Klimaschutz nicht gut genug hier in Deutschland?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Nicht gut genug 63%
Gut genug 38%

7 Antworten

Nicht gut genug

Wir müssten (bereits) deutlich mehr machen.

Das würde aber radikalere Veränderungen benötigen. Das Problem sind die meist dadurch entstehenden Einschnitte für die Wirtschaft und die Bevölkerung. Beiden geht es noch viel zu gut, als dass diese Einschränkungen in Kauf nehmen. Freiwillig machen die meisten erst was, wenns kurz vor knapp ist, nur dann ist es eher bereits zu spät durch Nachwirkungseffekte.

Ist halt wie auf nem feuchtfröhlichen Saufgelage. Wenn man erst aufhört zu trinken, wenns einem schon etwas Übel wird, hilft auch aufhören zu trinken oft nicht mehr, weil da noch Alkohol nachkommt in den Kreislauf. Der Abschuss ist vorprogrammiert. Daher rechtzeitg einschränken oder aufhören, damit man nicht über den Punkt drüberkommt, dass es ekelhaft wird.

Im globalen Vergleich steht Deutschland tatsächlich gut da. Es liegt hier auf dem Platz 16. Die unten abgebildete Karte veranschaulicht die Gesamtleistung, welche auf folgenden Faktoren basiert:

"Treibhausgas-Emissionen (40 % der Gesamtwertung), Erneuerbare Energien (20 %), Energieverbrauch (20 %) und Klimapolitik (20 %). Zudem wird die Frage beantwortet, inwieweit das jeweilige Land in den Bereichen Emissionen, Erneuerbare Energien und Energieverbrauch adäquat handelt, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können."

Bild zum Beitrag

CCPI (Climate Change Performance Index) 2023 – Gesamtergebnis

In den Bereichen erneuerbare Energien, Energienutzung und Klimapolitik erhält Deutschland eine mittlere Bewertung. Hauptursache dafür ist der verlangsamte Ausbau von erneuerbaren Energien bis 2020 und der hohe Emissionsanstieg im Verkehrssektor. Jedoch hat sich Deutschland bezogen auf den Punkt "Klimapolitik" deutlich verbessert, was darauf zurückzuführen ist, was die Regierung im letzten Jahr umgesetzt hat. Vor allem der Ausbau an EE hat ziemlich Fahrt aufgenommen.

Auch hat Deutschland spezifische jährliche Reduktionsziele für seine Treibhausgasemissionen, jedoch zeigt die jüngste Energiekrise, dass diese nicht wirklich robust genug sind, da Deutschland z.B. plant, in alternative fossile Brennstoffquellen und neue LNG-Infrastrukturen zu investieren, um den Mangel an russischem Gas auszugleichen. Auch zeigt sich, dass Deutschland in den Vergangen drei Jahren kontinuierlich mehr Kohleenergie ins Netz schießt, was irgendwie fraglich ist, da Kohleenergie mit Abstand die Umwelt- und Klimaschädlichste Energie überhaupt ist. Durch den Kernkraftausstieg gehe ich davon aus, dass die dadurch wegfallende Energie, wie in den letzten Jahren, durch Kohleenergie kompensiert wird. Das wäre fatal. Zwar hat die neue Regierung angekündigt, den gesetzlichen Kohleausstieg 2038 auf 2030 vorzuziehen, jedoch bin ich mir hier nicht wirklich sicher, ob das etwas wird.

Wo Deutschland hinterherhinkt?

Der Verkehr ist immer noch der Sektor mit der geringsten Emissionsreduktion in Deutschland. Genau so sollte es strengere Vorschriften in Bezug auf den Ausstieg der fossilen Brennstoffen geben. Der öffentliche Nahverkehr muss/sollte stärker und besser ausgebaut werden. Auch hat Deutschland im Vergleich zu Staaten wie Schweden und Dänemark eine deutlich niedrigere CO2-Besteuerung. Auch in der Landwirtschaft gibt es Verbesserungspotenzial, wo z.B. die Bewirtschaftung von Torfböden und Tierhaltung der Hauptverursacher von Emissionen ist. Zwar hat man kürzlich eine Strategie zur Wiedervernässung von Torfböden veröffentlich, jedoch wir das nicht ausreichen. Auch liegt kein Plan zur Verringerung des hohen Tierbestands vor. In der Agrarpolitik gibt es keine nennenswerte Fortschritte.

Es werden laufend die oben genannten Treibhausgasreduktionsziele verfehlt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences
 - (Technik, Deutschland, Umfrage)

Tja, wenn man nur in wenigen Ländern Klimaschutz als etwas wichtiges ansieht, lässt sich sie Nachlässigkeit anderer Länder nicht kompensieren, egal wie sehr die politische Oberschicht erstere Länder deren Wirtschaft dafür in den Ruin treibt, was beispielsweise in Deutschland, für alle eigentlich offensichtlich, mit voller Begeisterung geschieht.

Nicht gut genug

es wird viel über Klimaschutz geredet aber dann wird doch lieber eine neue Autobahn oder ein neues Gewerbegebiet gebaut als ein Windkraftwerk

Wo ist das Problem? Eine Autobahn mehr ist nicht schlimm

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@Diadelosmuertos

Wenn die Autobahnbrücke bei Dortmund wieder gebaut wäre, wäre das gut für die Umwelt und die Anwohner.

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Deutschland wird die Welt retten! Was andere tun -oder auch nicht- ist für uns belanglos. Wir leben in einer kleinen 2%-Blase.

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@mineralixx

Die ganze Welt hat Deutschland mittlerweile abgehängt und zu den 2 % die man von den Leugnern immer hört darf mann getroßt die Belastung die für Deutschland im Ausland entsteht dazurechnen.

Aber Hey es ist so bequem immer nur auf die anderen zu Zeigen.

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Was heißt 'nicht gut genug'? Deutschland tut nichts für den Klimaschutz, sondern was dagegen. Anstatt weiterhin Öl- und Gasheizungen zu betreiben, wird deren Nutzung ab 2024 mehr und mehr verboten und stattdessen mit elektrisch betriebenen Wärmepumpen geheizt. Deren Strom kommt überwiegend aus den schmutzigsten aller möglichen Kraftwerke: Den Kohlekraftwerken.

Den Unsinn, anstatt Autos mit Verbrennungsmotoren mit CO²-neutralen E-Fuels betreiben zu dürfen, wird auf E-Autos umgestiegen, deren Ladestrom, zumindest ist Deutschland, ebenfalls aus diesen Kohlekraftwerken kommt. Da muß man Deutschland allerdings zugute halten, dass das von der EU beschlossen wurde.