Kauf von CB Funkgerät, was muss ich beachten?

2 Antworten

Leider nicht gesagt, ob das CB-Funkgerät für Zuhause oder für ein Fahrzeug gesucht wird. Deshalb das evtl. länger geratende Nachfolgende.

CB-Funkgerät:

In Deutschland 80 Kanäle in AM, FM und SSB zugelassen. Bitte hierzu auch die CB-Funk-Bandpläne beachten.

U.a. sind AM und SSB-Betrieb von Kanal 41-80 nicht zulässig.

In grenznahen Regionen Deutschlands ausser Tschechischer Republik: Kein Funkbetrieb von Kanal 41-80 zulässig.

Hier die entspr. "Schutzzonen" zum angrenzenden Ausland beachten.

Mobilgerät: laufen grundsätzlich mit 12V Gleichstrom. Entspr. Netzteile für den Betrieb zuhause

(möglichst extra für Funkanwendungen weil entspr. störungsarm)

sollten mind. 5A Dauerleistung können.

Anderenfalls laufen sie bei längeren Sendedurchgängen heiß bzw. brechen ampere-schwächere Netzteile beim Senden schlicht zusammen.

Feststation: können je nach Modell "einiges mehr" als Mobilgeräte kosten.

u.a. bekannte Hersteller: Alan, Midland, Albrecht President etc...

Über die Geräte-Qualität bzw. Urteile anderer Nutzer über das evtl. ins Auge gefasste Modell bitte selbst recherchieren. Anderenfalls wird diese Antwort zu lang.

Unbedingt beim Kauf sichergehen, daß das ausgewählte Gerätemodell auch in Deutschland zulässig ist.

Der Betrieb sog. Exportgeräte

(mit teils deutlich mehr Sendeleistung als zulässig und mit Frequenzen außerhalb des CB-Funks)

kann u.a. in Deutschland wegen TKG-Verstoß "richtig teuer" werden.

Sog. Nachbrenner (auch Tante, Ella, Braten etc..genannt) sind faktisch überall im CB-Funk verboten. Das sind Sendeleistungsverstärker welche z.B. aus 4W legaler Sendeleistung locker 100W und teils noch mehr machen.

Auch können div. illegale CB-Funk-Sendeleistungsverstärker wegen dem größtenteils unabgestimmten Sendebetrieb erheblich andere weit außerhalb des CB-Funks angesiedelte Funkdienste stören.

In solchen Fällen werden alle Kosten zur Störungsermittlung-und Beseitigung dem Verursacher (z.B. dem CB-Funker mit Nachbrennerbetrieb) in Rechnung gestellt. Was ohne weiteres in die Tausende geht.

CB-Funkantenne:

Ich setze die Kenntnis voraus, daß Funkantennen (mobil und Feststation) möglichst frei stehen sollten.

Stationär und mobil: je höher der angegebene dBd-Antennengewinn, desto besser die Antennenleistung (effekt. Strahlungsleistung für Sendung und Empfang)

dBi-Angaben: werden gerne in Produktbeschreibungen genannt, sind jedoch um rd. 3dB zu hoch. Hintergrund: hier wird eine Antenne im "ideal-freien" Raum vorausgesetzt. In der Praxis jedoch kaum machbar.

Ehrlicher sind da die vorgen. dBd-Gewinnangaben über Vergleichsdipol.

Gute Antennen haben entweder Lambda 1/2 oder 5/8. Wobei Lambda 5/8 Antennen baulich grösser (länger) sind als z.B. Lambda 1/2 oder 1/4.

In Deutschland sind Rundstrahl-und Richtantennen zulässig.

SWR (standing wave radio)

Wird mit sog. Stehwellenmessgeräten gemessen. Wobei sog. Kreuzzeigermessgeräte gleichzeitig die tatsächlich abgegebene Gerätesendeleistung, als auch die rück-reflektierte Sendeleistung anzeigen.

Das SWR selbst Ist das Vor-und Rücklaufverhältnis der vom Gerät abgegebenen Sendeleistung. Je weniger Sendeleistung wegen z.B. schlecht abgestimmter Antenne reflektiert wird, desto besser.

Zuviel reflektierte Sendeleistung und damit schlecht abgestimmte Antennen verringern die Reichweite bei Sendung und Empfang ggfs. erheblich. Auch ist ein zu hohes SWR-Verhältnis auf Dauer schlecht für das Gerät.

Gründe für schlechte Antennenanpassung können u.a. sein:

- Antenne wurde z.B. mit extra an der Antenne angebrachten Abstimmungsmöglichkeiten schlecht angepasst ODER

ist schlichtweg nicht für die beabsichtigte Sendefrequenz vorgesehen

- schlechte Masse, insbes. bei Mobilantennen

- Kurzschluß im Antennenstecker (PL-Norm) weil sich "Seele und Masse (Abschirmgeflecht) berühren

- defektes Antennenkabel (z.B. Kabelbruch

Nach Möglichkeit Mobilantennen entweder mit Magnetfuß oder fest eingebaut mittig auf dem Fahrzeugdach montieren. Damit ist ein gleichmässiges Abstrahldiagram gewährleistet.

Feststationsantennen insbesondere auf dem Dach: Nicht ohne Blitzschutz! Und dennoch bei nahenden Gewittern TROTZ Blitzschutz den Antennenstecker gänzlich aus dem Gerät ziehen.

Antennenkabel:

Mobilbetrieb: bis ca. 10m Länge ist dünnes 50 Ohm Kabel z.B. RG-58 unkritisch.

Feststation: auch hier bis ca. 10m Länge das dünne RG-58 Kabel unkritisch. Über 10m Länge besser dickeres (weil auf die Länge dämpfungsärmer) Antennenkabel z.B. RG-213 nehmen.

Pers. Tips zum Abschluß:

- extra Mikrofone (sog. Verstärkermikrofone) müssen zum Gerät passen. Mikrofon A klingt z.B. bei Gerät 1 "rattengeil gut" beim Gerät 2 jedoch wie ein Müllkasten.

In dem Fall also entspr. wählen bzw. andere Funker fragen, welche Mikrofone am eigenen Gerät gut klingen könnten.

- beim Gerätekauf möglichst Geräte mit 8poligem Mikrofonstecker  bevorzugen.

Diese Stecker sind erstens mechanisch stabiler wie z.B. RJ45 "Westernstecker" und zweitens kann man sich bei bekannter Mikrofonbelegung zum Gerät den Stecker selbst ans Mikrofon löten.

- beim Kauf von sog. magnetischen Mikrofonen  (haben eine silberne Membrane) DRINGEND beachten:

Die magnetischen Mikrofonkapseln sind sehr stoßempfindlich. Keinen groben mechanischen Erschütterungen aussetzen (nicht runterfallen lassen etc..) Wenn sie jedoch gut am Gerät klingen dann RICHTIG GUT (eigene Erfahrung)

Sorry für das viele Vorstehende, welches hoffentlich trotzdem fürs Erste weiterhilft.

Nachtrag: In Deutschland ist mit Ausnahme innerhalb der Schutzzonen zum Ausland der CB-Funk anmelde-und gebührenfrei

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Eigentlich nur das es den (Deutschen/Euro) Bestimmungen entspricht.

Das heisst Sendeleistung AM/FM = 4 Watt. Frequenzen (um 27 MHz) und Anzahl der Kanäle (80).

Die üblichen Markengeräte um 150 € sind meist auch für ganz Europa zugelassen. Wobei ein umstellen auf die verschiedenen Staaten möglich sein sollte.

Einsatz Mobil oder Stationär? Länge des Antennenkabel (Wiederstandt) und ganz wichtig :welche Antenne!!


"Wiederstandt" ... Das ist die Nummer mit dem Wellenwiderstand (!) und der ist längenunabhängig. Bei HF mußt Du das Gleichstromdenken ablegen! Das Kabel sollte eine Läne von ganzzahlige Vielfache von Lambda/2 haben damit keine Kabelresonazen auftreten.

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