Kann man einen job finden wenn man sich selber ausbildet?
Ich bin 18 und seit 2020 mit der schule fertig (realschulabschluss) ich hab 2 ausbildung probiert welche mir beide aber nicht gefallen haben (erste war zu lange hinfahrt und war nicht richtig meins, zweites war körperlich zu schwer aber hab ich auch nur aus interesse ausprobiert und weil ich kurzfristig nach dem abbruch der ersten ausbildung dort angenommen wurde) ich wollte schon immer etwas in richtig grafikdesign machen aber alles in die richtung design kostet monatlich geld und ich fühle mich sehr unwohl in einer schule also ich kann es nicht ab und mich fast garnicht konzentrieren wenn mehrere leute in einem leisen raum sitzen ich hab deswegen auch sehr viel geschwänzt früher in der schule, ich war nie eine volle schulwoche anwesend seit der 8/9 klasse. Deswegen wäre es perfekt wenn ich mir zuhause alles alleine beibringen könnte mit videos, seiten (gibt ja viele mit kostenlosen und bezahlten kursen) usw, aber meine frage wäre, wenn nach ner zeit gut darin bin und mich bei einem Unternehmen bewerbe, werde ich da eine chance haben? Also wenn ich ein Portfolio mit arbeiten von mir in meine bewerbung packe aber keine ausbildung hab, nur halt alles selber erlernt habe, hab ich da eine chance? Gucken solche leute eher das ihnen das Portfolio gefällt oder ist ihnen eine richtige ausbildung wichtiger?
9 Antworten

Ich sage dir jetzt mal was. Und du solltest das wertfrei lesen und dir überlegen ob da eventuell was dran ist. Also nicht böse sein, denn das ist nicht böse gemeint - nur ehrlich.
So wie ich das sehe, hast du auf der einen Seite ein Durchhalte Problem und auf der anderen Seite wahrscheinlich ein Konzetrationsproblem. Und jetzt willst du davor weglaufen und dir eine Sonderlösung basteln, weil der normale Weg für dich zu steinig ist…
Respekt wenn du jetzt weiterliest!!!
Die Frage ist, ob dir geholfen ist, wenn du (sagen wir, du bildest dich wirklich selbst aus) später mit 3-4 oder mehr Kollegen in einem Büro sitzen musst, dort wird laut telefoniert, es werden Besprechungen abgehalten… meinst du dass nach deiner „Selbstausbildung“ alle vorherigen Probleme einfach verschwinden werden?
Willst du eine Antwort? NEIN!!!
Du verstehst meinen Ansatz? Eigentlich musst du zuerst an dir arbeiten, als an einem Selbststudium. Zudem zweifel ich ersthaft an dem Konzept „sich selbst auszubilden“. Klar kannst du dir was beibringen und dir das ein oder andere Zeug drauf schaffen. Das erfordert aber hohe Konzentration und Durchhaltevermögen!!! Lese bitte hier noch mal den Absatz 2.
Zudem brauchst du am Ende ja einen Job! Du musst damit Geld verdienen. Deine Miete zahlen ect. Das heißt du musst dich bei Firmen oder Agenturen bewerben!!! Du musst dann deine Qualifikation vorzeigen. Was willst du dann vorzeigen? Die YouTube Videos die dir angeschaut hast? Oder die Bücher und PDF Dateien die du gelesen hast? Ich denke nicht das das funktioniert!!! Wir leben hier in Deutschland - im Land der Zertifikate, Titel, Schulabschlüsse, Studien und Arbeits-Zeugnisse.
Tipp: arbeite an deinem Mindset! Mach dich krass und dann geh raus und mache eine vernünftige Ausbildung als Mediengestalter oder Designer wenn dich das wirklich interessiert. Halte durch auch wenn’s schwer fällt! Am Ende bist du dann aber megastolz auf dich!!!

Digital, wie schon erwähnt wurde ist es durchaus möglich. Wichtig ist es dabei eine Mappe an Projekten zu haben. Als Programmierer für Software und so, mit öffentlichem Git; als Artist eine Mappe mit fertigen Werken, aber auch Bilder die den Prozess festhalten
Beides dient als "Beweis" dass es selbst gemacht wurde und das du die Best Practices im jeweiligen Bereich begriffen hast.
Wichtig: Diese Projekte sind EIGENE Projekte und NICHT die mitarbeiten aus dem Kurs den gemacht hast um dieses Wissen zu erlangen. Nur so lernst du den Content richtig ganz ohnehin.
Führe am besten einen Blog in dem du dein Wissen in Tutorial Form für andere festhälst, erstens lernt man anders wenn man lernt um zu unterrichten, zweitens ist dies nur ein weiterer Beweis, dass du es verstehst und vor allem sogar erklären kannst was du machst - was deine Einstellbarkeit steigert.

In Digitalen Berufen wie der IT oder Grafikdesign kommt es mitlerweile acuh mehr und mehr auf Portfolien an und nicht unbedingt auf Ausbildungen. Du kannst dir das alles selber beibringen, aber es kommt dabei stark darauf an in welche Richtung du gehen willst(3D, Fotografie, Bildbearbeitung, Druck, Merchandise usw.) und auf die Firma bei der du dich bewirbst.
Nichtsdesto trotz hast du aber monatliche Kosten, durch Adobe Programme. Adobe ist leider in dem Bereich allgegenwärtig und sofern du keine geklaute Version verwendest, hast du immer gewisse Gebühren. Andere Programme wie Affinity, Gimp usw. rentieren sich kaum weil man grade wenn man nachher im Beruf mit anderen zusammenarbeitet zu 99% auf Adobe setzt.

In meiner Druckerei ohne Ausbildung keine Chance.

stell dir mal die frage: wie würdest du als chef entscheiden? dein eigenes unternehmen mit blut und tränen aufgebaut und diese fällt und steht mit der wahl der mitarbeiter.
hast du da wirklich genug vertrauen in ein DIY ausbildung? ein portfolio kann geklaut sein oder von jemand anderen erstellt. ein portfolio kann auch jahre arbeit gebraucht haben, zeit die man im job nicht hat.
also kurzum auch bei kreativen jobs ist eine gesunde grundlage für viele eine vorrausetzung weil das mittlerweile einfach den amateur vom profi unterscheidet.
grafikdesign, webdesign, fotografie, makeup etc etc da haben einfach viel zu viele amateure den markt geflutet.
ich will nicht sagen dass es garnicht geht. das wäre gelogen. es wird aber definitiv schwerer und der grafikdesign markt ist schon so hart.