Kann sich ein Jugendlicher vollständig von Cannabis erholen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Studie von der du sprichst (Meier et al. 2012 "Persistent cannabis users show neuropsychological decline from childhood to midlife", PNAS) kann im Original hier nachgelesen werden: http://infam.antville.org/static/infam/files/pnas.pdf

Eine Beeinträchtigung der Leistung in üblichen Intelligenztests war nur bei Menschen nachzuweisen, die bereits in ihrer Jugend (zwischen 14 und 17 Jahren) einen starken, regelmäßigen Konsum von Cannabis betrieben ("Cannabisabhängigkeit"). Das Kriterium war definiert als "Cannabiskonsum an 4 oder mehr Tagen pro Woche", über Jahre hinweg. Die Beeinträchtigung der kognitiven Leistungen im Erwachsenenalter betrug bei dieser Gruppe von Individuen ca. 6-8 IQ-Punkte (in der Studie wird die IQ-Abnahme in SD-Einheiten angegeben: 1,0 SD = 15 IQ-Punkte). Bei Menschen mit unregelmäßigem, seltenen Cannabiskonsum in der Jugend war ein nur sehr geringer Effekt nachweisbar; bei Jugendlichen mit wöchentlichem Konsum war der gemessene Effekt bei ca. 0,2 SD (siehe supplemental figure S1, Link im Text), also 3 IQ-Punkte.

Was bedeutet das für dich? Zuallererst: Keine Panik. Es gibt andere Studien, die keinen derart nachhaltigen Effekt von Cannabiskonsum, selbst im Jugendalter, nachweisen konnten, und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Aber nehmen wir einmal an, diese Studie hat tatsächlich allgemein recht: Weder warst du Cannabisabhängig, noch hast du 4 Mal oder mehr pro Woche gekifft, und wohl auch keine horrenden Mengen. Wie alt warst du denn, als du dieses "Kifferjahr" hattest? Auf jeden Fall aber solltest du, vor allem falls du heute noch Jugendlicher bist, in Zukunft nur noch selten (oder eben nicht mehr, wenn du nicht mehr willst) zu Cannabis greifen.

Ich denke nicht, dass du mit deinem Konsummuster anhaltende "Schäden" haben wirst. Du darfst auch nicht vergessen, dass es sich bei den von der Studie gemessenen "Schäden" um die Leistung bei bestimmten (oft auf Schnelligkeit abzielenden) Intelligenztests handelt, welche nicht unbedingt Aufschluss über die tatsächliche "Intelligenz" (was auch immer das ist) geben müssen. Menschen z.B., die einfach nur ein paar Sekunden länger brauchen würden, um zur richtigen Lösung zu gelangen, werden bei solchen Tests oft als "unintelligenter" eingestuft, obwohl diese paar Sekunden im praktischen Leben völlig irrelevant sind.

Aber weißt du, was passiert, wenn du von jetzt an nur noch Panik hast und dir einredest? Google "Nocebo-Effekt" und du verstehst, was ich meine.

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PS: Alle Jugendlichen seien nochmal darauf hingewiesen, dass von Drogenkonsum jeglicher Art, egal ob Alkohol oder Cannabis oder andere Substanzen, unter 18 Jahren abzuraten ist.

Danke für deine Antwort! Ich habe mich mittlerweile beruhigt. Seit ich das Thema eröffnet habe, kam ich zu keinem Kontakt mit Cannabis. Ich habe auch kein Problem damit und ich fühle mich wohl :) Ich denke auch nicht dass das für mich als "Gelegenheitskiffer" grosse Auswirkungen hatte.

Danke an ALLE!!

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@JackyDaniels2

Bitteschön. Freut mich sehr, dir geholfen zu haben. Man sieht, was die tatsachenverdrehende Berichterstattung der (traurigerweise meisten) deutschen Medien über solche Themen bewirkt: Grundlose Angst und Panik in guten und harmlosen Bürgern. Ich lege dir ans Herz, von nun an prinzipiell kritischer zu sein, wenn du irgendwelche panikmachenden Zeitungsartikel liest, die behaupten, sich auf wissenschaftliche Studien zu beziehen. In der Wissenschaft ist alles längst nicht so einfach wie die Sensationspresse es gerne präsentiert. Immer die Primärquellen überprüfen wenn du es wirklich wissen willst.

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Hi Tombardil2010 ich habe kurz bevor ich 15 wurde mit dem Kiffen angefangen und habe in der Zeitspanne von einem Jahr 5 mal gekifft wobei man auch hinzufügen muss, dass der joint sowieso zu Hälfte aus Tabak bestand und ich ihn nochmal mit einem Freund geteilt habe glaubst du ich habe durch meinen cannabis Konsum bleibende Schäden erlitten?

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@xloxlo1

Hallo xloxlo1,

wenn überhaupt dann wohl durch den Tabak. Bei 5 mal pro Jahr aber wohl vernachlässigbar, die täglich geatmete Stadtluft ist da wahrscheinlich schlimmer ;)

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Also wenn dein letzter Joint vor 4 Tagen war, dann kannst du noch gar nicht richtig beurteilen, ob dein Hirn in der Kifferphase gelitten hat. Wenn du nun den Beschluss gefasst hast, endgültig aufzuhören, dann denk nochmal in 2-3 Wochen darüber nach, wie du vor deiner Kifferphase warst und wie du jetzt bist. Ich hatte eine ähnliche "Phase" wie du, und habe vor etwas mehr als einem Monat beschlossen, aufzuhören (Anfang 16 angefangen, Anfang 17 aufgehört). Nach langen Überlegungen und Rückblicken bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mir das Kiffen in Sachen Intelligenz nicht langfristig geschadet hat. Ich habe mich auch lange Zeit gefragt, ob ich mich durchs Kiffen unwiederruflich verändert habe. Aber wenn du dich mal genau an dein Leben zurückerinnerst, wie es vor dem Gras war, und einzelne Erlebnisse analysierst, dann wirst du hoffentlich wie ich feststellen, dass sich wenig geändert hat. Und das "wenig" kommt dann wohl vom älter werden.

Aber mach lieber erstmal Pause, 2-3 Wochen, damit sich wieder wirklich alles normalisiert. Ich persönlich habe das immer so empfunden, dass die Wirkung zwar nach spätestens 3 Stunden vorbei war, aber alles immer noch einige Tage danach etwas "seltsam" war. Wenn man regelmäßig kifft, dann merkt man das gar nicht mehr. Aber wenn du jetzt eine längere Pause machst, dann wirst schon merken, dass die Dinge sich langsam einordnen, über Tage, wenn nicht sogar Wochen.

Der Grund, warum ich persönlich aufgehört habe, war der, dass sich meiner Erfahrung nach regelmäßiger Cannabiskonsum absolut nicht mit naturwissenschaftlicher Arbeit verträgt. Und Naturwissenschaften werden mich noch mein Leben lang beschäfitgen :)

Um noch eine Sache klarzustellen: Ich bin immer noch ein großer Freund des Cannabis, obwohl ich es nicht mehr konsumiere :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige persönliche Erfahrung und Pharmazie-Studium

Ich bin auch immer noch ein Fan der Pflanze da ich weiss das sie für mich eine neue Welt öffnete die ich so nie gesehen hätte. Aber das Problem ist das sich mich nicht mehr genau erinnern kann wann die Schulprobleme angefangen haben und wann ich das Kiffen angefangen habe. Ausserdem hatte ich als ich 15 war eine ADHS Diagnose. Ich hoffe es liegt am ADHS und nicht am Cannabis!

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@JackyDaniels2

Schulprobleme haben viele, ich hatte sie vor meinem Einstieg in den Konsum und bis jetzt sind sie eher besser geworden. Schule ist eher eine Einstellungssache, wer keine Lust hat, hat auch ohne Drogen Schulprobleme.

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Die Frage ist eher, JackyDaniels, ob sich Jugendliche jemals wieder von den vielen Vollräuschen erholen. Was nunmal weg ist, bleibt auch weg. Und damit meine ich nicht den Whiskey.

Den Namen habe ich nicht ausgewählt weil ich Whiskey trinke oder weil ich will das andere das denken sondern weil ich ihn mir sehr leicht merken kann und ein anderer Benutzername bereits vergeben war. Trotzdem danke und nicht oberflächlich sein!!

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@JackyDaniels2

Fühl dich nicht angesprochen, dein Name kam mir nur gelegen, um auf die seltsame Toleranz bei Alkohol und seinem Schadenspotenzial anzuspielen. =)

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Sorry, nein es werden noch einige Spuren des inhalts des Joints, zurück bleiben! aber, sonst wenn man Täglich Sport macht sich Körperlich sowie Geistlich Betätigt dann wird, der/die Jugendliche der Betroffen ist, Seine ausdauer wieder bekommen, aber Gegen die Beschädigte Leber sowie luftröhre, und die Bronchien können nie wieder Vollkommen Verheilt sein! LG Dungeonlord ich Hoffe ich konnte helfen! :)

Alkohol und Paracetamol greifen die Leber an, Gras nicht.

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ja, er soll sich geistlich betätigen - beten hilft...!

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Nein der Zustand vorher ist nicht wiederherrstellbar. Was ja auch logisch ist weil, man ja standartmäßig altert. Wenn du allerdings aufhörst kannst du wieder sehr nahe an die normale konzezentrationsfähigkeit drankommen, die dir wenn du nicht gekifft hast möglich gewesen wäre.