Kommt die Kirche mit dem Kommunismus klar?
Ich meine, ist es ihnen einfach egal, oder finden sie es gut? Oder schlecht?
12 Antworten
In der Zeit der Industrialisierung entstand die christliche Soziallehre. Papst Leo wurde damit als "Arbeiterpapst" bekannt. Die hat heute noch Bedeutung und wurde in weiten Teilen auch von den ev. Christen übernommen. U.a. hat jeder das Recht auf Eigentum, also nichts mit Kommunismus und Enteignung. https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17294/christliche-soziallehre/
"Der Kommunismus ist in seinem innersten Kern schlecht, und es darf sich auf keinem Gebiet mit ihm auf Zusammenarbeit einlassen, wer immer die christliche Kultur retten will."
warnte Papst Pius XI. in seiner Enzyklika "Divini Redemptoris" 1937.
Mal abgesehen davon, dass der Kommunismus die Religion und den Glaube an Gott abschaffen will, hat die Kirche vor allem fünf Probleme mit diesem politischen System:
- Privateigentum ist natürliches Menschenrecht - alles andere führt ins Chaos, prophezeite schon Papst Leo XIII. 1891
- Kommunismus lehnt Subsidiarität ab - alles wird zentral gesteuert
- Verfolgung der Kirche
- Negierung Gottes
- Klassenkampf ist falsch und vermeidbar - befeuert Neid und "Wir gegen Die", anstatt in Solidarität und Nächstenliebe miteinander zusammen zu arbeiten
Meine Kirche Predigt die Obrigkeit also den Staat zu respektieren.
In der Bibel steht dazu schon
"Gebt Gott was Gott Gehört und dem Kaiser was den Kaiser Gehört"
Kaiser als Volkspräsident quasi.
Es waren ja andere Zeiten.
Also seid gehorsam dem Staat gegenüber aber mehr Gott. In euren Herzen
Hier ist ein recht interessanter Artikel dazu.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kirche-und-kommunismus-stalin-statt-gott-100.html
Historisch gab es Probleme, da Kirchen Teil der Macht waren. Und mit dieser Macht half sie, die Bevölkerung zu unterdrücken und auszubeuten.
Das Christentum ist eine Jenseits-Religion. Sie wird verwendet, um schlechte Lebensbedingungen im Diesseits zu akzeptieren und auszuhalten:
gilt Religion als ein Konstrukt, das dazu dient, die unterdrückten, arbeitenden Menschen auf eine bessere Zukunft zu vertrösten, damit sie an den bestehenden Verhältnissen nichts verändern.
Sobald die Menschen diesen Zusammenhang verstanden und sich befreit hätten, würde Religion von selber verschwinden.
Die russisch-orthodoxe Kirche war eine Handlangerin des Zaren und somit Teil des Systems, dass es zu bekämpfen galt:
In Russland galt die orthodoxe Kirche nicht zu Unrecht als Handlangerin des zaristischen Regimes. Seit den Reformen von Kaiser Peter dem Großen zu Beginn des 18. Jahrhunderts war sie völlig unter staatliche Kontrolle geraten.
Mit Lenins Dekret über die Neuverteilung des Landes wurde Privatbesitz an Grund und Boden, sowohl der Gutsherren als auch der Kirche, aufgehoben. Damit war die zuvor sehr wohlhabende orthodoxe Kirche enteignet worden.
Weiter verschärft wurde die Lage der Kirche durch das Dekret "Über die Trennung der Kirche vom Staat" aus dem Januar 1918. Darin wurde zwar freie Religionsausübung garantiert, aber den Religionsgemeinschaften das Recht zum Besitz abgesprochen. Zugleich stelle der Staat sämtliche Geldtransfers an die Kirche ein.
Das war also weniger ein Kampf gegen das Christentum an sich, sondern ein Kampf gegen reiche Kirchen, die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht hatten.
Und was ist "deine Kirche"?