Lesbisch, Hetero oder doch Bi?
Meine beste Freundin macht sich Gedanken und wüsste gerne eure Meinung zu ihrer Frage:
Sie hat seit 3 Jahren eine Partnerin und hatte auch vorher nur Beziehungen mit Frauen, weil sie sich nur in Frauen verliebt. Sie hat auch Sex mit ihrer Partnerin, aber eher selten, was für beide okay ist. Zu ihrer Freundin fühlt sie sich sexuell nicht dolle hingezogen, an der Beziehung zweifelt sie aber nicht, weil ansonsten alles gut läuft. Es gab erst eine Frau in ihrem Leben, die sie sehr sexuell anziehend fand. Eine Affäre von ihr, in die sie sich auch verliebt hat. Die Frau war einige Jahre älter als sie und wollte keine Beziehung.
In ihrer Fantasie spielen eher Männer eine Rolle. Sie kann sich zwar nicht in einen Mann verlieben, aber rein sexuell findet sie Männer anziehend und generell auch anziehender als Frauen. Sie hatte auch schon mal was mit einem Mann, aber die Gefühle haben da komplett gefehlt... Schöner findet sie es wohl mit Frauen, aber "geiler" mit Männern.
Sie bezeichnet sich selbst eigentlich als lesbisch. Eigentlich schade, dass man sich überhaupt Gedanken darüber macht, in welche "Schublade" man passt. Aber sie würde gerne eure Meinung hören... lesbisch, bi, hetero oder was anderes?
10 Antworten

Ich kann sie ziemlich gut verstehen. Ich finde Frauen meistens hübscher und auch irgendwie interessanter, aber sexuell anziehend finde ich nur Männer. Also bei Frauen ist immer der Punkt, ab dem mir etwas fehlt. Es fällt mir leichter mit Frauen Körperkontakt einzugehen, bin da auch weniger gehemmt. Aber wirklich starke Lustgefühle kommen da nicht auf. Bei Männern ist es andersrum: da bin ich vielleicht anfangs etwas distanzierter, aber wenn ich mich auf einen einlasse, dann kann er meine Dämme einbrechen und ich habe das Gefühl, dass ich genau weiß, wo ich hingehöre.
Der Unterschied ist wohl, dass sie sich in Frauen verliebt, was für mich nicht möglich wäre, da Liebe mit dem Körperlichen bei mir sehr stark verwoben ist. Wenn sie allerdings jemand ist, der sehr stark auf der emotionalen Ebene liebt und der vielleicht auch in der Jugend schlechte Erfahrungen mit Jungs gemacht hat, dann kann das auch mal so rum gehen, klar.
Jetzt ist sie nunmal in einer Beziehung. Wäre sie das nicht, würde ich ihr raten, sich einfach auszuprobieren. Nicht zu viel nachzudenken, sondern einfach tun und in sich hineinhorchen, was das macht.
Wie man das dann am Ende liebt, ist doch total egal ;)

Der Satz: Eigentlich schade, dass man sich überhaupt Gedanken darüber macht, in welche "Schublade" man passt.
Man muss sich keine Gedanken darüber machen .. niemand will in einem Lebenslauf darüber lesen, man muss sich kein Schild umhängen auf der die sexuelle Ausrichtung steht.. Eltern und Freunde geht es nichts an mit wen man ins Bett geht .. also .. was solls!?
Leider macht man sich ja scheinbar doch Gedanken, wenn man nicht der heterosexuellen Norm entspricht.
So ist es!
Heutzutage glaubt jeder, mit seiner sexuellen Ausrichtung Reklame laufen zu müssen.
Man kann nicht alles "labeln". Vielleicht braucht deine Freundin einfach noch ein bisschen Zeit, um herauszufinden, als was sie sich gerne bezeichnen würde :) Sie soll sich damit keinen Stress machen.
LG, Felicia