Kann mir jemand den Verlauf dieser Kurven erläutern?

4 Antworten

Im Frühjahr haben die Bäume noch kein Laub. Dann fällt viel Licht auf den Boden und die tiefliegenden Pflanzen wachsen kräftig. Später absorbieren die Bäume mit ihrem Laub das meiste Licht, wodurch diese stark wachsen. Dafür wird das Wachstum der tiefliegenden Pflanzen gebremst, weil nun weniger Licht zum Boden gelangt. Im Herbst nach dem Blattfall gelangt wieder mehr Licht zum Boden, aber ungenutzt, denn jetzt ist die Vegetationszeit vorbei.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wenn du so eine Aufgabe gestellt bekommst, musst du zuerst einmal eine Beschreibung darüber abgeben, was dargestellt ist. In diesem Fall ist das die Intensität der Sonnenstrahlung in der Krone und am Boden eines Buchenwaldes in Abhängigkeit von der Jahreszeit.

Dann beschreibst du den Verlauf der Graphen. Hier also: Im Januar ist die Sonnenstrahlung in der Krone und am Boden niedrig und nimmt zunächst kontinuierlich zu. Am Boden erreicht sie im April ihr Maximum, fällt dann ab fast auf Null und erreicht im Oktober/November noch einmal ein Maximum, ehe sie im Dezember wieder abfällt. In der Krone wird die maximale Intensität im Juni erreicht und sinkt dann kontinuierlich ab, sie hat also einen im Jahresverlauf glockenförmigen Verlauf.

Allein für dieses einfache Wiedergeben dessen, was dargestellt ist, bekommst du in einer Prüfung schon Punkte! Du solltest die Beschreibung deshalb nie vergessen.

Volle Punkte bekommst du dann natürlich nur, wenn du den dargestellten Zusammenhang auch interpretieren kannst, also nicht nur erklären kannst wie etwas ist, sondern auch, warum es so ist.

Die Kurve A ist leicht erklärt, weil sie einfach von der Neigung der Erdachse zur Sonne abhängt und damit der sich im Jahresverlauf ändernden Sonneneinstrahlung und Tageslichtlänge. Die nimmt bekanntlich zur Wintersonnenwende hin zu und nimmt zur Sommersonnwende wieder ab.

Kurve B wird noch durch einen weiteren Faktor beeinflusst, nämlich durch die Baumkrone. Im Frühjahr sind die Bäume noch unbelaubt, sodass viel Licht auf den Boden fällt. In dieser Zeit haben die lichthungrigen Frühblüher ihre Hauptvegetations- und Blütezeit, z. B. Märzenbecher, Blaustern, Buschwindröschen, Bärlauch, Maiglöckchen, Scharbockskraut, Veilchen, Lungenkraut, Gefleckter Aronstab, Lerchensporn uvm.

Mit dem Laubaustrieb der Bäume erreicht immer weniger Licht den Boden, die Baumkronen sorgen also für eine Beschattung und das erklärt den Einbruch der Lichtintensität im Mai. Die Frühblüher ziehen ihre Energie dann wieder in ihre Überdauerungsorgane (z. B. Zwiebeln, Rhizome) ab und "warten" auf die nächste Saison oder (Einjährige) haben Samen gebildet, die bis zum nächsten Frühjahr überdauern. Über den Sommer bleiben die Lichtverhältnisse am Boden gering, sodass jetzt hier nur noch Schattenspezialisten wie z. B. Wald-Ziest, Schattenblümchen, Sauerklee oder Springkraut gedeihen. Immergrüne Pflanzen wie Immergrün und Efeu sind ebenfalls an schattige Lichtverhältnisse angepasst. Sie können auch noch den zweiten Peak im Herbst ausnutzen. Der erklärt sich dadurch, dass die Bäume ihr Laub abwerfen und so wieder mehr Licht den Boden erreicht. Efeu ist außerdem eine Liane (Kletterpflanze). Er klettert an Baumstämmen empor (ohne dem Baum zu schaden) und kann so bis in die lichtdurchflutete Kronenregion entgegenwachsen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Die Pflanzen am Waldboden haben den höchsten Lichteinfall im Frühjahr, wenn die Bäume noch kahl sind bzw. noch wenig Laub haben. Mit zunehmender Belaubung der Baumkronen nimmt die Lichtintensität am Boden ab. Deshalb wachsen am Waldboden eigentlich meistens Flühblüher, da im Frühjahr am Waldboden noch genügend Tageslicht vorhanden ist.

da hast Du unten etwas abgeschnitten, was vielleicht wichtig ist.

Im Sommer ist die Lichtintensität hoch, vor allem an den Baumkronen. da diese dann belaubt sind, lassen sie weniger Sonne durch, so dann am Boden trotz mehr Sonnenschein die Lichtintensität abnimmt. Das wirkt sich auf die bodennahen Pflanzen aus.