter am Kreuze Christi , kann man ja auch so auf sich wirken lassen wenn man mit dem heiligen Geist zusammen die Bibel studiert^^

BillyShears  17.01.2025, 17:34
@ElaNazareth98
ich mag die Variante des Johannes schon gerne mit der leidenden Gottesmutter am Kreuze Christi

Dafür hat er sie ja auch konstruiert.

Um das EvJoh besser zu verstehen, lies mal Joh 3,13-17 und überleg dir was genau dort beschrieben wird.

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 17.01.2025, 19:12
@BillyShears

13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.

14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,

15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Das widerlegt ja die anderen Himmelsfahrten 🙀 das könnte ohne Kontext auch für die Allversöhnung sprechen lach

BillyShears  17.01.2025, 19:31
@ElaNazareth98
Das widerlegt ja die anderen Himmelsfahrten

Du meinst also in Vers 13 ist von Jesu Himmelfahrt die Rede, gell? Das ist korrekt.

In Vers 16 findest Du dass Gott seinen Sohn gab, damit ist der Tod Jesu gemeint. Und in Vers 17 ist von Jesu Sendung die Rede, also der Grund warum.er auf die Erde kam.

Himmelfahrt - Tod - Sendung, und alles erzählt in der Vergangenheitsform, so als blickt da jemand auf vergangene Ereignisse zurück - in Kapitel 3!!! Da dauert es ja noch 16 Kapitel bis er dann am Kreuz stirbt, hier kann also nicht der historische Jesus von Nazareth 16 Kapitel vor seinem Tod über seinen Tod in der Vergangenheit sprechen.

Daran siehst Du, das EvJoh interessiert sich nicht für die historischen Abläufe im Leben (und Sterben) Jesu.

Es kann gut sein, dass Joseph bereits verstorben war, da er in den Evangelien später nicht mehr erwähnt wird.

Selbstverständlich hatte Maria aber Kinder, die deutlich im Neuen Testament genannt werden:

  • "Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder heißen Jakobus und Joses und Simon und Judas?" (Matthäus 13,55) 
  • "Unter ihnen waren Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne des Zebedäus." (Matthäus 27,56) 
  • "Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm." (Markus 6,3) 

Vom Kontext dieser Stellen her, ergeben weitere Verwandte doch gar keinen Sinn. Es ging den Menschen darum, wer Jesus ist und man hat seine engere Familie, mit der Er täglich gelebt hat und wo Er aufgewachsen ist. dafür als Beispiel genommen.

Genaugenommen waren sie die Halbbrüder- und -schwestern von Jesus, da ihre Eltern Maria und Joseph waren und die Eltern von Jesus Maria und Gott:

  • "Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war"." (Matthäus 1,18)

Aber das wussten diese Leute nicht, weshalb sie von den Brüdern und Schwestern von Jesus sprachen. Dazu war auch Jesus der gesetzliche Sohn von Joseph, weshalb die Aussage "Brüder und Schwestern" auch deshalb korrekt ist.

Zwei Brüder bzw. Halbbrüder von Jesus haben Briefe geschrieben, die zum Kanon des Neuen Testaments gehören: Judas (Brief des Judas) und Jakobus (Brief des Jakobus). Jakobus war auch der Leiter der Urgemeinde in Jerusalem.

Vor der Kreuzigung waren sie wahrscheinlich aber keine gläubigen Christen. Deshalb ergibt es sehr viel Sinn, dass Jesus seine Mutter Maria dem Jünger Johannes übergibt!

Später bzw. kurz darauf dürften sich dann auch Jakobus und Judas bekehrt haben.


ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 11:23

Nein, sie müssen nicht zwingend leibliche Geschwister sein, weil das hebräische Wort adelphoi, nicht unbedingt leibliche Verwandte bezeichnet, sondern z.B. auch Cousin und Cousine.

chrisbyrd  18.01.2025, 11:26
@ElaNazareth98

Aber der Kontext zeigt doch, dass es sich dabei um die Familie handelt, bei der Jesus aufgewachsen ist.

Auch ergibt es gar keinen Sinn, dass Maria und Joseph keine Kinder haben durften. Keine Bibelstelle sagt dies oder verbietet den beiden, Kinder zu haben.

Dass sich Jakobus erst nach der Kreuzigung Jesu bekehrt hat, steht in 1. Korinther 15,7:

  • "Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln."

Jesus ist seinem Halbbruder nach der Kreuzigung erschienen. Jakobus bekehrte sich und wurde der Leiter der Urgemeinde in Jerusalem und schrieb einen Brief im Neuen Testament. Das ist doch wunderbar!

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 11:32
@chrisbyrd

Nein, es ist eben nicht eindeutig, aber ich akzeptiere dass wir diesbezüglich unterschiedliche Ansichten haben. Maria ist für mich lebenslang Jungfrau geblieben, macht ja umso mehr Sinn da Joseph wohl Recht früh verstarb.

chrisbyrd  18.01.2025, 11:59
@ElaNazareth98

Es gibt keine Bibelstelle, die auch nur andeutet, dass Maria lebenslang Jungfrau war.

Auch steht nicht geschrieben, dass Joseph so früh starb, dass beide keine Kinder haben konnten.

Es passt doch sehr gut, dass Jesus Halbgeschwister hatte, von denen sogar Jakobus und Judas Briefe im Neuen Testament schrieben.

Und wie gesagt: schau dir den Kontext der Stellen an, in denen die Halbgeschwister Jesu erwähnt werden.

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 12:05
@chrisbyrd

Für dich sind sie Halbgeschwister, ich interpretiere es halt anders und die Bedeutung im hebräischen lässt diese Deutung zu . Es gibt drei mögliche Interpretationen, sie müssen nicht mal verwandt sein, ob leibliche Geschwister oder nicht direkt Verwandte, sondern es könnten auch Gläubige sein. Das Dogma im Bezug auf die Jungfräulichkeit Mariens ist für mich einfach sehr überzeugend, deshalb folge ich dem. Es passt hervorragend zu der Rolle die Maria inne hat. LGuGS

wird allgemein als ein Hinweis darauf verstanden, dass Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war.

Ja - dieses Verständnis macht Sinn.

➡️Ein Zeichen dass Maria uns allen zur Mutter gegeben wurde vom Herrn

Und ein Beweis dass Jesus ein Einzelkind war .

Weil ,seine Mutter einem anderen als den Geschwistern an zuvertrauen wäre im Judentum wohl ein grässlicher und unvorstellbarer Afront der eigenen Familie gegenüber gewesen.

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule

ElaNazareth98 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 16:42

Danke 😺