Kann man vor Gericht auch auf Koran schwören?

23 Antworten

Muslime, die auf den Koran schwören, können genau so lügen, wie Christen, die "bei Gott dem Allmächtigen" schwören.

Entscheidend ist bei der Vereidigung nicht die göttliche Rache, sondern das erhöhte Strafmaß im Falle eines Meineids. 

Vgl. StGB §153 "Falsche uneidliche Aussage" -> Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren

vs. StGB §154 "Meineid" -> Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr

Ansonsten gilt für Muslime oder Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften StPO §64 Abs. 3

(3) Gibt ein Zeuge an, dass er als Mitglied einer Religions- oder Bekenntnisgemeinschaft eine Beteuerungsformel dieser Gemeinschaft verwenden wolle, so kann er diese dem Eid anfügen.

Man darf auf gar nichts schwören. Weder auf Brot noch auf den Koran noch auf seine Kinder oder Mutter. Punkt. 

nichmal auf murats bmw?

Du kannst auf den Koran schwören, oder auf die Bibel, da gibt es keine Vorschriften. Wenn der Richter sagt, sie schwören nach bestem Wissen und Gewissen, dass sie die reine Wahrheit sagen und nichts verschwiegen haben, entspricht dies der Eidesformel. Jeder kann da auch noch den Satz anfügen "sowahr mir Gott, der Koran oder sonstwer helfe" . Einen Eid kannst du nicht damit ablegen, wenn du dich alleine auf den Koran beziehst. Da bist du im falschen Land.

Glaubst du das echt, dass kein Molsem lügt, auch wenn er auf den Koran schwört ? Es wird nirgends soviel gelogen wie vor Gericht. Wäre dem nicht so, dann gäbe es keine Meineide. Da wird gelogen, obwohl man eine Aussage unter Eid gemacht hat. Den Menschen musst du mir mal zeigen, der nicht lügt oder noch nie gelogen hat.

das kommt auf den Staat drauf an; in London durfte der sunnitische Bürgermeister, und in New York die erste sunnitische Richterin statt auf die Bibel die Schwurhand auf einen Koran legen.

Wie das hier gehandhabt würde, keine Ahnung.

In USA wird ja sehr erwartet, dass jeder irgendwie Verantwortungtragende wenigst irgendeiner Religion und sei es die unansehnlichste angehört. Also sind sie ja schon glücklich, wenn wenigst irgend ein heiliges Buch unter der Schwurhand liegt, wenn leider nicht die King James Bibel, dann wenigst der Koran, das Buch Mormon oder notfalls dann von Ron Hubbard 'Dianetics', aber irgend n Büchlein sollte es schon sein. Ich meine, da würde ja der Mega-Vulkan unterm Yellow Stone ausbrechen, angenommen, ich würde als Richterin vereidigt, in USA, und lege die Hand auf Richard Dawkins 'Der Gotteswahn', nicht wahr?

Es könnte aber auch der Biervulkan sein ...

;-)

Warum nicht wär doch auch mal was neues xD

Vor Gericht legt man normalerweise eine Versicherung an Eides statt ab. Man kann auf Gott schwören "so wahr mit Gott helfe" (ist auf keinen speziellen Gott festgelegt), in der Vereidigungsformel, aber das muss man nicht und wird auch normalerweise nicht gemacht. Man kann diese Erklärung in der Regel auch einfach schriftlich abgeben