Keine Lust mehr auf "Mama sein", was soll ich nur tun?

38 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das sieht mir im Kern nach 3 Problemzonen aus:

Organisation/ "Outsourcing",

Erziehung/ Regeln/ Kinder auslasten/ Kinder an andere gewöhnen und

Grenzen für dich selbst setzen/ "Self-care"/ Kraftquellen/ Hobbys/ Entspannung usw. finden und durchziehen.

Für die Erziehung würde ich tatsächlich mal eine Erziehungsberatungsstelle aufsuchen. Das ist nichts Schlimmes, man kommt da nicht als Rabenmutter an und bekommt brauchbare Tipps, kann sich ggf. auch rückmelden, ob es geklappt hat oder diskutieren, warum etwas nicht geklappt hat und was man stattdessen tun kann.

Im Kern sehe ich bei dir das Problem "kinderfreie Zonen definieren" und Regeln aufstellen und durchsetzen, vielleicht aber auch deine Wahrnehmung. 

Die Kinder schreien, weil sie Hunger haben? Warum tun sie das? Weil sie gelernt haben, dass das klappt. Bei den beiden Kleinen kann es durchaus auch noch eine falsche Wahrnehmung sein (Hunger verwechseln mit Müdikgeit, Langeweile usw.). Überlege dir etwas, das jeder essen kann, wenn er hungrig ist, wo er alleine rangehen kann. Z.B. Obst (Bananen kann man alleine öffnen und essen, vermutlich auch mit 3, mit anderthalb vielleicht eher nicht). Stelle eine Regel auf - die immer gleich formuliert ruhig so oft wiederholt wird, bis keiner mehr fragt - "Vor dem Mittagessen (oder Abendessen) gibt es nichts, du kannst dir eine Banane holen!"

Alternativ könntest du auch etwas anderes nehmen, das man zwischendurch essen kann: Trockenes Brötchen, wenn vorhanden, Milch trinken, Nüsse essen usw.

Dann isst man gemeinsam und zwar alle und jeder isst wenigstens ein bisschen. Wer nichts isst, bekommt nicht eine Stunde später noch etwas serviert, sondern kann sich dann von den frei zur Verfügung stehenden Sachen - eben Obst, Nüsse etc. - etwas holen. Diese Sachen sollten so in der Küche (!) stehen, dass die Kinder da problemlos dran kommen, aber auch nur in der Küche gegessen werden (nicht, dass Nüsse oder Bananenschalen nachher im ganzen Haus herumliegen).

Bis so eine Regel greift, dauert es etwas, aber nach mehrmaligem Erwähnen der Regel wird das Nachfragen langsam weniger werden. 

Aufräumen:

Überlege, wo das Grundproblem liegt!

Gibt es zu viele Sachen, zu viele Entscheidungsmöglichkeiten, zu wenig Stauraum, zu wenig Stauraum, den die Kinder erreichen können usw. Was liegt auf dem Boden? Warum liegt da so viel?

Mögliche Lösungsansätze:

Aufräumkiste (habe ich als Erwachsene ehrlich gesagt auch): Da kommt alles schnell rein, das auf dem Boden etc. (in einer Einheit, also im Zimmer, oder nur auf dem Boden oder nur auf dem Tisch etc.) liegt. Dann ist es erst mal optisch ordentlich. Danach oder spätestens am Abend wird die Kiste geleert und die Sachen werden weggeräumt. Wenn es schwerfällt, etwas wegzuräumen, weiß man gleich, wo das Problem liegt: Hat man dafür keinen Stauraum oder ist der Stauraum blockiert (es steht etwas davor), so dass man es nicht schnell wegräumen kann? Dafür gibt es dann eine Lösung (Stauraum schaffen, Sachen ausrangieren und weggeben, Blockade abbauen und Sachen, die im Weg stehen, woanders lagern).

Keller/ Dachboden etc.:

Hat man zu viele Sachen und nutzt man viele der Sachen, die im Schrank etc. stehen, gerade nicht, kommen die in den Keller/ auf den Dachboden. Dadurch bekommt man mehr Stauraum für die Sachen, die täglich rumliegen. Das gilt besonders für Kindersachen! Jedes Kind bekommt eine Kiste im Keller/ auf dem Dachboden/ im Abstellzimmer etc. mit Namensetikett. Zusammen mit den Kindern (evtl. beim KLeinsten eine Ausnahme machen ;-)) sortierst du alles aus, das sie aktuell nicht nutzen. Sie haben so mehr Platz zum Spielen oder auch für neue Sachen (Weihnachten!). Zu einer bestimmten Zeit (!!!) dürfen sie in den Keller etc. und aus ihrer Kiste Sachen tauschen!

Das kann anfangs einmal die Woche sein, später wird es seltener werden (irgendwann reicht dann "nach Wunsch der Kinder", weil sie nicht alles immer im Zimmer werden haben wollen). Definiere du evtl., was geleert werden soll (z.B. ein Regalfach soll ganz frei sein, nichts soll auf dem Boden stehen müssen) und lass die Kinder überlegen, was sie dafür in die Kiste packen. Große, durchsichtige Plastikkästen mit Deckel gibt es relativ günstig von Ikea und zwar diese hier:

http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/30102974/


Kinderbetreuung:

Fällt oft schwer, wenn die Kinder sehr an einem hängen. Überlege, ob du an Tagen, an denen du gearbeitet hast, den oder die Kleinen ein paar Stunden betreuen lassen kannst, so dass du schlafen kannst. Das kann privat (Freundin) oder durch eine offizielle Tagesmutter passieren. Es muss nur so lange sein, dass du deinen Schlaf nachholen kannst. Anfangs kannst du mit den beiden Kindern bei der Betreuung bleiben, mit ihnen spielen etc. und das dann immer weiter einschränken, bis sie sich daran gewöhnt haben, von anderen Menschen betreut zu werden. So lernt dein Kleiner, dass es nicht schlimm ist, wenn Mama mal kurz weg ist.

Self-care/ Zeit für dich:

Natürlich: Als Mutter hat man wenig Zeit für sich! Und die Kinder sollen nicht lernen, dass sie stören, dass Mama sich nur entspannen kann, wenn sie nicht da sind!

Aber: Überlege, wie du doch Zeit für dich abzwacken kannst und was du dann genau machen willst. Du musst mMn nicht nach Uhr leben - Dienstag, 16 Uhr: Fitness, Mittwoch, 10 Uhr: 1 Stunde schlafen etc. - aber du solltest eine Balance zwischen orgnisierter Freizeit (Fitness etc.) und komplett freier Zeit (lesen, schlafen, spontan etwas machen) finden. Das kann die Zeit sein, in der die Kinder betreut werden. Das kann die Zeit sein, wenn sie im Bett sind. Das kann die Zeit zu Hause sein, wenn sie ruhig spielen. 

Fange mit kleinen Dingen an, bewusstes "Badezimmerwellness" mit duftendem Duschgel oder so, bewusste Tasse Cappuccino am Vormittag, bewusste Praline am Abend, bewusste halbe Stunde lesen am Abend usw. Kleine Dinge, auf die du dich freust und die dich entspannen.

Kinder auslasten:

Das klingt jetzt erst mal komisch, aber: Warum sind denn die Kinder so nervend? Weil sie nicht ausgelastet sind. 

Überlege mal, wie du etwas in den Tagesablauf einbauen kannst, mit dem du die Kinder körperlich und geistig auslastest oder ihnen (in fortgeschrittenem Alter) Anregungen zum Alleinebeschäftigen gibst. Alleinebeschäftigen kann man z.B. fördern, indem bestimmte Materialien oder Spielzeuge nur zur Verfügung stehen, wenn du z.B. selbst beschäftigt bist oder Mittagschlaf machst etc. Dann sind diese Sachen interessant und die Zeit mit ihnen wird genutzt.

Überlege mal, ob du zur geistigen Auslastung den Ansatz "Philosophieren mit Kindern" verwenden kannst - dafür gibt es viele Seiten im Internet und Bücher. Im Kern heißt das einfach, Alltagsfragen mit Kindern zu diskutieren bzw. durchdenken, ohne dass DU alle Antworten haben musst. Kinder (und sich selbst) neugierig zu halten. Evtl. können einem da auch die Löwenzahnsendungen eine Anregung geben (alte Folgen sind auf youtube verfügbar).

Zur körperlichen Auslastung kann man gezielt etwas machen, entweder draußen toben oder auch mal drinnen Bewegungsspiele (zur Musik oder mit Reimen etc.) spielen oder die Kinder einfach in den Haushalt einbinden. Wenn man ihnen Aufgaben gibt, die sie bewältigen können (in deiner Anwesenheit), sind sie körperlich und geistig beschäftigt und evtl. mögen sie die Aufgaben nicht so, dass sie danach gern alleine spielen wollen! Nicht so gut ist es, die Kinder dabei von sich wegzuschicken: Ich putze die Küche, räum du mal den Tisch ab! Dann ist das Kind alleine und fühlt sich ggf. abgeschoben. Besser: Wir räumen zusammen den Tisch ab und die Spülmaschine ein! Lass mal Wasser zum Bodenwischen in den Eimer. Stopp, das reicht! Jetzt hole mal die grüne Flasche aus dem Putzschrank! Fülle eine Kappe voll in den Eimer!" usw. - so dass das Kind keine Chance hat, Wasser umzukippen oder allein mit Putzmittel zu hantieren! Auch ganz Kleine können schon einzelne Handgriffe mitmachen und dafür gelobt werden!


Kinderfreie Zonen: 

Kinderzonen sind erst mal ihre Zimmer! Da dürfen sie Sachen aufbauen und experimentieren etc. Kinderfreie Zonen können ganze Zimmer sein (kein Spielzeug ins Wohnzimmer bringen!) oder einzelne Möbel (nichts auf den Esstisch legen, da essen wir nachher, bis dahin bleibt er frei!). Dafür kann man wieder eine Kiste etablieren: Wenn etwas auf dem Esstisch liegt, wird das Kind, das es dorthin gelegt hat, gerufen und freundlich gebeten, die Sahen in einen kleinen Kasten zu legen und dann zu überlegen, wo sie hinsollen (Aufräumübung). Immer wieder, bis der Esstisch frei ist. Ähnlich kann man es für den Boden im Wohnzimmer, das Sofa etc. halten. Solange, bis die Kinder von selbst nichts mehr dort ablegen. Immer mal kurze Pausen im Spiel machen (nicht das Spiel spontan unterbrechen, das führt wieder zu Frust, sondern ankündigen: Gleich machen wir mal eine kurze Aufräumpause) und den Kasten füllen. Den Kasten dann zur verabredeten Zeit, z.B. vor dem nächsten Essen, kurz leeren. Für kleine Kinder eigenen sich kleine Kästen für bestimmtes Spielzeug, so dass sie dieses einfach wegräumen können: Die Puppenkiste, die Stiftekiste, die Legokiste usw. Man kann - mit den Kindern zusammen - ein Foto von dem Spielzeug machen und es vorn auf die Kiste kleben. So wird das Kind auch stolz, weil es die Einheit selbst mitgestaltet hat und genau weiß, was es machen muss, nicht nur "aufräumen". 

Nach und nach kann man so immer mehr "kinderfreie Zonen" definieren, also Zonen, in die die Kinder nicht einfach Sachen schleppen und ablegen "dürfen".  Wenn man das Aufräumen in dieser Form zum Rennen macht - wer ist als erster fertig - lastet man die Kinder ein bisschen körperlich aus und wenn man das Aufräumen zum Wettbewerb macht - wer hat heute gar nichts auf den Tisch gelegt? Der bekommt eine kleine Belohnung (unangekündigt: Er darf sich eine gemeinsame Aktivität überlegen, zuerst etwas machen, muss morgen nicht den Tisch decken usw.). Stolz führt auch dazu, dass man auf die Sache, für die man belohnt wurde, stärker achtet.

Sehr gut geschrieben.

0

Ich finde deine Antwort super , aber noch wundert es irgendwie, dass du hier ausschließlich von den Kindern schreibst und den Vater (der in diesem Fall untätig ist) nicht einmal erwähnst.

0

Mach Urlaub!

Leg dich mal für eine Woche in die Sonne oder ähnliches und spann dich aus. Du brauchst ERholung, sonst brichst du noch zusammen.

In der Zwischenzeit werden sich deine 4 Kinder (ja, dein Mann führt sich deiner Beschreibung nach wie ein weiteres Kind auf) bisschen umschauen müssen.

Jemand anderes hat bereits geschrieben. Sie nehmen dich selbstverständlich. Ja, das stimmt. Es stimmt auch, dass sich das ändern muss. Nur... wenn du jetzt sagst, dass dein Mann und dein Ältester öfters mithelfen müssen, werden sie das machen? Werden sie auf dich hören? Mein Gefühl sagt mir nein.

Also, mach eine Radikalkur. Mutter-Kind-Kur ist hier bereits gefallen. Nur empfinde ich diesen Vorschlag nicht das Richtige für eine junge Frau (mit 30 bist du noch jung). Vor allem, da hier vielleicht noch eins der Kinder dabei sein könnte.

Warum nicht gleich einen richtigen Urlaub machen? Mal den ganzen Tag lang nichts machen und das Chaos zu Hause nicht sehen. Nicht einmal daran denken!

Dein Mann kann sich ja in der Zwischenzeit um alles kümmern. Schließlich ist das ja ein erwachsener Mensch.

Lass dir auf keinen Fall von irgendjemand ein schlechtes Gewissen machen. Du musst schauen, dass es dir gut geht. Wenn du mal ernsthaft krank bist, haben weder dein Mann noch deine Kinder etwas von dir.

Vorab aber erst ein ruhiges Gespräch mit deinem Mann suchen. Du musst ihm klar machen, dass du nicht mehr kannst. Sag ihm einfach wie du dich fühlst. Alles in der Ich-Botschaft (Ich bin am Ende meiner Kräfte, ich kann nicht mehr). Somit machst du ihm keine Vorwürfe und er wird sich nicht dazu gedrängt fühlen sich zu verteidigen.

Ich wünsch dir für die Zukunft alles Gute und erst einmal einen erholsamen Urlaub!

Eine Familie zu managen ist nicht einfach. Viele Mütter haben totale Erschöpfungsyptome ähnlich wie Manager beim Burn Out.

Ich rate dir,das du dir erstmal Zeit zum Regenerieren für dich nimmst. Vielleicht kannst du eine Kur beantragen. 

Dort kannst du auch mit den Fachleuten klären, welche Maßnahmen dich in diesem Familienmanagment unterstützen. 

Ich finde dein Mann könnte dich mehr unterstützen. 

Deine Kinder müssen lernen  sich gegenseitig zu akzeptieren. 

Auch finde ich ist es gut wenn sie kleine Haushaltspflichten mit übernehmen. Das macht sie zu wertvollen Familienmitgliedern die etwas Gutes tun. 

Das können auch schon die Kleinsten.

Außerdem ist eine gute Organisation ein absolutes Muss. Ich habe auch mehrere Kinder und bin berufstätig und habe meinen festen Wochenplan wer was wann erledigt. 

Anders würde es nicht funktionieren. 

Verreiß doch mal für ein Wochenende. Dann muss dein Partner auf eure kinder aufpassen und sieht was für eine Arbeit das ist.

wenn er klug ist, dann wird er dir vielleicht in zukunft mehr zur seite stehen

Gemeint ist ,,verreise" anstatt ,,verreiß".

1

Ich beantworte die Frage ohne mir alles durchgelesen zu haben aber ich möchte dir nur eines mitgeben. Meine Mutter hat 10 Kinder auf die Welt gebracht sie hat ihr ganzes Leben damit verbracht ihre Kinder groß zu ziehen sie hat ihre ganze Zeit für ihre Kinder investiert damit sie es eines Tages besser haben inzwischen sind wir alle Erwachsen alle haben einen gut bezahlten Job wir alle haben die Schule sehr gut abgeschlossen einige von meinen Geschwistern gehen Studieren meine älteste Schwester besitzt ein eigenes Unternehmen das sehr gut läuft mein großer Bruder ist ebenso erfolgreich mit seinem Geschäft und das alles haben wir erreicht weil meine Mutter ihr bestes gegeben hat damit ihre Kinder eines Tages erfolgreich sind und gut Leben können. Meine Mutter hat mir bewiesen das Mütter und generell Frauen die stärkste Personen auf Erden sind.. lass nicht dein Kopf hängen irgendwann sind deine Kinder erwachsen und du denkst daran zurück wie anstrengend es war aber wie schön sie sich entwickelt haben. Sei eine Starke Frau egal wie anstrengend es ist und wie viel Zeit vergeht genieße das Leben und das mit deinen Kindern.. es wird alles gut :D