Kann man eine Infusion mit Leitungswasser s.c laufen lassen?

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Leitungswasser ist hypoton. Das heißt, es hat einen geringeren osmotischen Druck als das umgebende Gewebe. Dies führt dazu, das Zellen in der Umgebung zerstört werden-auch Fettzellen bei subkutaner Verabreichung. Eine Zerstörung von Zellen wird dazu führen, dass sich Nekrosen bilden können. Dies sind Ansammlungen toten Gewebes, bei denen entsprechend ein hohes Infektionsrisiko besteht. Normalerweise ist Leitungswasser sehr rein, aber einzelne Keime können dennnoch enthalten sein und auf einem so anfälligen Boden wahrscheinlich hervorragend gedeihen. Entsprechend können sich Abszess bilden.

Die Aufnahme des Leitungswassers in das Blutgefäßsystem ist dagegen unproblematisch. Die Aufnahme erfolgt so langsam und in geringen Mengen, dass der Körper den Unterschied in der Konzentration gut wird ausgleichen können. Die Schäden entstehen dort, wo die Injektion ins subkutane Fett geleitet wird.

Infusionslösung muß steril und isotonisch sein,also genau die Zusammensetzung der Flüssigkeit in Deinen Blutgefäßen haben,(zum Beispiel 0,9% Kochsalz). Gibst Du Leitungswasser über die Vene,wäre das vermutlich schmerzhaft,die Vene sofort gereizt und entzündet,Keime werden in Lunge und Herz getragen,der osmotische Druck verändert sich und die Zellen gehen kaputt. Das würde man nicht überleben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 32 Jahre Krankenpfleger

Danke, aber meine Frage bezieht sich auf die subkutane Verabreichung.

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@MIYUU1473

Oh. Wusste ich nicht. Doch auch da sollte niemals Leitungswasser genommen werden,wegen des osmotischen Drucks und der unsterilen Verhältnisse.

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Das Leitungswasser ist nicht steril und wird Infektionen auslösen.

Auch wenn man es ins Fettgewebe spritzt?

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