Man liest heute "Jugendliche beklagen Schulstress"! Woran liegt das, und was hat sich gegenüber früher verändert?

5 Antworten

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Früher war der Unterricht oft weniger digital geprägt. Heute haben Schüler kontinuierlichen Zugriff auf Informationsquellen, was jedoch auch den Druck erhöht, ständig auf dem neuesten Stand zu bleiben und Informationen sofort verfügbar zu haben. Dabei sehe ich ein großes Problem: Der permanente Vergleich und das Gefühl, nicht genug zu leisten. Unsere Zeit scheint zu vermitteln, dass man nur dann „ausreichend“ ist, wenn man immer mehr leistet und sich ständig verbessert. Im Internet werden ständig außergewöhnliche Erfolge anderer präsentiert, was bei vielen Jugendlichen ein Gefühl der Unzulänglichkeit hervorruft.

Zusätzlich sind die Anforderungen an Schüler gestiegen. Der Leistungsdruck wächst unaufhörlich durch ständige Tests, Noten und die Erwartungen von Lehrern und Eltern. Für viele bedeutet das eine enorme Belastung, da sie sich ständig an den Erwartungen der Gesellschaft messen müssen. Es geht nicht nur um gute Noten, sondern auch um das perfekte Image: Man muss in der Schule gut sein, aber auch sportlich und sozial aktiv, und dabei alles unter einen Hut bringen.

Im Vergleich zu früher ist der Schulstress heute möglicherweise stärker mit einem Gefühl der Unsicherheit verbunden. Auch in der Vergangenheit gab es Stress, aber das Gefühl, mit den eigenen Leistungen nicht Schritt zu halten, war nicht so allgegenwärtig wie heute. Wir haben heute einfach mehr zu verlieren, was Ängste erzeugt. Der heutige Druck bezieht sich nicht nur auf Prüfungen und Noten, sondern auch auf die Zukunft. Was passiert, wenn man den richtigen Beruf nicht findet oder die eigenen Leistungen nicht ausreichen, um später im Leben erfolgreich zu sein? Diese Fragen beschäftigen viele Jugendliche heutzutage und können verunsichern.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte

Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 14.11.2024, 12:22

und KI!

Früher war das auch ein Thema und Schulstress war schon immer ein Problem, aber man traute sich oft nicht darüber zu reden und sein Leid zu klagen, weil kein Erwachsener einem geglaubt hätte - im dümmsten Fall hätte man eine auf die Backe gekriegt nach dem Motto "hab dich nicht so, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, du hast bestimmt nicht pariert". So war das noch in den 90ern und frühen 2000ern in meiner Jugendzeit & man fraß ganz viel in sich rein, selbst wenn es einem richtig schlecht ging. Die Jugend von heute dürfte jedoch selbstbewusster und offenherziger sein, die Erwachsenen bzw. die Gesellschaft dürfte insgesamt zugänglicher sein für die Sorgen des Nachwuchses.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 14.11.2024, 11:09

Kein Leistungsprinzip mehr?

rotesand  14.11.2024, 11:16
@Koehlerlisl

Nein, die Stimmung ist anders. Ich halte die Jugend von heute weder für faul noch für leistungsschwach oder desinteressiert usw. - es ist einfach ein anderer Umgangston in der Gesellschaft. Heute werden die Kiddies anders als wir damals von Erwachsenen ernst genommen mit ihren Sorgen. Das wissen sie, deswegen öffnen sie sich und sprechen darüber, weil sie wissen, man stößt nicht auf taube Ohren und wird auch nicht ausgelacht oder beschimpft wie wir damals. Wir hätten im besten Fall ein paar blöde Kommentare gehört, im schlimmeren Fall hätte man eine Ohrfeige oder eine Kopfnuss usw. bekommen oder eine andere Strafe - es war damals so, heute ist es eben ganz anders und das merken die Kinder und Jugendlichen. Wir waren oft so eingeschüchtert, dass man sich gar nicht traute, überhaupt irgednwas zu sagen.

Es mag sein, dass manch einer dramatisiert und Dinge anders darstellt, als sie in Wahrheit sind, aber das tut auch mancher Erwachsene hier und da. Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein.

Vielleicht das Bildungsniveau oder die immer schnellere Überforderung.

Ich denke, die sozialen Medien, Facebook, Internet und Co. lenken immer mehr ab, die Schüler haben dann weniger Zeit für Hausaufgaben und Test, und fühlen sich folglich immer mehr gestresster.

  • Also in etwa so, als wenn man SMS schreibt beim Autofahren.

Das stresst auch deutlich mehr, als wenn man das Handy zur Seite legen und nur Auto fahren würde.

Woher ich das weiß:Recherche

Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 14.11.2024, 12:19

es bekommen doch schon 3jährige ein Handy zu Weihnachten!

Anonymer1Alfred  14.11.2024, 17:25
@Koehlerlisl

Das ist keine Lösung, sondern das Problem: Ein Handy ist nichtsmehr Besonders, sondern ein Alltagsgegenstand geworden, wie der Fernseher.

Liegt wahrscheinlich wohl am Einheitslook der heutigen Smartphones.

Vor 20 Jahren war das noch komplett anders, wo es zig verschiedene Modelle und Designs gab, Einheitsbrei gab es damals nicht.

Ich bekam mein erstes Handy mit 12 Jahren. Und ich finde, das war das richtige Alter, um eines zu bekommen. Möcht nicht wissen, wie süchtig ich Heute wäre, wenn ich es mit 3 oder 5 Jahren bekommen hätte. Ich komm damit klar tagelang ohne zu leben.

Und nicht wo die Eltern ihren Kindern ein Smartphone schenken, als ob's ne Armbanduhr wär. Das war zu Zeiten der Handys vielleicht noch so, aber nicht zu heutigen Zeiten mit Smartphones.

Das liegt daran dass es immer mehr Waschlappen gibt die jede normale Belastung gleich Stress nennen. Wenn das heute Stress ist, was war es zu meiner Zeit als wir auch Samstags Unterricht hatten und die Arbeitswoche sechs Tage lang war?


schleudermaxe  14.11.2024, 11:09

Und danach Chor und Orchester und Sportverein.

apfelbus  14.11.2024, 11:12
@schleudermaxe

Zu Chor und Orchester mußte ich gottlob nicht, Sportverein hat man aus Spaß an der Freude gemacht und nicht als Stress empfunden. Ich wurde übrigens nie zur Schule oder zum Sport gefahren sondern das zu Fuß oder mit dem Rad geschafft. Voll der Stress, Alter!

apfelbus  14.11.2024, 11:17
@schleudermaxe

Yupp. Ich weiß gar nicht mehr wie weit. Wir sind eben gelaufen und gut. Aber ja, die Bahn war damals noch pünktlich. Kann man heute kaum glauben.

Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 14.11.2024, 11:08

genau!

Reine Erziehung, also an den lieben Eltern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung