Kann ich Psychiaterin werden, trotzdem ich selber ein psychisches Problem habe?
Hey zusammen
Ich muss euch erst einige Informationen für den Hintergrund meines Problems erklären...
In meiner Familie ist es (manche werden, das was jetzt kommt vermutlich nicht verstehen, ich tue es ja selbst kaum) so, dass wir über manche Themen einfach Nicht sprechen. Also es wurde nie gesagt, dass das ein Tabu Thema ist, wir sprechen einfach nicht darüber. Ich habe vier Schwestern, nur so, als zusätzliche Information. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir manch Gespräche nicht so deep führen wie z. B. eine Kollegin, die Einzelkind ist. Deren Eltern wussten schon immer, wenn sie einen Freund hatte oder verliebt war. Auch als wir so 12, 13 Jahre alt waren und das "total peinlich" war. Ihr war es auch peinlich, aber nicht so. Sie haben relativ normal darüber gesprochen. Bei uns zu Hause wird über Küssen, Beziehungen usw. Gar nicht gesprochen. Ich glaube nicht, dass meine Eltern ein Problem damit hätten, wir sprechen einfach nie darüber. Themen wie Menstruation, Geschlechtsverkehr werden auch nicht angesprochen. Ernste Themen eigentlich auch nicht. Versteht das nicht falsch, wir reden viel, verbringen auch viel Zeit miteinander, aber über solche Dinge sprechen wir einfach nicht. Haben wir noch nie. Aber das hat keinen wirklichen Grund, nichts Religiöses oder es gab keinen Vorfall. Es ist uns einfach allen peinlich. Ich habe das hier nur geschrieben, damit gleich keine Antworten wie "sprich mit deiner Familie darüber" usw. Kommen. Eigentlich wäre das ja gut, aber in meinem Fall eher nicht. (Mit meinen Freunden und deren Eltern macht es mir nichts aus, über solche Dinge zu sprechen)
Also, Meine eigentliche Frage: Mein grösster Wunsch -und Traum ist, Psychiaterin zu werden. Von der Schule her bin ich auch auf dem besten Weg dahin, aber mein Problem ist: Ich habe Zwänge. Ich habe unter anderem gehört, dass man es erst Zwänge nennt, wenn man auch Zwangsgedanken hat. Die hatte ich früher. Da war ich etwa 8 Jahre alt. Es war einfach eine Gewohnheit, ich wusste damals noch gar nicht, was Zwänge sind. Doch über die Jahre bekomme ich sie nicht mehr weg und sie sind echt belastend geworden. Ich habe total verschiedene Zwänge, die Teilweise nicht viel miteinander zu tun haben.
Ich habe es einer guten Freundin schon erzählt, und die geht ziemlich locker damit um. Ich habe es schon versucht, zwei Freundinnen zu erzählen, die ich schon immer kenne. Doch irgendwie schaffe ich es nicht.
Liegt es vielleicht daran, dass ich das Mädchen, der ich es erzählt habe erst seit ca. 1 Jahr kenne? Meiner Familie kann ich solche Dinge wie erwähnt auch nicht erzählen.
Ich habe gehört, dass viele Leute mit Zwängen in der Psychiatrie gelandet sind, den meisten davon wurde auch geholfen. Aber kann ich noch Psychiaterin werden, wenn ich selber ein Psychisches Problem habe?
Ich hoffe, jemand kann mir bei einem dieser Dinge weiterhelfen. Vielen Dank, fürs Durchlesen!
Aileen
7 Antworten
Ich würde sogar unterschreiben, dass jeder Psychologe genau deswegen seinen Beruf ergriffen hat: Weil er etwas erlebt hat oder mit sich rumschleppt. Es ist also - quasi - eine Vorausetzung.
Eltern reden nicht über Tabuthemen. An sich machen das keine Eltern. Ich wette, der Prozentsatz von Eltern, die tatsächlich kein Tabu vor ihren Kindern haben, ist gering - ich hätte sehr gern eine Zahl hier (falls jemand mehr weiß). Aus Erfahrung (eigener und Beobachtung) kann ich sagen, dass es Eltern gibt, die offen zu ihren Kindern sind und ich fände dies auch wünschenswert. Ich denke, dass der Trend auch dahin gehen wird, dass Eltern offener werden. Denn Tabuthemen sind nur deswegen welche, weil es - Du sagtest es schon - peinlich ist, darüber zu sprechen. Es gibt jedoch nicht wirklich Gründe, nicht über alles zu sprechen. Peinlich ist immer nur das, was Dir dafür eingeredet wurde. Alles kann man sachlich, lustig oder/und offen besprechen.
Ich mag hier als "Experte für Psychologie" erscheinen. Tatsächlich habe ich es nie studiert und habe auch kein Trauma oder Probleme. Ich weiß lediglich von Menschen, die unter Depressionen leiden und hatte eine Bonbonsucht, die ich problemlos besiegt habe.
Lies doch bitte mal, was in der Überschrift und auch in der Frage steht!!! Sie will Psychiaterin und keine Psychologin werden. Das sind zwei völlig unterschiedliche Laufbahnen. Einmal Medizinstudium mit anschließender Facharztweiterbildung im Bereich Psychiartrie und/oder Neurologie und einmal ein Psychologiestudium.
Und deswegen soll ich meine Antwort über verklemmte Eltern revidieren?? Dein Ernst? Boah - wat biste schlau.
Nein... Es geht um die Grundsätzlichen Dinge, die du ganz offensichtlich nicht verstehst.
1) Eine "Bonbonsucht" mit einer Zwangserkrangkung zu vergleichen ist komplett idiotisch. Das kann man nicht miteinander vergleichen. Zumal sie ja laut eigenen Angaben sogar mehrere Zwänge hat.
2)"Ich würde sogar unterschreiben, dass jeder Psychologe genau deswegen seinen Beruf ergriffen hat..." Du hast ganz offensichtlich nicht verstanden, dass es hier um Psychiater und nicht um Psychologen geht. Ein Zwang wirkt sich jeweils unterschiedlich auf den Beruf aus. Natürlich haben manche Psychologen auch selbst eine psychische Erkrankung. Das hat aber sicherlich nicht jeder. Und Ärzte i.d.R. schon dreimal nicht. Das wird vorher gut kontrolliert und ggf. aussortiert (es gibt aber auch Ausnahmen! Nur der Prozentsatz ist wesentlich geringer). Kurz gesagt: Mit einem Zwang ist es wesentlich einfacher Psychologein als Psychiaterin zu werden. Und selbst das könnte schwierig werden.
Ich habe während meiner Ausbildung selbst 2 Psychologen und eine psychotherapeutisch tätige Heilpraktikerin kennenlernen dürfen. Die waren normal. So oft treten in diesem Berufszweig keine psychischen Erkrankungen auf. Deine Aussage entbehrt jeglicher Erfahrung und ist offen gestanden einfach nur Müll.
3) Nein, du sollst nicht den Kommentar über Eltern revidieren, sonder erst einmal kapieren, worum es in der Frage eigentlich geht und welche Bedeutung das im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung hat. Das Familiengedöns ist nicht der Punkt. Es ist die Frage, ob sie Psychiaterin werden kann, was offen gestanden eher unwahrscheinlich, jedoch nicht ganz unmöglich ist. Dafür wäre aber mal ein Besuch bei einem Psychologen oder einem Psychiater vonnöten.
Boah - jetzt hastes mir aber gegeben.
Neider gibt es immer wieder. 😉
Ciao
Schade. Ich argumentiere hier sachlich und muss mich von dir dafür auch noch herablassend behandeln lassen. Das ist ja fast wie im Bundestag...
Ich sehe da kein Problem. Ganz im Gegenteil: Aufgrund deiner psychischen Störung könntest du durchaus eine überdurchschnittlich gute Psychiaterin werden. Allerdings unter der Voraussetzung, dass deine Zwangsstörung behandelt wird. Eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie ("Exposition mit Reaktionsverhinderung") ist hier am wirksamsten.
Allerdings wirst du dich als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, die selbst eine psychische Störung hatte, auf folgendes einstellen müssen: Ärger mit deinen ärztlichen Kolleginnen bzw. Kollegen, da du einiges anders sehen wirst.
Das kommt vermutlich auf die Art und "Stärke" deiner Zwänge an. Du musst ja zuerst einmal Medizin studieren, erfolgreich bestehen und approbiert werden. Wenn du beispielweise einen Waschzwang hsat, dann wird das schwer. Durch den Waschzwan macht man sich die Haut so sehr kaputt, dass es zu gefährlich für dich wäre in ständigem Kontakt zu kranken Menschen zu seien. Nur mal so als Beispiel.
Das Problem bei Zwängen liegt leider daran, dass sie im Laufe des Lebens oft stärker werden, was dich theoretisch ungeeignet erscheinen lässt. Aber wie gesagt, ohne deine Zwänge zu kennen, wird es schwer, dir diese Frage zu beantworten.
Vielleicht hilft dir das hier: Dr Grande "Are there advantages to being mentally ill? Mental Disorder Superpowers" https://www.youtube.com/watch?v=p4SK_t6US0A
Unwahrscheinlich, du wirst 2 jahre lang, nach deinem studium auf herz und nieren geprüft ob man dich auf menschen loslassen kann.
da werden auffälligkeiten ausgesiebt
Du bist gasz offensichtlich kein Experte. Scheinbar hast du nicht einmal den Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe begriffen...