Kennt jemand Bücher für ,,Anfänger‘‘ über die Philosophie der griechischen Antike? Über: Platon, Aristoteles und Sokrates?
3 Antworten

Empfehlenswert ist immer, etwas im Original zu lesen, so ist es am authentischsten und nichts kann aus fremder Hand fehlinterpretiert werden. Zu Anfang kannst du dennoch, um in die Philosophie einzusteigen, auf „vereinfachte“ Versionen zurückgreifen, vor allem bei Philosophen wie Kant ist das eine beliebte Vorgehensweise, auch um allgemein in seine Philosophie hineinzukommen, mit grundlegenden Begriffen wie a priori oder kategorischer Imperativ etwas anfangen zu können.
Wenn du etwas suchst, über das du noch lange nachdenkst, kann dir wohl kaum jemand eine ganz konkret auf dich zugeschnittene Antwort liefern, ich finde so etwas wie Metaphysik und Transzendenz, unter anderem auch Rechtsphilosophie recht spannend und kann länger darüber nachdenken, doch einige sehen es als nicht zielführend an, über etwas nachzudenken, was lt. ihnen nicht zu beantworten ist.
Doch auf diese Kritik stößt du wahrscheinlich immer wieder, dir diese zu Herzen nehmen solltest du aber nicht.

So ist es. Niemals gibts ein größeres Fehl, sieht man mit fremden Augen scheel.

Ich würde schon mal "Die Republik" von Platon lesen.

Es gab einmal eine Reihe "Kant für Anfänger" usw, weiß aber nicht, wieviele Denker sie umfaßte, oder ob es sie noch gibt. Aber wenn auch: Die Philosophen aus ihren eigenen Schriften kennen zu lernen, ist immer besser, denn aus zweiter Hand! Übersetzungen sind schon mißlich, weil der Übersetzer zumeist einen Unterton mit einfließen läßt, den das Original nicht hat, besonders bei moralischen Schriften eine gewisse Ironie und sozusagen Augenzwinkern. Wie nicht erst bei selbstständigen Deutungen und Vereinfachungen, wo bloße Übertragungen schon verzerren! - Gerade Aristoteles beginnt immer vom Anfang, baut langsam auf, zB seine Nikomachäische Ethik, die er für seinen Sohn Nikomachos verfaßte; aber auch alle andern Schriften sind faßlich, weil Vorlesungsunterlagen für seine Akademie. Und wo sie zum Nachdenken zwingen, nützen sie noch viel mehr, weil man dann ihren Inhalt wirklich besitzt! Ebenso bei den andern antiken Denkern, an welche die modernen nicht heranreichen! Schon Jaspers meinte darum, wir seien noch nicht wieder bei Platon angekommen. Denn die Alten gehen immer von der Wirklichkeit aus, wir dagegen gerne von einer Annahme, Hypothese. - Nur Mut!

Die "Topik" des Aristoteles ist schwierig, aber ergiebig, denn sie schärft die Präzision Ausdrucks und der Gedanken; doch muß man die Beispiele und Anschauungen selber finden, wodurch man tief eindringt. - Auch Nietzsche, zB in seiner "Fröhlichen Wissenschaft" oder "Genealogie der Moral" rührt das Denken gründlich um, denn er wirft die Gedanken in kurzen Aphorismen hin, und man hat zu tun, ,herauszubringen, ob zB wegen unserer Verschwächung das Christentum nachgelassen hat, oder umgekehrt, wir wegen Verschwächung des Christentums nachgelassen haben?! - Er verleiht dadurch eine gewisse Virtuosität des Denkens und Kombinierens. - Viel Vergnügen!

Die "Topik" ist übrigens ein Zweig der Logik, der sich mit der genauen Erfassung eines Gegenstandes beschäftigt, und vor Allem mit den Fehlern, die bei seiner Einordnung in Gattung, Art, Eigentümlichkeit, Akzidenz und Definition gemacht werden. Fehler, die auch heute passieren.
Könntest du mir vielleicht irgendwelche Bücher empfehlen? Über die man auch ewig nachdenkt