Kann man Menschen züchten?

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Sicher ist das möglich, solang wir uns im Bereichen bewegen, die für uns Menschen natürlich sind.

Flügel wirst du keinem Anzüchten können, der 4-füßerlauf würde vermutlich extrem lang dauern, wenn er funktionieren würde, weil er erstmal keinen Vorteil bringt.

Aber klar, wenn du nur Leute miteinander Babys bekommen lässt, die extrem gut sehen, werden die Kinder vermutlich auch gut sehen. Wenn du dann 2 Kinder nimmst, die sehr gut sehen, werden deren Kinder vermutlich noch besser sehen - mit Rückschlägen, natürlich.

Kollege Adolf hat das ja auch versucht. Wenn du nur blonde, blauäugige, sportliche Menschen miteinander Kinder bekommen lässt und alles aussortierst, was nicht dem Schema entspricht, hast du irgendwann nur noch blonde, blauäugige, sportliche Menschen. Das nennt man Auswahlzucht. So und nicht anders entstehen neue Tierrassen.

In wieweit es dadurch zu anderen genetischen Problemen kommt, ist eine andere Sache.

Unabhängig davon ist es natürlich ethisch nicht vertretbar, sowas im zu tun.

Nunja aber ein Mensch von Kollege Adolf ist ja nicht gleich eine "neue" Rasse wie bei den Hunden. Ein Schäferhund sieht um einiges anders aus als diese Taschenhunde. Aber geht auch z.B. auch ein "Taschenmensch" oder sowas in der Art?

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@EinTypEben

Auch Hunderassen sind über viele, viele Genrationen hinweg entstanden. Wenn man beim Menschen hunderte von Jahren für ein Zuchtprogramm investieren wollte/könnte, könnten auch recht extreme Ergebnisse erzielt werden. Da Hunde viel schneller geschlechtsreif werden als Menschen geht's da auch mit der Züchtung schneller.

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@EinTypEben

Sicher geht auch das. Wenn du ausschließlich kleinwüchsige Menschen miteinander verpaaren würdest, erhieltest du das.

Alle heutigen Hunderassen stammen vom Wolf ab.

Beim Menschen ist der Rassebegriff verpönt, vom Grundsatz her wäre das auch für die Tierwelt korrekt, weil sich grundsätzlich gesehen die Gene eines Schäferhundes nicht von dem eines Yorkis unterscheiden.

Eine neue Rasse würde entstehen, wenn sich Fuchs und Hund paaren würden. Können sie aber nicht, obwohl sie genetisch sehr ähnlich sind.

Es gibt Liger (Löwe-Tiger) und sonst noch was, aber das funktioniert eben nur, weil der Gensatz vollkommen gleich ist.

Wir Menschen sind jetzt schon sehr diversifiziert, besser machen könnte man nur einzelne Funktionen. Aber auch nicht wirklich gezielt, weil wir einen freien Willen besitzen.

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@EinTypEben

Das sind aber Details, das Prinzip ist das Gleiche.

Ob ich jetzt möchte, dass mein mensch über 1,80, blond, blauäugig und sportlich ist oder unter 1,20, schwarzhaarig, grünäugig und extrem zierlich macht "züchterisch" keinen Unterschied.

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@Rheobatrachus

Also wäre es theoretisch möglich über viele Jahre einen Minimensch zu züchten. Und das komplett ohne Gentechnik?

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@EinTypEben

Ja sicher. Du musst nur gezielt selektieren und verpaaren. So entstanden die vielen Tierrassen, so könnte man auch Menschen "passend" machen, wenn sie mitmachen würden.

Selektion nach Eigenschaften und gezielte Verpaarung ist das, was Zucht bedeutet.

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@michi57319

Was Du beschreibst sind Hybride. Weiß nicht recht, ob man das als Rasse bezeichnen sollte. Der Begriff Rasse ist ohnehin sehr schwammig und systematisch/taxonomisch nicht definiert.

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@EinTypEben

Kann sein. Wahrscheinlich geht's. Aber Züchtung hat ihre Grenzen. Man kann kein Lebewesen mit beliebigen Eigenschaften züchten.

Insbesondere kann es z. B. sehr schwierig werden, wenn man eine Eigenschaft loswerden und dafür eine andere fördern möchte, und beide Eigenschaften sozusagen genetisch nah beisammen liegen und deshalb immer gemeinsam vererbt werden. Da stößt man mit Zuchtprogrammen dann schon an Grenzen.

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Sicher,das ist möglich.Menschen sind im Grunde ja auch nur Tiere...

Du müsstet halt ''nur'' mit den richtigen Individuen lange genug züchten und auf das was du haben willst (Nasenform,Größe,Haarfarbe usw.) hinarbeiten.

Theoretisch eine interessante Idee,praktisch aufgrund von Gesetzen und Ethik nicht durchführbar.

Menschen sind im Grunde ja auch nur Tiere...

Das „nur“ ist wegzulassen. Die Erkenntnis, dass wir Menschen mit anderen hoch entwickelten Tieren mehr gemein haben, als uns trennt, sollte nicht zu unserer Ab- sondern zu deren Aufwertung in unserem Wertesystem führen.

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@SlowPhil

oder zu einer Abwertung von uns, so, wie wir mit unserer Umwelt umgehen...

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Gesetze halte ich für keinen Hinderungsgrund, es mag vielleicht nicht möglich sein, sowas in Deutschland zu machen
(wobei ich auch da nicht sagen würde, dass es absolut unmöglich ist, aber unnötig aufwändig), aber was spricht dagege, sowas in einem gescheiterten Staat zu machen, der gerade andere Probleme hat, Somalia zum Beispiel? Wenn der Staat nicht funktioniert und dich nicht bestrafen kann (weil Beamte korrupt sind, weil Polizeikräfte fehlen...), dann mag es so verboten sein, wie du willst, und es wird dich trotzdem keiner hindern...
Und zum Thema Ethik:
Eine zweifelhafte Eigenschaft des Kapitalismus ist, das grundsättzlich jeder alles machen kann und alles haben kann, wenn er denn dafür bezahlen kann, und da ist es mit der Ethik auch nicht anders; wenn jemand sagt, dass es böse ist, was du machst, und du gibst ihm genug Geld, dann wird er schon schweigen; und wenn das nichts hilft, gibst du jemandem anders Geld, damit der für das Schweigen sorgt. Und um auf die Idee mit einem Gescheiterten Staat als Ort für das Projekt zurückzukommen: gerade dort wird sich niemand um die Ethik kümmern, da sind die Leute ja schon froh, wenn sie mal richtig satt sind...

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Ja, wäre das möglich. Durch die spätere Geschlechtsreife des Menschen würde das nur wesentlich länger dauern als beim Tier. Aber auch hier könnte man durch gezielte Paarung Merkmale fördern oder hemmen.

Die Ideologie der reinen und überlegenen Rasse gab es im Dritten Reich und ihr Ausbau wurde mit allerlei menschenverachtenden Maßnahmen auf den Weg gebracht. Durch selektive Paarung der vermeintlich genetisch hochwertigsten Menschen sollte die Herrschermenschen ihren Vorsprung gegenüber den niederen Menschen ausbauen.

Unter anderem durch gezielte Förderung "reinrassiger" Familiengründungen sollte dieses Ziel langfristig unterstützt werden.

Die Nazis haben gedacht, dass es geht. Aber denen ging es eher um Merkmale wie blond oder groß oder blauäugig. Oder ausgeprägte Intelligenz bei leistungsfähigem Körper. Und auch das müsste noch gehen, ich frag mich halt wozu. Da geht es aber um die Vererbung von Merkmalen, und das macht eine Rasse, bzw. Unterart ja aus. Genetisch gesehen zählen aber die meisten Rassen zu einer Art, solange man fertile Nachkommen zeugen kann (deswegen gehören auch alle Menschen"unterarten" (ich werde hier sicher nicht von -rassen sprechen!) zu einer Art, weil jede Unterart kann ja mit jeder fruchtbare Kinder zeugen.

Dinge wie ein bessere Sinne oder Vierfüßlergang (wozu, nur durch die Zweibeinigkeit sind wir das, was wir sind!) liefen aber eher über Evolution. Da wäre es das Sinnvollste, viele Menschen in eine möglichst feindliche Umgebung zu stecken (aber nicht zu feindlich, sie sollten ja gerade so überleben) und bei gewünschten Mutationen die Träger durch einen "biologischen Flaschenhals" mit möglichst wenigen Individuen dazu zu bringen, dass das Merkmal auch vererbt wird (wenn ich nicht irre gelten 16 als optimal, weil so gerade noch nicht zu viel Inzucht stattfindet. Und dann Merkmalsträger mit möglichst wenig Inzucht miteinander kreuzen, also wieder über Zucht...

Würde ich also eine Weitere dieser lustigen Dystrophien schreiben wollen, dann würden Menschen so gezüchtet werden. Aber es gibt genug ;-)

Reiin Prinzipiel gibt es keinen Unterschied zwischen Evolution und Zucht: beides Mal setzen sich die Merkmale durch, deren Träger sich (besser) fortpflanzen können, nur kann beim Züchten kontrolliert werden, welche Tiere mit welchen Eigenschaften sich fortpflanzern und welche nicht.

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@mrsinister154

stimmt, ich glaube nur, dass ne Zucht am Besten unter optimalen Lebensbedingungen klappt und ne Evolution vorzugsweise unter Furchtbaren...

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Natürlich kann man Menschen züchten, wie andere Tier- Pflanzen- oder andere Arten auch. Da die zu züchtende Art allerdings eine ebensolange lange Generationenfolge hat wie die der Züchter selbst (sie sind ja identisch), ist Voraussetzung dafür ein generationenübergreifendes Programm. Es wird lange dauern.

Was es aber auch noch voraussetzt, ist etwas Anderes: Die Aufgabe/Außerkraftsetzung von Freiheit und Menschenwürde.

Würde man sie so betreiben wie die traditionelle Tierzucht, wäre das Vergewaltigung in mittelbarer Täterschaft, weil man Individuen dazu zwingen oder irgendwie dazu bringen müsste, mit Partnern Kinder zu zeugen, ob sie ds wollen oder nicht.
Am ehesten wird es Menschenzüchtung in Gesellschaften geben, in deren Ethik die Menschenwürde und die individuelle Freiheit keine oder eine untergrordnete Rolle spielt, die also totalitär sind.

Daneben mag es natürlich so etwas wie eine Art freiwilliger Selbstzüchtung auch unter freiheitlichen Bedingungen geben, aber solche Projekte dürften instabil sein. Vielleicht wird es stabiler, wenn eine große Zahl Freiwilliger mit der genetischen Ausstattung, die man sich besonders anzüchten will, über ein großes Netzwerk daran teilnimmt.

Spektakuläre Neuzüchtungen dürften dabei wohl nicht herauskommen, jedenfalls nicht auf absehbare Zeit. Das wäre eher durch genetische Manipulation zu erreichen. Da dürfte die Gefahr negativer „Nebenwirkungen“ aber ungleich größer sein, und das wiederum verletzt die Rechte des Menschen, der dabei entsteht. Hier greift wieder, was ich oben geschrieben habe.

Dem Punkt mit der gleichen Dauer der Generationenfolge würde ich widersprechen.
Mal rein praktisch gedacht, gäbe es keinen Grund, die zu züchtenden Individuen erst mit dreißig Nachkommen zeugen zu lassen, wie es ja in unserer Gesellschafft mitlerweile üblich ist, da der Mensch ja schon mit  ca 14 Geschlechtsreif sind, womit wir die Geschwindigkeit der Generationenfolge immerhin verdoppeln können

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@mrsinister154

Klar kann man das, aber das wäre erst recht mit großer Wahrscheinlichkeit Vergewaltigung in mittelbarer Täterschaft.

Im Übrigen ist die Generationenfolge nicht unbedingt 30 Jahre, auch nicht bei den Experimentatoren. Auch da kann sie kürzer sein.

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