Lohnabrechnung Schadenersatz
Ich arbeite seit einem halben Jahr an einer Tankstelle. Arbeite da Vollzeit und habe ca. 1300 bis 1500€ netto raus. Je nachdem an wie vielen Sonntagen, Feiertagen und Nachts gearbeitet wird variiert es. Diesen Monat ist die Tante unseres Steuerbüro's im Urlaub und kommt erst nächste Woche wieder. Ohne dass mich meine Chef's in Kenntnis gesetzt haben, musste ich am Ersten feststellen, dass ich bloß 600€ überwiesen bekommen habe. (Erging jedem Mitarbeiter so, unsere Auszubildende hat noch gar keinen Cent bekommen.) Die anderen Mitarbeiter arbeiten da schon jahrelang und meinten, dass sei normal, wenn die Tante aus dem Steuerbüro im Urlaub ist, da sie das alleine macht und es auch keine Urlaubsvertretung für sie gibt. Deswegen erhält jeder Mitarbeiter zum Ersten nur 600€ und der Rest kommt wenn sie wieder aus dem Urlaub da ist. Jetzt meine Frage: ist das überhaupt rechtens?
Beispiel: Ein junger Mensch geht arbeiten und genießt sein Leben in vollen Zügen, so dass er zum Ende des Monats plus minus 0 hat. Hat allerdings auch eine eigene Wohnung und noch ein Auto abzuzahlen und rechnet wie immer mit dem gleichen Geld, bekommt aber nur 600€ überwiesen. Am Ersten gehen dann alle Kosten ab und man steht mit dem Konto jetzt in der Kreide von minus 100€. (+15% Zinsen die noch dazu kommen.) Wer müsste für diesen Schaden aufkommen?
(Glücklicherweise lege ich immer einen Teil meines Geldes zurück. Habe aber auch Wohnung und einen Kredit abzuzahlen.. und fand es schon echt frech da nicht mal Bescheid zubekommen..)
1 Antwort
das ist nicht ok, denn laut gesetz ist ein arbeitgeber zum ende des lohnabrechnungszeitraums verpflichtet, das entgelt zu bezahlen. die übliche karenzzeit beträgt 3 werktage zum anfang des folgemonats., es kann aber durch betriebliche übung oder vereinbarung auch bis auf 2 wochen ausgedehnt werden.
in diesem fall sieht es aber ganz danch aus, dass es sich dein chef zu leicht macht. wenn keine fachkundige vertretung vorhanden ist, muss er eben dafür sorgen oder im notfall eine abschlagszahlung von ca. 90% des üblichen oder durchschnittlichen entgelts zahlen.
bevor du aber jetzt eine klage einreichst, führe ein intensives gespräch mit deinem chef und mache ihm klar, dass das so nicht geht. offenbar passiert das nicht mit absicht, sondern einfach aus unkenntnis und mit überzogener vorsicht.
mache ihm aber auch unmißverständnlich klar, dass du auf dein volles gehalt am monatsanfang angewiesen bist, dich nicht mit diesen unzulässigen regelung abfinden wirst und ggf. deine rechte durchsetzen kannst. wenn du das etwas diplomatisch anstellst, zerschlägst du kein geschirr und riskierst nicht ggf. auf dauer den job.
allerdings ist es auch nicht besonders attraktiv, bei so einem unternehmen zu arbeiten, also wäge ab, was du machst.