Laminat, Vinyl verlegen?

4 Antworten

Was ist bei der Verlegerichtung von Laminat zu beachten?

GUT ZU WISSEN:

Die Verlegerichtung von Laminat bezeichnet die Ausrichtung der einzelnen Paneele im Verhältnis zu den Wänden.

Längsrichtung bedeutet Ausrichtung parallel zur langen Raumseite (Dein Plan B)

Querrichtung entsprechend parallel zur kurzen Seite des Raumes (Dein Plan A)

Da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, kann es auf die Frage nach der „richtigen Verlegerichtung“ keine pauschale Antwort geben.

Entscheidend ist nicht zuletzt, welche welche Wirkung der neue Boden haben soll.

Die meist genannte Regel bei der Laminat Verlegerichtung lautet:

Die Laminat Paneele sollen parallel zum Fenster bzw. der primären Lichtquelle ausgerichtet werden. (Plan A).

Diese Verlegerichtung von Laminat bewirkt, dass Räume optisch größer und länger wirken. Darüber hinaus kommt durch die parallel einfallende Lichteinstrahlung die Maserung des Laminatbodens besonders gut zur Geltung.

Bei Laminat, das quer zur primären Lichtquelle verläuft (Plan B) wird durch den Lichteinfall die Struktur des Bodens hervorgehoben.

ACHTUNG! Einerseits verleiht dies dem Raum zwar mehr tiefe, andererseits kann der Boden durch die Maserung auf dem Laminat auch schnell wellig wirken.

Laminat in Dielen-Optik und mit Sichtbaren Fugen, sollte ebenfalls nicht quer zum Lichteinfall verlegt werden.

Mit der richtigen Laminat-Auswahl und etwas Mut lassen sich auch durch die diagonale Verlegung optisch tolle Ergebnisse erzielen.

Hast du dich für deinen Boden bereits im Bezog auf Oberflächen-Optik, sowie Paneel-Maße entschieden? Kurz & Breit, bzw. schmal & lang?

Bei der Verlegerichtung von Laminat gibt es nur selten ein "Richtig" oder "Falsch". Du kannst dich oben an erwähnte Richtlinien orientieren, aber generell sind der Phantasie und deinem Geschmack keine Grenze gesetzt.

Ausgenommen, der Untergrund besteht aus Holzdielen. In diesem Fall sollte das Laminat immer quer zu Laufrichtung der Dielen verlegt werden.

Mein Tipp:

Wie erfolgreich die Renovierung des Bodens am Ende ist, hängt ganz entscheidend von 4 Faktoren ab.

  1. Die Qualität des Materials
  2. Die sachgerechte Untergrundvorbereitung
  3. Das Beachten der Hersteller-Informationen
  4. Geeignetes Werkzeug

Das Raum übergreifende Verlegen, ist ebenso unprofessionell, wie der "Dauerbrenner" - Laminat auf Teppichboden verlegen.

RAUMGRÖßEN BEACHTEN:

In Räumen, wo die Verlegerichtung länger oder breiter als 7-8 m ist, sollte eine Dehnungsfuge eingearbeitet werden. Das Gleiche gilt für die Übergänge in einen anderen Raum. (Nicht für deinen Flur ohne Tür).

Gut zu wissen:

Wohnungen, die mit gleichem Bodenbelag ausgestattet wurden, wirken größer. Die Bodenfläche wird zudem als erstes wahrgenommen, wenn eine Wohnung betreten wird.

Mein Tipp:

Da du schreibst, dass im Flur Vinyl-Fliesen verlegt wurden, solltest du dir überlegen, ob du nicht ein paar Quadratmeter mehr investieren willst und dafür einen optisch besseren Übergang ins Wohnzimmer hast.

Unabhängig von der montanen Verlgerichtung im Flur. Du stehst im Flur und genau gegenüber ist dein Fenster mit dem Lichteinfall.

Das bedeutet: Sobald du die Wohnung betrittst, siehst du dem Material-Mix, unterschiedliche Farbtöne und Höhenunterschiede. Die Leiste über der Dehnungsfuge zwischen Flur und Wohnzimmer macht das Ganze noch abstrakter.

Mein Tipp:

Solltest du im Flur kein Laminat verlegen können, weil du die Wohnungstür, z.B. nicht einfach ablängen kannst, solltest du auf jeden Fall versuchen, den Übergang etwas weiter in den Flur zu ziehen.

OPTISCHE TÄUSCHUNG?

Natürlich gehe ich von deiner Zeichnung aus und es ist durchaus möglich, dass Flur Und Wohnzimmer anders wahrgenommen werden, als sie tatsächlich sind.

GUT ZU WISSEN:

Einen Grundriss im Maßstab 1:50 ist zu zeichnen dauert tatsächlich nicht länger als dein Free-Style-Exemplar - hat aber viele Vorteile!

Beim Maßstab 1:50 entspricht 1 Meter in natura = 2 cm auf dem Papier.

(Auf deinem Blatt wären das 4 Kästchen).

Beispiel: Raumgröße 4 m x 5 m = 20 m²

Im Maßstab 1:50 auf der Zeichnung wären es 8 cm x 10cm

Du wirst schnell feststellen, dass sich dadurch vieles erleichtert.

Zum Beispiel auch, wenn es darum geht, wo zukünftig eventuell ein Möbel stehen soll?

Beispiel: Schrank - 1m breit & 50 cm tief.

Auf dem Papier = 2 cm x 1 cm

Insbesondere in verwinkelten Wohnungen, wie deine kann das eine gute Orientierungshilfe sein.

So, ich denke das war es zunächst einmal, was ich dir an Tipps anbieten kann.

Solltest du dein Projekt mit einfachem Werkzeug planen, melde dich bitte noch mal. Dann empfehle ich dir 1-2 Werkzeuge, die dir das Laminatverlegen erheblich einfachen machen.

Und das für unter 30,- EUR!

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Tobias520 
Beitragsersteller
 12.03.2019, 20:45

Danke für deine sehr ausführliche Antwort. Da ich einen Laminat mit sichtbarer Fuge habe ist es sinnvoller den Laminat wie in Bild B zu legen verstehe ich das richtig?

Ich hätte spontan A gesagt, wegen dem Lichteinfall und weil es den Raum optisch breiter wirken lassen könnte.

Für B sind weniger Schnitte zu machen, sollte schneller gehen. Sehr lange Bahnen können aber zum Problem werden wenn die Reihe in einem Stück eingeklickt werden müssen.

Auch sollte die Breite der Panele berücksichtigt werden also ob die letzte Reihe noch genügend breit ist zum abschneiden.

Viel Erfolg!

  1. Anders als bei überlappend zu klebenden Tapeten spielt der Schattenwurf selbst bei gefastem Laminat mit Fugen keinerlei Rolle. Die Regel "Immer von der Lichtquelle Fenster weg zu arbeiten" wäre also unbeachtlich.
  2. Zwischen Flur und Wohnzimmer wäre zwingen eine Dehnungsfuge einzuhalten und mit Übergangsschine zu verdecken.

Für die Lösung A spricht, dass

  • der Übergang von Flur zu Zimmer harmonisch fortgeführt wird
  • der sehr schmale Raum optisch etwas gestreckt wird
  • die reihenweise einzuhängenden, an den Schmalseiten bereits zusammengesteckten Reihen einfacher zu verlegen sind
  • zahlreiche Ecken, Kanten,. Heizungsrohre an den Schmalseiten leichter anzupassen sind

Es mag der Faustskizze geschuldet sein, dennoch der Hinweis: Ich würde nicht mit einer Reihe in voller Breite anfangen, wenn sich am Ende nur eine schmale Reihe ergäbe, sondern mit zwei halben.

Ja Version A ist am Günstigsten, dass ist wie beim Tapezieren. Immer vom Licht zum Schatten, so sieht man eventuelle Unebenheiten nicht wenn man in das Zimmer kommt.;-) Außerdem wirkt der Raum länger, wenn das Laminat längst verlegt wurde.